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PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

Titel: PR TB 219 Bote Des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schritte zurück, bis er dicht vor einem Felsen stand -
und dann war er plötzlich verschwunden. Die Zaphooren hielten
verblüfft inne.
    „Beim großen Sikm“. schrie Ragnasuth. „Wohin
ist er?“
    Die Stimme des Fremden erscholl aus dem Felsengewirr. „Ihr
seid Narren. Ihr verschmäht Hilfe, obwohl ihr sie dringend
braucht. Morgen um diese Zeit wird keiner von euch mehr am Leben
sein.“
    Ein paar junge Kämpfer wollten zwischen die Felsen hinein
vordringen. Ragnasuth winkte sie zurück. So würden sie den
Fremden nicht fassen. Sie mußten diplomatisch vorgehen.
    „Ich bin bereit, mir deinen Rat anzuhören“, rief
er. „Komm hervor und zeige dich uns.“
    „Nun gut“, antwortete Tanathu, „ich will es noch
einmal versuchen. Aber ich warne euch: noch eine einzige
Unfreundlichkeit von eurer Seite, und ich überlasse euch
endgültig eurem Schicksal.“
    „Einverstanden“, sagte Ragnasuth.
    Wenige Sekunden später materialisierte der Fremde an
derselben Stelle, an der er vor jedermanns Augen verschwunden war.
Ragnasuth erkannte, daß Tanathu im Besitz eines großen
Zaubers sein müsse.
    Sie saßen im Kreis. Der Fremde hatte die Lampe vor sich
aufgestellt, so daß sie zur Decke hinaufstrahlte. Das ergab
genug Helligkeit, sobald sich die Augen daran gewöhnt
    hatten.
    „Ihr wißt, daß Ferlimor Stoff an die
Gewerkschaft der Freidenker verkauft“, sagte Tanathu. „Der
Preis variiert, aber vor ganz kurzem haben die Freidenker eine Menge
Stoff dafür erhalten, daß sie die Unnahbaren über
eine Expedition der Wahren Zaphooren informierten, die sich offenbar
auf dem Weg zu den Stoffgründen befand. Es steht also fest, daß
Ferlimor von euch weiß. Kennt ihr den Weg zwischen hier und den
Gründen?“
    „Wie unsere eigene Handfläche“, prahlte
Ragnasuth, der Vavajna im Arm hielt.
    „Dann wißt ihr, daß es eine Menge von Schächten
zu überwinden gilt. Ich nehme an, daß euch Ferlimor in
einem der Schächte eine Falle stellen wird. Was ist leichter,
als einen Trupp an den unteren Ausgang und einen zweiten an den
oberen zu stellen? Dann seid ihr allesamt gefangen.“
    Ragnasuth warf den Umsitzenden einen bedeutungsvollen Blick zu.
Das sollte heißen: Hört mir zu, wie diplomatisch ich mich
jetzt anstelle! „Was, meinst du, sollten wir tun?“ fragte
er.
    Tanathu hatte den Blick wohl bemerkt; er sah auch, daß
Ragnasuth sich mehr für seine Umhängetasche als für
seine Warnungen interessierte. Der junge Zaphoore war ein kräftiger,
hochgewachsener Mann; aber eine Nase, die nur noch aus einem kleinen
Fleischknollen bestand, verunstaltete sein Gesicht. Es gab viele
unter den jungen Leuten, die äußerliche Unregelmäßigkeiten
aufwiesen. Einer hatte drei Augen und wurde Hopakin genannt. Er
schien Ragnasuths besonderer Vertrauter zu sein. Lediglich Vavajna,
Ragnasuths Freundin, war gänzlich frei von verunzierenden
Mißwüchsen.
    „Ich würde mich an eurer Stelle“, sprach Tanathu,
„nicht ins Gebiet der Schächte wagen. Ich stiege zwei oder
drei Etagen weiter hinauf und näherte mich den Stoffgründen
von oben.“
    Ragnasuths Lachen war kurz und verächtlich. „Dazu
brauchen wir zusätzliche zwei Tage“, stieß er
hervor, als sei der Vorschlag eine ganz und gar unzumutbare Idee.
    „Na und? Dafür rettet ihr das Leben und bringt eurer
Bruderschaft etwas zu essen.“ „Wir haben selber nichts
mehr zu beißen“, sagte Ragnasuth. „Keiner von uns
hat am vergangenen Tag etwas zwischen die Zähne bekommen.“
    „Dem kann abgeholfen werden“, meinte Tanathu
gemütlich. „Ich habe ein wenig Konzentratnahrung bei mir
und will euch gerne davon abgeben, wenn ihr auf meinen Vorschlag
eingeht.“ Er machte sich am Verschluß der Tasche zu
schaffen - umständlich, wie es schien.
    Ragnasuths Augen leuchteten auf. „Es ist nicht recht von
dir, einer Schar von Hungrigen Bedingungen zu stellen. Was ist, wenn
wir von deiner Idee nichts wissen wollen?“
    Tanathu blickte ihn überrascht an. „Dann gebe ich euch
nichts zu essen. Es hat keinen Sinn, Halbtote zu füttern.“
    Ragnasuth machte eine grimmige Geste und stand auf. Er brauchte
seinen Leuten kein Signal zu geben; sie wußten, worum es ging.
„Ich hatte das erwartet“, sagte er bitter. „Du bist
trotz allem unser Feind. Gib die Tasche her - und diesmal wirst du
dich nicht wieder unsichtbar machen!“
    Die übrigen Zaphooren waren ebenfalls aufgestanden. Als
geschlossene Front drängten sie sich auf Tanathu zu. Der Bote
des Unsterblichen war umzingelt. Seine

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