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PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

Titel: PR TB 219 Bote Des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einer
unbeleuchteten Höhlung endete. Dort legte er die beiden
Bewußtlosen ab.
    Dann kehrte er zum Stollen zurück. Der Qualm verzog sich
allmählich; aber es war nicht damit zu rechnen, daß die
Unnahbaren sich hier in Bälde wieder sehen lassen würden.
Sorgfältig getarnt spähte er in den Schacht hinab. Drunten
auf der Schachtsohle lärmten Ferlimors Krieger, die den zweiten
Bestandteil der Falle gebildet hatten, indem sie den Zaphooren den
Rückweg abschnitten, und konnten nicht verstehen, warum sich ihr
Anführer nicht meldete. Tanathu hütete sich, ihnen zu
antworten; aber aus ihren Schreien entnahm er, daß keiner der
Zaphooren mehr am Leben war.
    Ragnasuths Gedanken bewegten sich steuerlos durch die finsteren
Tiefen der Bewußtlosigkeit. Er war sich seiner Existenz bewußt;
aber es war ihm nicht klar, in welcher Form er existierte. Er spürte
keinen Körper; er besaß keinen Muskel, den er hätte
bewegen können. Nur die Gedanken waren da.
    Niederlage, Tod, Hunger...
    Er hatte seine Expedition dem Feind in die offenen Arme geführt.
Er war schuld am Tod der Kameraden. Hopakin... Freund... kannst du
mir je verzeihen? Der Schuß war zu rasch gefallen. Welcher
Schuß? Der Schuß aus Ferlimors seltsam aufgeblähter
Waffe. Ragnasuth hatte nicht mehr erfahren, was aus den Mitgliedern
seiner Expedition geworden war. Aber er kannte die Lage, und er
kannte die unerbittliche Grausamkeit der Unnahbaren, deren
Genossenschaft nur deswegen sich eines Anscheins von Bedeutung
erfreute, weil in ihrem Bereich die Stoffgründe lagen und in
diesem riesigen Gebilde, das sie eine Burg nannten, niemand überleben
konnte, ohne Zugang zu Stoff zu haben.
    Sein Bewußtsein bäumte sich auf. Ungerecht, ungerecht!
schrie es. Die Stoffgründe waren für alle da, nicht nur für
die Unnahbaren, die in Millionen von Jahren nicht alle Vorräte
würden verzehren können, die dort lagerten.
    Ich gelobe, sagte Ragnasuths Bewußtsein, ich werde dieser
Welt eine Ordnung geben, unter der niemand mehr zu hungern braucht.
Der Stoff ist für alle da. Jeder Mann, jede Frau, jedes Kind
soll sich davon nehmen können, ohne Feindschaft oder Verfolgung
befürchten, ohne dafür bezahlen zu müssen.
    War da nicht eine Stimme?
    „Das ist ein edler Vorsatz, Ragnasuth. Halte ihn fest!“
    Verwundert lauschte der Zaphoore. Und dann hatte er plötzlich
vergessen, daß er keinen Körper mehr besaß. Er
schlug die Augen auf, und siehe da: die Augen öffneten sich!
Verwundert blickte Ragnasuth sich um. Er befand sich in einem
kleinen, kahlen Raum. Er lag auf dem Boden. Irgendwo vor ihm stand
eine kleine Lampe und verbreitete einen matten Schein, der den Augen
nicht weh tat.
    Am Rand es Raumes gab es eine kleine Erhöhung. Darauf saß
der Mann, den Ragnasuth jetzt schon zum drittenmal zu sehen bekam:
Tanathu, der Fremde.
    Tanathu sah den jungen Zaphooren zu sich kommen. Aufregung,
Anstrengung und Hunger hatten ihn geschwächt; aber sein Wille
war stark. Als Ragnasuth die Augen aufschlug, fragte er: „Willst
du zu trinken?“
    „Durst...“, röchelte der Zaphoore.
    Tanathu tränkte ihn aus einem Becher, den er in seiner
unergründlichen Tasche mit sich führte. Ragnasuth trank
gierig, bis Tanathu ihm den Becher abnahm. Er hatte sich auf den
Ellbogen in die Höhe gestützt, und an seinem Gesicht ließ
sich ablesen, wieviel Schmerz die Bewegung ihm bereitete. Die
Lähmung, die Ferlimors Schuß bewirkt hatte, war noch
längst nicht völlig verklungen.
    „Wo ist Vavajna?“ fragte er mit rauher, knarrender
Stimme.
    „Dreh den Kopf ein wenig zur Seite, und du siehst sie dort
liegen.“
    Ragnasuth gehorchte. Einen Augenblick war es, als wolle er
auffahren. Aber dazu fehlten ihm die Kräfte. Mit ächzendem
Seufzen sank er wieder zurück. „Ist sie...“
    „Tot, meinst du? Nein, sie lebt. Es ist ihr dasselbe
widerfahren wie dir, nur ist sie nicht so kräftig wie du. In
spätestens einer Stunde kommt sie wieder zu sich.“
    „Was ist geschehen?“ verlangte Ragnasuth zu wissen.
    Tanathu gab ihm einen kurzen Bericht. „Es kam alles so, wie
ich es vorausgesagt hatte“, schloß er. „Ich wollte
euch helfen, obwohl ihr die Hilfe nicht verdientet. Aber ich wußte
nicht, daß es geheime Stollen gab, die durch verschließbare
Schlupflöcher auf den Hauptkorridor mündeten.“
    „Sind alle tot?“ fragte Ragnasuth mit dumpfer Stimme.
    „Alle außer euch beiden“, nickte Tanathu.
    In den Augen des jungen Zaphooren flammte es auf. „Rache!“
knirschte er. „Ferlimor

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