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PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

Titel: PR TB 219 Bote Des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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glaubte, er kenne den
alten Murcon inzwischen gut genug, um zu wissen, daß er sich
nicht Zehntausende von Tonnen Nahrungsgrundstoffe hierhergelegt
hatte, ohne auch über die Geräte zu verfügen, die den
Grundstoff zu synthetischem Fertigproviant verarbeiteten.
    Und während er nach den Maschinen suchte, würde er sich
umhören, was es mit dem „großen Sikm' auf sich
hatte, von dem er Ragnasuth im Augenblick der Überraschung hatte
sprechen hören.
    Ragnasuths Augen brannten, und die Zunge lag ihm im Mund wie ein
ungehobeltes Brett. Er hatte eine unruhige Nacht hinter sich, und in
seinem Herzen glomm das Verlangen, den unverschämten Fremden zu
finden und sich an ihm zu rächen.
    Dazu blieb ihm jedoch vorderhand keine Zeit. Sie hatten viel von
dem Gas eingeatmet und sich bis in den späten Morgen hinein so
miserabel und schwach gefühlt, daß der Aufbruch um mehrere
Stunden hatte verschoben werden müssen. Sie waren auch jetzt
noch nicht in der Lage, sich mit der üblichen Geschwindigkeit zu
bewegen, und nun begann eine weiteres Problem zu drängen. Es war
dies der zweite Tag, an dem sie ohne Nahrung auskommen mußten.
Der Hunger machte ihre Schwäche noch fühlbarer, und wenn
sie die Stoffgründe mit mehr als einem halben Tag Verspätung
erreichten, waren sie kaum mehr in der Lage, es mit Ferlimors
Wachtposten aufzunehmen, die die großen Stoffvorräte
hüteten. Ragnasuth drängte zur Eile und war weniger denn je
bereit die Warnung des Fremden namens Tanathu zu berücksichtigen.
    Er hatte den Aufstieg durch das Schachtgelände in der
Hauptsache deswegen gewählt, weil die Schächte kaum mehr
begehbar waren und Ferlimor sie daher nicht aus dieser Richtung
erwarten würde. Früher hatten die Schächte künstliche
Schwerefelder enthalten, mit deren Hilfe man sanft auf- und abwärts
gleiten konnte. Ragnasuth hatte keine Ahnung, was ein künstliches
Schwerefeld war; aber so hatte man ihm den Zusammenhang erklärt.
Die Felder waren verschwunden. Weil die Unnahbaren, so behaupteten
einige, die Generatoren vernichtet hatten, um den Zugang zu ihrem
Bereich zu erschweren.
    Ragnasuths Truppe bestand ausschließlich aus geübten
Kletterern. Sie führten dünne, aber haltbare Seile und
allerlei Haken und ähnliches Werkzeug bei sich. Der Aufstieg
würde ihnen keine Mühe machen. Wichtig war dagegen die
taktische Absicherung des Vormarschs. Der Fremde hatte recht, wenn er
sagte, daß ein Schacht sich jederzeit in eine tödliche
Falle verwandeln könne; aber soviel hatte Ragnasuth auch selbst
schon
    gewußt. Vor ihm lagen drei Schächte, einer über
dem ändern. Der letzte führte bis zum Niveau des
Stofflagers hinauf. Ragnasuth ließ seine Hauptstreitmacht vor
dem Schachteinstieg warten, während zwei oder drei Späher
den Schacht emporstiegen und sich droben vergewisserten, daß
die Luft rein war Erst wenn die Späher das Signal gegeben
hatten, stieg der Haupttrupp in den Schacht ein und hangelte sich an
den von den Spähern zurückgelassenen Seilen in die Höhe.
    So legten sie zwei Schächte zurück, ohne auch nur auf
eine Spur des Gegners zu stoßen. Ragnasuths Zuversicht wuchs.
Noch einen Schacht, und sie hatten das Schlimmste hinter sich. Er sah
seine Leute an, Männer und Frauen. Der Hunger begann, ihnen
seine Linien in die Gesichter zu zeichnen.
    „Ich und Vavajna steigen voran“, entschied er. „Ihr
wartet hier unten, bis ich das Signal gebe. Geht etwas schief, dann
übernimmt Hopakin den Befehl.“
    Er wartete ihre Antwort nicht ab. Mit geübtem Blick fand er
die Unebenheiten der Schachtwand und arbeitete sich mit ihrer Hilfe
in die Höhe, bis er auf einen Vorsprung zu stehen kam, wo er das
Seil sicherte, so daß Vavajna hinter ihm hergestiegen kommen
konnte. Langsam und mit Bedacht, die geringen Kräfte schonend,
überquerte er ein Stück glatter Wand und hinterließ
eine Spur komplizierter Haken, die fest im Gestein saßen und
zur Führung des nächsten Seilabschnitts verwendet werden
konnten.
    Es dauerte zwei Stunden, bis Ragnasuth den oberen Schachtausstieg
erreichte. Inzwischen war der Nachmittag längst angebrochen. Sie
würden die Stoffgründe nicht vor Anbruch der Dunkelheit
erreichen. Er spürte einen kräftigen Zug am Seil und holte
Vavajna zu sich herauf. Sie wirkte abgespannt. Die dunklen Augen
glommen düster und mutlos.
    „Wir werden es nicht schaffen, Ragnasuth“, sagte sie
mit hohler Stimme. „Die Kraft geht uns aus. Diesmal ziehen die
Wahren Zaphooren den kürzeren.“
    Er klopfte ihr ermutigend

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