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PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

Titel: PR TB 219 Bote Des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verträglich.
    So lebten die beiden verschiedenen Wesen ein glückliches und
zurückgezogenes Leben. Sie besaßen Freunde unter den
Blinden, unter einigen benachbarten Bruderschaften, und schließlich
hatten sie auch die Beziehungen zur Bruderschaft der Techno-Spürer
nicht aufgegeben. Tantha weilte des öfteren bei den Spürern
zu Besuch. Die wahnwitzigen Experimente mit bemannten Raumschiffen
waren nach den zwei katastrophalen Fehlschlägen endgültig
aufgegeben worden. Der Vorsteher der Bruderschaft war ein weiserund
gütiger Mann, dem es jedoch an dem Forscherdrang und der
Ungeduld eines Niefull mangelte. Er ließ seine Leute ein
herkömmliches Robotschiff nach dem ändern bauen, bis den
Techno-Spürern schließlich eine ganze Flotte zur Verfügung
stand. Neue technische Erkenntnisse wurden unter der Leitung dieses
Vorstehers jedoch nicht gewonnen. Im Gegenteil, der Humpelnde Tantha
hatte den Eindruck, es gehe längst etabliertes Wissen allmählich
wieder verloren.
    Es geschah bei der Rückkehr von einer dieser Wanderungen, daß
er Nesvedid und die beiden Kinder ermordet in ihrem Quartier vorfand.
Im ersten Augenblick war es ihm, als müsse er den Verstand
verlieren. Er hatte sich in den vergangenen Jahren so an das seßhafte
Leben gewöhnt, daß es ihm war, als könne es für
ihn nie wieder etwas anderes geben. Nesvedid und die Kinder waren
sein Leben gewesen. Er fühlte sich, als hätte man ihm das
Herz aus dem Leib gerissen.
    Dann aber ging ihm auf, welchen Fehler er begangen hatte. Er hätte
niemals seßhaft werden dürfen. Er war der Bote des
Unsterblichen. Für ihn gab es nur eines: den Auftrag, den er zu
erledigen hatte. Indem er den Bund mit Nesvedid einging und Kinder
zeugte, denen seine Seele gehörte, handelte er dem Befehl
zuwider, den er erhalten hatte. Er stellte das persönliche Glück
über seine Aufgabe. Das Schicksal hatte ihn geweckt - auf
grausame Art und Weise.
    Benommen vor Schmerz floh er zu seinem Freund Signard, einem
jungen Blinden, und versteckte sich in dessen Unterkunft. Signard
stellte vorsichtig Erkundigungen an und ermittelte, daß der
Mord von einem jungen Freidenker verübt worden war. Er hatte,
wie es schien, Nesvedid nachgestellt und war zurückgewiesen
worden. Voller Zorn über die erniedrigende Zurückweisung
hatte er sich blutig gerächt.
    Signard stellte eine kleine Expedition zusammen und drang mit ihr
insgeheim in den Bereich der Freidenker vor. Der Mörder wurde
gefaßt und ins Reich der Blinden geschafft, bevor die
Freidenker begriffen, wie ihnen geschah. Um diese Zeit bestieg ein
junger König den Thron des Blindenherrschers. Er hieß
Zullmaust und ernannte Signard zu einem seiner Ratgeber. Zullmaust
machte dem Mörder den Prozeß. Das Urteil lautete auf
schuldig, die Strafe auf Tod. Man stieß den Unhold in den
Schacht hinab, auf dessen Grund, wie man sagte, Arqualovs Geist auf
Opfer lauerte, an deren Seelenqual
    er sich laben konnte.
    Inzwischen befand sich der Humpelnde Tantha auf dem Weg der
Besserung. Mit aller Kraft hatte er versucht, den Bann zu brechen, in
den Leid und Schmerz sein Bewußtsein geschlagen hatten. Mit
Macht erinnerte er sich an seine eigentliche Aufgabe und daran, daß
er sie auf keinen Fall vernachlässigen dürfe. Wochenlang
hatte er gehungert und mit niemand auch nur ein Wort gesprochen. Das
lag jetzt hinter ihm. Nur eine stille Wehmut war noch geblieben, die
seine Züge überschattete.
    Er versicherte Signard seine Dankbarkeit und machte sich auf den
Weg. Tantha, der Vater und Ehemann, war gestorben. Tantha, der Bote
des Unsterblichen, lebte.
    Niemand erfuhr je, wo er sich in den Jahren unmittelbar nach
seinem schweren Verlust herumgetrieben hat; und doch geschah es
gerade während jener Zeit, daß es dem Humpelnden Tantha
gelang, eines der großen Rätsel zu lösen, die die
uralte Burg Murcons umgaben. Er war bis auf eine Ebene vorgedrungen,
die Dutzende von Etagen unter dem Reich der Blinden lag. Hier unten
herrschte immerwährende Dunkelheit. Tantha bediente sich jener
winzigen Lampe, die offenbar über einen unerschöpflichen
Energievorrat verfügte, um sich den Weg zu leuchten. Er gelangte
unversehens in einen breiten Korridor, dessen Wände, Decken und
Boden aus glatter Gußsubstanz bestanden, während er sich
bisher durch roh gehauene Felsenstollen bewegt hatte. Sogar Lampen
gab es hier unten, unregelmäßig geformte Leuchtplatten,
die in die Decke eingelassen waren. Sie leuchteten nicht mehr. Tantha
fühlte sich auf merkwürdige und

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