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PR TB 220 Die Macht Des Götzen

PR TB 220 Die Macht Des Götzen

Titel: PR TB 220 Die Macht Des Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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übergössen waren, das aus dem
offenen Eingang des Tempels und allen Fensteröffnungen drang.
Dann trat ein Mann in einer schwarzen, mit bizarren roten Stickereien
überzogenen Robe aus dem Portal und kam langsam auf die
Entführten zu.
    „Selim Narriman, der oberste Priester des mächtigen
Kyntyros, heißt euch willkommen", sagte er feierlich.
„Sein Lebensauge ist bereits vor euch hier eingetroffen und
ruht nun wieder in seiner Stirn. Zusammen mit deinem Zellaktivator,
Jünger Reginald Bull, wird es ihm zu ungeahnter Macht verhelfen
- tretet ein, damit diese Vereinigung vollzogen werden kann!"
    Ras Tschubai hatte sich auf den Eingang des Gästehauses
konzentriert, im nächsten Moment stand er dort und sah zum Haus
der Gouverneurin hinüber. Dort waren alle Fenster dunkel, nichts
rührte sich, und sein ungutes Gefühl wurde stärker. Er
hatte keine Waffe bei sich, deshalb bewegte er sich vorsichtig zu
einem Gebüsch hinüber und dann an seinem Rand entlang in
den Garten hinein.
    Inzwischen war auch der zweite Mond aufgegangen, so daß ein
mattes silbriges Zwielicht herrschte. Ras erreichte die freie
Grasflache, die Henny als Spielplatz benutzte, und dann stockte sein
Schritt. Auf dem Rasen lagen regungslos mehrere Gestalten, er
erkannte, daß einige Uniformen trugen, und jäher Schreck
stieg in ihm auf.
    Die Meßinstrumente hatten also recht behalten - hier war ein
Überfall erfolgt, und man hatte Bully entführt! Nur ihn
allein, oder auch Nelda Jones?
    Der Mutant beugte sich über einen der Männer und faßte
seine Hand. Sie war warm, und am Gelenk war schwach der Puls zu
spüren, also waren die Bewacher nicht tot, sondern nur
paralysiert. Neben ihnen im Gras lagen ihre Waffen als Beweis dafür,
daß es hier zum Kampf gekommen war. Zum Kampf mit wem... wer
auf diesem so friedlich scheinenden Planeten hatte den Überfall
durchgeführt?
    Diese Frage ließ sich ohne Informationen nicht beantworten,
und Ras beeilte sich, sie zu beschaffen. Um die Bewußtlosen
kümmerte er sich nicht, sie würden früher oder später
von selbst wieder zu sich kommen. Er lief hinüber zur Veranda,
sah die Sektflasche und die halb geleerten Gläser, doch von
Nelda gab es keine Spur. Die Glastür zum Wohnzimmer stand offen,
er betrat das Zimmer und suchte nach einem Lichtschalter, fand und
drückte ihn. Alles blieb jedoch dunkel, demnach mußten die
Entführer die Energiezufuhr unterbrochen haben. Tschubai fluchte
leise, entdeckte dann eine Kerze und zündete sie an. In ihrem
Schein sah er, daß in dem Raum alles in Ordnung war, er zuckte
mit den Schultern und ging weiter ins Haus hinein. Alles war
totenstill - nein, da war ein Geräusch zu hören, wie das
vorsichtige Offnen einer Tür im Obergeschoß!
    „Hallo - sind Sie da, Miß Jones?" rief er
gedämpft.
    „Nein, ich bin es!" kam Henny s verschüchterte
Stimme zurück. „Ich habe Angst, Onkel Ras, ich bin ganz
allein und das Licht ist weg. Kannst du hell machen, daß ich
runterkommen kann?"
    Ras trat hinaus auf den Flur und hob die Kerze. Das leise Patschen
nackter Füße erklang, und dann erschien das Mädchen
auf der Treppe, im Nachthemd und die Guckfigur fest an sich gedrückt.
Hastig griff sie nach der Hand des Mutanten und erklärte:
    „Es war schon ganz dunkel, da bin ich aufgewacht, weil
draußen so ein furchtbarer Krach war. Da sind zwei Gleiter
gekommen, mit lauten Sirenen und vielen Lichtern. Einer ist im Garten
gelandet, Männer haben mit Mami und Onkel Reg gesprochen, dann
sind beide eingestiegen und mit weggeflogen. Ich war am Fenster und
habe laut gerufen, aber niemand hat mich gehört.
    Da waren auch noch andere Männer im Garten, Polizisten glaube
ich, aber die sind dann alle auf einmal umgefallen. Vorher haben sie
geschossen, ich habe ganz schreckliche Angst gekriegt. Dann waren die
Gleiter weg, und alles war finster, da bin ich schnell wieder ins
Bett gekrochen. Wann kommt Mami wieder, Onkel Ras?"
    Diese kindliche Schilderung sagte genug, und der Mutant fluchte
lautlos in sich hinein. Die Entführer hatten sich also einer
List bedient und sich als Polizisten ausgegeben, um anschließend
die echten Beamten auszuschalten, damit sie keinen Alarm schlagen
konnten. Kalter Zorn stieg in Tschubai auf, doch er beherrschte sich
und strich über das Haar der Kleinen.
    „Das weiß ich leider nicht, Henny. Sie ist mit Onkel
Reg ganz weit weggeflogen, sie haben dort etwas zu tun', sagte er
beruhigend A „Sie haben mich geschickt, um dich zu
holen, damit du nicht allein in

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