Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 220 Die Macht Des Götzen

PR TB 220 Die Macht Des Götzen

Titel: PR TB 220 Die Macht Des Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Er gab uns
die Anweisung, Sie in sein Heiligtum zu bringen, nachdem er erkannt
hatte, daß die Impulse Ihres Zellaktivator seine magischen
Kräfte neu beleben! Glauben Sie es oder nicht - in zwei Stunden
werden wir den Tempel der alten Lemurer erreichen und Sie zu ihm
bringen. Dann werden Sie bald einsehen, daß seine Macht keine
Grenzen kennt, und selbst sein überzeugter Jünger sein!"
    „Blinder Fanatiker", entgegnete Bull, aber es klang
längst nicht mehr so sicher wie zuvor. Er hatte im Lauf seines
langen Lebens zu vieles erlebt, das sich nicht rational erklären
ließ. Praktisch jede Rasse der Milchstraße hatte ihre
eigenen Götter, und sogenannte Wunder hatten sich irgendwann
überall ereignet. Vielleicht hatten dabei durchaus reale
Zauberer und Magier kräftig nachgeholfen, die über
Psi-Kräfte verfügten, wie etwa der Multimutant Ribald
Corello, der Mausbiber Gucky und andere. Stets blieb jedoch etwas
übrig, das sich auch damit nicht erklären ließ -
sollte das hier der Fall sein? Es war jedenfalls mehr als merkwürdig,
daß es normale Menschen des 33. Jahrhunderts gab, die einer
Gottheit anhingen, die vor vielen Jahrtausenden zuletzt verehrt
worden war.
    Bully mußte widerwillig anerkennen, daß sie den
Zeitpunkt dieser Entführung sehr gut gewählt hatten. Die
Polizei hatte in Carrin alle Hände voll zu tun, seine und Neldas
Bewacher waren überrumpelt worden und konnten keinen Alarm mehr
geben. Und auch die Besatzung der FALCON war weit über die
Hauptstadt verstreut und feierte mit der Bevölkerung, von ihr
war erst recht keine Hilfe zu erwarten. Selbst dann nicht, wenn Ras
Tschubai oder Lin Roscoe irgendwie Verdacht schöpfen sollten -
keiner der beiden wußte etwas von den Jüngern des Kyntyros
und dem Tempel auf dem Sumpfkontinent!
    Der Rest des Fluges verlief unter allgemeinem Schweigen. Zwar
erlaubte man Nelda Jones, sich neben den Marschall zu setzen, aber
das war nur ein sehr platonischer Trost.
    Die Gleiter der Entführer waren durch Spezialisten umgerüstet
worden und weit schneller als die sonst auf Carynga üblichen
Modelle. Sie legten die zweitausend Kilometer in kaum drei Stunden
zurück, wurden dann abgebremst und gingen auf einer Lichtung
nieder, die einige hundert Meter vom Tempel des Kyntyros entfernt
war. Überall in der Umgebung standen die Maschinen der Jünger,
die gruppenweise schon früher abgeflogen waren, das Licht
zahlreicher Scheinwerfer erhellte die Gegend.
    „Aussteigen!" forderte Krom Sherp barsch, seine Augen
leuchteten fanatisch, und die Strahler seiner Gefährten drohten.
Bull und die junge Frau hatten keine Wahl, und bei ihrem Anblick
brachen einige hundert Menschen in lauten Jubel aus. Sie alle trugen
um den Hals dünne Silberketten, an denen eine etwa faustgroße
Metallscheibe mit dem Abbild des Götzen hing. Ein dumpfer,
choralähnlicher Gesang wurde angestimmt, harte Fäuste
stießen die beiden Gefangenen auf einen Trampelpfad, der durch
den Wald zum Tempel führte. Verwundert bemerkte Reginald Bull,
daß ihm das Denken plötzlich schwerfiel. Er sah alles um
sich herum nur noch wie durch einen dunklen Schleier, ein fremder
Einfluß schien nach seinem Gehirn zu greifen, obwohl dieses
durch die Mentalstabilisation selbst gegen stärkste
Hypnosuggestion gefeit war. Er sah zur Seite und erkannte, daß
Nelda Jones dieser Beeinflussung bereits voll erlegen war; ihre Augen
war stumpf und glanzlos, sie bewegte sich nur noch wie eine
Marionette weiter. In diesem Moment begriff er, daß die
magische Macht des Götzen stärker als alles war, das er in
ähnlicher Form irgendwann erlebt hatte, und eine panische Furcht
ergriff ihn.
    Er versuchte, sich dagegen aufzulehnen, doch mit jedem Schritt
vorwärts verringerte sich sein psychischer Widerstand. Bald
erstarb er ganz, eine große Gleichgültigkeit erfaßte
ihn und wurde allmählich von einem Gefühl der
Ausgeglichenheit und Zufriedenheit abgelöst.
    Gleich wirst du am Ziel sein! wisperte eine Stimme in seinem Hirn.
Kyntyros erwartet dich, dein Herr und deine Gottheit, und du wirst
ihm das bringen, das ihn endgültig zum Herrscher über diese
Welt und seine Bewohnermacht.
    Dann war der freie Raum vor dem Tempel erreicht, und wie auf einen
unhörbaren Befehl hin verstummte der dumpfe Gesang. Zugleich
ließ auch der Druck auf Bulls Gehirn etwas nach, und er konnte
seine Umgebung wieder halbwegs klar sehen. Er erkannte die Phalanx
der fremdartigen Steinskulpturen vor dem Bauwerk, die von einem roten
düsteren Leuchten

Weitere Kostenlose Bücher