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PR TB 227 Wolken Des Todes

PR TB 227 Wolken Des Todes

Titel: PR TB 227 Wolken Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Pilzsporenwolken
aufzunehmen. Das Extrahirn flüsterte:
    ES sprach von Geschossen, von Projektilen. Das läßt nur
eine Deutung zu. Raketen oder ähnliche Waffen!
    Ich blickte mich vorsichtig um. Der Körper Ocir-Khensos
belastete die federnde Achse des leichten Wagens besonders schwer.
Der Wagen knirschte und knackte. Die Hufe der Pferde schlugen zuerst
auf dem Pflaster, dann auf einem sandigen Weg dumpfe Wirbel. Palmen,
Tamarisken und Lotosblüten tauchten auf, dann schoben sich
hinter Hecken und einem Acker voller hochstehender Pflanzen die
beleuchteten Fenster und Türen eines weißen Hauses hervor.
Diener eilten hin und her und
    schleppten unser Gepäck ins Haus, als die Wagen vor dem
säulengeschmückten Vordach aus Binsenmatten anhielten. Es
roch nach Feuer und nach den Essenzen, die man in heißes
Badewasser schüttete.
    Der Schreiber sprang aus dem Wagenkorb, verbeugte sich vor uns und
sagte:
    „Schickt einfach einen Boten, wenn ihr etwas braucht. Er
weiß, wo er mich finden kann. Die Dienerschaft wird euch jeden
Wunsch von den Augen ablesen. Und hier... das Zeichen des Pharaos/'
    Er öffnete ein Kästchen, das er an einer Lederschnur vor
der Brust getragen hatte. Jeder von uns streifte sich einen schweren
Ring über, in dessen Stein die Schriftkartusche des Si'amun
eingeschnitten war.
    Wir bedankten uns und gingen ins Haus. Eine Tafel war gedeckt, in
großen, kühlen Räumen warteten Bottiche mit warmen
Wasser, Räucherpfannen gegen die Mücken und große
Betten auf uns. Wir genossen nach den Strapazen der schnellen Reise
das Bad ebenso wie den ersten Becher Wein an der weißgedeckten
Tafel. Nur Ocir-Khenso - seinen Namen hatte er von ES erhalten -
trank und aß nichts.
    Charis hatte ihr langes Haar im Nacken zu einem Knoten
zusammengeschlungen. Es war feucht vom Bad. Sie beugte sich über
den Tisch und richtete ihre großen, dunkelbraunen Augen auf
mich. Die Silberpünktchen auf ihrer Stirn glitzerten im Licht
der Öllampendochte.
    „Ist es immer so, wenn du erwachst, Atlan? Völlige
Verwirrung, dann alle diese Geräte und die vielen Bilder auf den
Tafeln?"
    Ich nickte und spürte den Geschmack des Weines auf meiner
Zunge. Plötzlich stellte sich Hunger ein.
    „Ja. All das und ein Fehlen bestimmter Erinnerungen. Die
Stimme und das Gelächter, das ihr gehört habt, das war die
Stimme unseres Herrn. Er hat dafür gesorgt, daß du,
Charis, und Ptah-Sokar, vor einer unbekannten Anzahl von Jahren mit
mir zusammengetroffen seid."
    Zum erstenmal sprach Khenso.
    „Es sind eine Handvoll Jahre weniger als fünfhundert.
Jahre in der Umlaufzeit dieses Planeten."
    Ich mußte grinsen und meinte:
    „So hat ES wenigstens nicht die Erinnerungen von Rico,
meinem treuesten Helfer, zur Gänze gelöscht."
    „Und ES erlaubte sogar, daß ich dich begleite,
Atlan... beinahe hätte ich ,Gelieber' gesagt."
    „Vergiß es!" ermahnte ich Rico-Ocir. „ES
hat dich auch als Mondroboter bezeichnet, denn in der Sprache des
Nillandes bedeutet Khenso nichts anderes. Vermutlich wird dein
Computergehirn für den Abschuß der Raketen gebraucht."
    „Raketen?" fragte Ptah, der zielsicher und schnell die
besten Stücke des gebratenen Geflügels zerschnitt.
    „Ich werde es euch später erklären", sagte
ich. „Ihr habt es gehört! Es gibt viele dieser Wolken zu
bekämpfen."
    „Erkläre uns, warum sie so tödliche Wirkungen
haben", bat Charis. Ich blickte sie unsicher an. Hatten wir uns
geliebt, damals, vor fünf Jahrhunderten, irgendwo auf dem
Planeten? Sie schien von derselben Unsicherheit befallen zu sein wie
ich. Aber meine Blicke erfreuten sie. Sie wußte, daß sie
von seltener, seltsamer Schönheit war. Die Punkte der hellen
Tätowierungen und die winzigen Blättchen aus Silber und
Gold, die mit ihrer hellbraunen Samthaut verschmolzen zu sein
schienen, betonten noch die erregende Schönheit ihres Gesichts
und ihres Körpers.
    „Erkläre du es", forderte ich Rico auf. „Du
hast Jahrtausende der Wetterbeobachtung hinter dir!"
    „Gern!" sagte der Roboter, den nur sein Gewicht und der
Umstand, daß er weder aß noch trank, weder atmete noch
schwitzte, von einem Menschen unterschied. „Es hängt unter
anderem damit zusammen, daß jenseits von einer Höhe von
zwölftausend Mannslängen es keinen Wasserdampf mehr gibt.
Die ionisierten Schichten heben und senken sich im täglichen
Takt. Die Wucht der Sonnenhitze prallte auf die Oberseite der
wachsenden Wolke. Darunter herrscht Schatten; die Sonne ist nur früh
und abends kurz zu

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