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PR TB 227 Wolken Des Todes

PR TB 227 Wolken Des Todes

Titel: PR TB 227 Wolken Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sie eine furchtbare Todeswolke."
    Er zeigte auf mich, Charis und Ocir.
    „Es mögen dreieinhalb Monde her sein", gab ein
phönizischer Händler Auskunft. Er war einer der Männer,
die mit den Eingeborenen in den Gruben und bei den Schmelzöfen
arbeiteten. „Zuerst bemerkten wir nichts. Die kleine Wolke war
so hoch am Himmel, daß wir die Gefahr nicht erkannten. Dann
wuchs sie... und jetzt habt ihr es selbst gesehen."
    „Achtung. Melkarts lodernde Axt wird jetzt zum Himmel
auffahren!" sagte Ocir-Khenso laut. Und schon zündete die
Rakete. Feuer und Rauch schlugen seitlich aus den Öffnungen
zwischen den Balken und Stämmen. Donner hallte über die
Ebene. Aus dem brennenden Startturm, aus einer riesigen dunklen Wolke
hob sich das Geschoß und balancierte auf dem grellen
Feuerstrahl schräg nach oben. Begeistert und ängstlich
sahen die Männer zu, wie das Geschoß der Wolke
entgegenstürmte und schließlich über ihr in greller
Explosion zerbarst.
    „Und jetzt", sagte Mah-Dhana mit zögerndem Lachen,
„dürft ihr uns bewirten und unsere Vorräte ergänzen.
Der Herrscher des Schiffes, Atlan, sagt, daß wir es eilig
haben. Bringt vom Besten, Freunde."
    Der Befehl König Kirams galt hier ganz besonders. Schiffe
waren die einzige Verbindung zur Heimat. Die Vorsteher der Siedlung
versicherten uns, daß sie alles tun würden, um uns
auszurüsten.
    „Steuert euer Schiff in unseren Hafen. Es kostet euch nur
zwei Stunden Rudern, wenn die Flut das Wasser hebt."
    „Genau das werden wir tun", versicherte Ptah-Sokar.
„Unsere Mannschaft und auch wir sehnen uns danach, wieder
phönizische Kultur zu genießen."
    „Wieviel Tage lang seid ihr unterwegs gewesen?" fragte
einer. Ptah sah mich fragend an.
    „Sage es ihm!" forderte ich ihn grinsend auf. Als der
Phönizier erfuhr, wie kurz unsere Seereise gewesen war, glaubte
er es nicht, aber die Mannschaft bestätigte es immer wieder.
    Als wir im Hafen anlegten, hatten es alle bereits erfahren: wir
waren wirklich mächtige Kämpfer. Gegenüber den
Kanaanäern hier hatten wir uns dadurch
    ausgezeichnet, daß wir lebend eine derartige Fernfahrt in so
wenigen Etappen überstanden hatten. Selbst für Männer
der See, deren Lügenmärchen in allen Hafenschänken
bekannt waren, bedeutete unsere Leistung eine geschichtliche Großtat.
    Drei Tage brauchten wir, um unser Schiff neu auszurüsten. Wir
alle wußten, daß uns eine ungewöhnlich lange Fahrt
bevorstand. Sie würde uns nur auf der ersten Hälfte an
Häfen vorbeiführen, die wir kannten. Vor Keftiu würden
wir die Richtung ändern müssen, wenn wir durch die östliche
Meeresenge zu den Stranden der Skythen fahren wollten. Wasser und
viel Früchte benötigten wir, gebratenes Fleisch in dicker
Salzkruste, Nüsse aller Arten, neues Tauwerk und Hartholz, aus
dem wir fehlende oder zerbrochene Teile heraussägen oder
schnitzen konnten. Jede Handbreit wurde genau untersucht, wir nahmen
Material für Segelreparaturen mit, und immer wieder bemerkten
wir an den folgenden Tagen den Seeadler, der von Tag zu Tag unter
sich mehr frisches Grün sah, trotz der Stürme, des Regens
und der Kälte, die von See her kamen und das Land quälten.
Die Wolke zerriß in viele Löcher und geschweifte Sprünge.
Die Menschen spürten, daß die Wende zum Guten bereits
vollzogen war.
    Die vierte Wolke war besiegt.
    Noch sieben Geschosse, an sieben Plätzen, von denen wir erst
einen auf dieser zweiten Fahrt erreichen konnten.
    Die AXT DES MELK ART legte ab, wandte ihren geschweiften Bug in
die Strömung des namenlosen Flusses und verließ Gades.
    Der Seeadler folgte uns in einer endlosen Spirale von Kreisen, die
er zwischen dem neuen Sonnenlicht und den noch immer großen
Schatten der sterbenden Wolke zog.
    Charis deutete mit dem ringgeschmückten Zeigefinger auf den
geteilten Doppelkontinent auf der linken Seite unserer
kleinstformatigen Karte.
    „Eine Wolke ist über den Inseln in dem riesigen Golf.
Wo schwebt die zweite? Kannst du es mir erklären?"
    Die Markierungen und die Farben sagten mir, daß eine
wahrhaft gigantische Wolke über einem Regenwaldgebiet schwebte,
das gleichzeitig der Einzugsbereich vieler Flüsse war. Wir
befanden uns jetzt am östlichen Ufer des Ozeans zwischen dem
unbekannten Doppelkontinent.
    „Ich denke mir", sagte ich zu Charis und Ocir, „daß
diese Riesenwälder für die Zusammensetzung der Lufthülle
von großer Wichtigkeit sind. Aber noch haben wir ein anderes
Ziel vor uns."
    Wir zogen Linien auf der kleinen Karte und stellten

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