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PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

Titel: PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Reichtümer, aber, wie es schien,
auch ohne große existenzbedrohende Sorgen. Ich erinnerte mich
daran, daß ich nirgendwo auf dem Planeten - soweit ich in
überflogen hatte - Brandspuren gesehen hatte; Krieg und
Verwüstung schien es nicht gegeben zu haben.
    „Du hast gesehen, was du sehen wolltest?" erklang
Bullys Stimme in meinem Kopfhörer.
    „Ich habe", gab ich zurück.
    Es hatte keinen Sinn, zu verweilen. Ich wollte mich den Helaghs
nicht zu erkennen geben - zum einen hätten sie mich natürlich
nicht wiedererkennen können, zum anderen hatte ich große
Scheu, in diese sehr friedliche Welt einzubrechen, noch dazu angetan
mit einem Ausrüstungsstück, das auf den Namen Kampfanzug
hörte. Ein krasses Paradoxon, das mir schmerzlich bewußt
wurde.
    Der Antigrav brachte mich zurück zur Gazelle. Bully wartete
in der Zentrale auf mich.
    „Nun?"
    Ich streifte den Anzug ab und räumte ihn fort. Eine tiefe
innere Zufriedenheit hatte sich meiner bemächtigt - und ein
wenig Neid. Von all dem Waffengetöse, das in den letzten Jahren,
Jahrzehnten, sogar Jahrtausenden die Galaxis durchtobt hatte, war
dieses Völkchen völlig unberührt geblieben. Sollte ich
sie darum beneiden? Wahrscheinlich wurden sie nicht annähernd so
alt wie in einer hochindustriealisierten Lebensform - aber vielleicht
waren sie glücklicher?
    Was war vorzuziehen? Ein Leben voll Arbeit für sich selbst,
ums eigene Brot, erfüllt mit Erfolgen und Rückschlägen
- oder ein Dahinleben ohne solche Nöte, dafür angefüllt
lediglich mit Schaltvorgängen, deren Sinn und Ziel man nicht
begriff? Ein kurzes Leben voll Spannung und Aufregung - ein langes
Leben, das womöglich in der Hauptsache aus mühsam
verkleisterter Langeweile bestand?
    Ich wußte die Antwort nicht.
    „Fliegen wir los", sagte ich. Ich übernahm wieder
die Steuerung der Gazelle. „Mit deiner Erlaubnis
    werde ich die Daten aus dem Kartentank löschen."
    Bully nickte und deutete auf meinen Schädel.
    „Und dort?"
    „Ich werde sie nicht vergessen", sagte ich. „Aber
vielleicht werde ich mich nie wieder daran erinnern, das wird die
Zukunft zeigen."
    Bully warf einen Blick auf den Planeten, der rasch unter uns
wegzusacken schien.
    „Ich muß daran denken, daß die Erde auch einmal
so ausgesehen hat", murmelte er. „Und daran, daß wir
Terraner auf dem besten Weg waren, unseren eigenen Globus bankrott zu
wirtschaften, ökologisch zu ruinieren. Wären wir damals
nicht auf Crest und Thora gestoßen ..."
    Seine Augen fixierten mich.
    „Damals", sagte Reginald Bull, „waren Perry und
ich der gleichen Meinung. Wir wollten das aberwitzige Wettrüsten
beenden, den Wettlauf aus Mißtrauen, Neid und Größenwahn
stoppen, bevor es zum alles vernichtenden Krieg kommen konnte.
Vielleicht haben wir uns damals verkalkuliert. Vielleicht wäre
es nie zum atomaren Weltenbrand gekommen - aber wir wären auf
den Müllhalden unserer Rüstungsfabriken jämmerlich
zugrunde gegangen."
    „Wer kann das vorhersagen, beziehungsweise nachträglich
berechnen", antwortete ich. Der Planet der Träumer wurde
immer kleiner. Ich war sicher, daß es dort keine Traummaschine
gab, und das war gut so.
    „Und der Mond? Willst du ihn haben?" ich nickte,
    „Ich bin fest entschlossen", sagte ich. „Nenne es
Aberglauben, nenne es, wie du willst - dieser Mond der Träumer
hat einem kleinen Volk offenbar doch noch Glück gebracht.
Vielleicht hilft er uns, auch anderen Völkern der Galaxis Ruhe
und Frieden zu bringen."
    „Eine schöne Aufgabe", sagte Bully. „Wie
willst du ihn nennen - Mond des Friedens?" Ich überlegte
halblaut:
    „Ich denke daran, ihn nach einem Mann zu benennen. Er war
ein Symbol für Sanftmut, Friedfertigkeit, Liebenswürdigkeit
und Ruhe ..."
    Bully prustete los.
    „Dann weiß ich, wen du meinst', lachte er laut.
    „Da gibt es nur einen Namen: Quinto-Center!"
    Wider Willen mußte ich lachen. Ich hatte natürlich an
Crest gedacht, den großen Arkoniden, und nicht an den
aufbrausenden, cholerischen, übellaunigen, hypochondrischen,
aber fachlich hervorragenden Leiter der ehemaligen Abteilung III.
Bullys trockener Sarkasmus hatte gesessen - ich fand den Scherz gut.
    „Einverstanden", sagte ich lachend.
    Die Gazelle ging in den Linearraum. Wir flogen einer Ungewissen,
gefahrenbeladenen Zukunft entgegen, aber wir ließen hinter uns
eine kleine, unscheinbare Welt, auf der ein romantischer Traum
Wirklichkeit geworden war.
    Ohne die Gewißheit, daß so etwas möglich war,
hätte ich nicht leben mögen; eine

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