PR TB 232 Der Strahlende Schwarm
Kugel unter der Decke, die sich zu drehen begonnen hatte.
Eine Linse richtete sich auf die vier Menschen.
“Aber das ist doch alles Wahnsinn!" rief Saya. “Wer
sollte uns beobachten wollen? Fellmer, spürst du wirklich
nichts?"
Lloyd schüttelte den Kopf. Doch seine Stimme klang nicht mehr
ganz so sicher, als er entgegnete:
“Keine Gedankenimpulse, Saya. Aber von jetzt an sollten wir
auf alles gefaßt sein. Vielleicht wäre es besser, Ras
würde euch beide zurück ins Schiff bringen. Sollten wir
plötzlich angegriffen werden, kann er nicht mit uns allen auf
einmal..."
“Das kommt überhaupt nicht in Frage!" wehrte die
Genetikerin ab. “Wir gehen weiter. Na kommt. Worauf wartet
ihr?"
Sie kamen an Schaltpulten vorbei, an weiteren riesigen
Maschinenblöcken und langen Reihen von Bildschirmen, die ohne
Ausnahme dunkel waren.
“Könnt ihr euch vorstellen", fragte Darte
ergriffen, “wie viele dieser Wesen mit den Asteroiden auf die
Reise gingen, wenn sie alle ausgehöhlt sind? Und wozu bauten sie
keine normalen Raumschiffe, wenn sie über eine solche
Technologie verfügten?"
Sayas Hand krampfte sich in seinen Arm. “Ich ..." Sie
lachte unsicher. “Haltet mich meinetwegen für verrückt,
aber ich habe das Gefühl, hier schon einmal gewesen zu sein."
Die Mutanten wechselten einen schnellen Blick. “Ist es wie
eine Erinnerung?" fragte Fellmer. “Hat es etwas mit den
Pflanzen zu tun?"
“Ich weiß es nicht, aber es könnte sein."
Darte lauschte in sich hinein, ohne etwas zu finden. Die Erinnerung
brach in ihm durch, als sie die Tiefschlafbehälter entdeckten.
Im gleichen Augenblick erschienen die Roboter.
6.
Janina Starkeys Finger blieben über der Kontrolleiste in der
Luft hängen, als das Hangarschott sich in die Außenhülle
der DETROIT schob.
Etwas unsicher blickte sie Torsten D. Bull an, der rechts von ihr
in der Kanzel der Space-Jet saß. Poss Feinlack zu ihrer Linken
hatte die Arme über der Brust verschränkt und kaute auf
etwas herum.
“Und ihr meint wirklich, wir sollten es riskieren? Ich
meine, ich kriege vielleicht eine Menge Ärger, wenn ich ohne
Anweisung von Ras oder Fellmer jetzt mit euch losfliege. Ich sollte
die beiden hierherbringen und soll sie wieder heil zur Erde
zurückbefördern. Was hier geschieht, bestimmen sie."
Torsten nickte bekräftigend.
“Genauso ist es, Janina. Aber ich fürchte, daß
unsere Freunde nicht mehr in der Lage sind, dir irgendwelche
Anweisungen zu geben. Du weißt, was Olafson berichtete. Der
Funkkontakt zu ihnen ist abgerissen. Sie befinden sich in Gefahr. Wir
müssen ihnen zu Hilfe kommen."
“Mit anderen Worten", fügte Poss hinzu, “wirst
du noch viel mehr
Schwierigkeiten bekommen, wenn du ohne sie zur Erde zurückfliegen
mußt." Dabei zeigte er sein überwältigendes
Lächeln, das alle anderen Argumente überwog.
Die Raumfahrerin zögerte nicht länger. Die TELEPOWER II
wurde sanft aus dem Hangar gehoben und schoß in den
Nachthimmel.
Torsten warf Poss hinter Janinas Rücken einen triumphierenden
Blick zu und spreizte Zeige- und Mittelfinger der linken Hand zu
einem V.
Sogleich wurde er wieder ernst, und das leichte Zucken seiner
Brauen zeigte, daß ihn tiefschürfende Gedanken bewegten.
“So ein Leichtsinn", schimpfte er. “Wir hatten
klipp und klar vereinbart, daß sie sich nicht auf eigene Faust
in Gefahr begeben sollten. Und was tun sie? Springen in einen dieser
Asteroiden, ohne uns zu benachrichtigen. Das nennt man also
Solidarität der Mutanten."
“Ich weiß nicht recht...", murmelte Janina.
“Aber ich. Es ist, wie ich vermute. Ras und Fellmer haben in
ihrem langen Leben vieles geleistet. Aber jetzt bekommen sie
regelrechte Torschlußpanik. Vielleicht haben wir sie nicht
richtig behandelt."
Janina rückte ihre Körpermassen im Pilotensitz zurecht.
Ganz hatte ihr auch Poss das Unbehagen nicht nehmen können,
wenngleich es nur seinen Beeinflusser-Fähigkeiten zu verdanken
war, daß die Kommandantin sich auf dieses Risikounternehmen
eingelassen hatte.
“Das ist etwas, was ins Ausbildungsprogramm von Telepower
aufgenommen werden muß", dozierte Torsten. “Kontakt
mit den Altmutanten. Umgang mit Aktivatorträgern. Schonende
Behandlung. Poss, denke daran, wenn wir wieder auf der Erde sind."
“Das alles kommt mir sehr merkwürdig vor", sagte
Janina. Sie warf Torsten einen seltsamen Blick zu. “Wenn ihr so
gute Mutanten seid, warum hat man mich nicht darüber
unterrichtet?"
Was man ihr gesagt hatte, verschwieg sie lieber, zumal es
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