PR TB 232 Der Strahlende Schwarm
Erhebungen. Die Roboter leuchteten mattblau.
“Eines ist sicher", sagte der Telepath. “Diese
Wesen haben ihre Roboter nicht nach ihrem Ebenbild gestaltet."
Die Fremden in den Glassärgen lagen auf dem Rücken.
Derjenige, den Saya und
Darte bestaunten, hatte zwei schlanke, lange Beine, einen
tonnenförmigen Rumpf, an dessen Schulterpartie zwei Armpaare
saßen, und einen ovalen Kopf mit zwei geschlossenen Augen, zwei
Atemöffnungen und einen schmalen Mund. Er war vollkommen nackt.
Die Gliedmaßen waren zusammengelegt. Seine Körperfarbe war
ein mattes, sehr helles Blau.
“So also sahen sie aus", flüsterte die junge
Wissenschaftlerin. “Aber leben sie noch?"
Darte warf den Robotern einen kurzen Blick zu. Dann beugte er sich
über den Kasten am Kopfende des Tiefschlafbehälters.
Kein Staubkörnchen lag auf den rechteckigen, transparenten
Flächen, aus denen das weiße Licht drang. Darunter waren
Skalen und Zeiger zu sehen, die sich nicht mehr bewegten. Sie
lagenjeweils am linken Ende der Sichtfenster an. “Wenn man
unsere gewohnten Maßstäbe heranzieht", flüsterte
Saya, “dann befinden sich diese ganzen Anzeigen hier in
Nullstellung. Also keine Lebensfunktion mehr. Sie ... sind alle tot."
“Und doch werden die Behälter mit Energie versorgt",
sagte Darte. “Das ergibt genausowenig Sinn wie alles, was wir
hier gesehen haben." Er ging zum nächsten Behälter,
dann zum übernächsten. Nach einer ersten Schätzung
mochten sich einhundert Glassärge in dieser Halle befinden. “Es
ist überall das gleiche", berichtete er niedergeschlagen.
“Es sind Leichen. Irgendwann in der Vergangenheit muß
sich eine furchtbare Katastrophe ereignet haben, denn sie ließen
sich nicht konservieren, um zu sterben. Wer versorgt die Instrumente
mit Energie? Das istjetzt doch völlig überflüssig
geworden. Ras, Fellmer - welchen Sinn hat das?"
“Komm her!" forderte Tschubai ihn auf. “Schnell.
Wir müssen zusammenbleiben!"
Darte fuhr herum und sah, wie die Roboter sich in einem weiten
Kreis um die Mutanten, Saya und ihn verteilten. Sie schwebten jetzt
langsamer heran und kamen dann völlig zum Stillstand.
Darte beeilte sich, wieder zu den anderen zu kommen.
“Schutzschirme aktivieren!" befahl Fellmer. Seine Hand
berührte einen Kontakt auf der Schaltleiste des
Rückentornisters.
Darte folgte der Aufforderung widerstrebend.
“Du meinst, sie werden uns angreifen?"
Die blauen Scheiben gaben Antwort.
Feine Energiestrahlen standen im Raum und fuhren in die IV-Schirme
der Menschen. Saya schrie gellend auf. Es ging alles so schnell, daß
Darte erst begriff, was geschehen war, als er und Saya schon auf dem
Zentraleboden der Space-Jet lagen.
Ras Tschubai entmaterialisierte sofort wieder und kehrte nur
Sekunden später mit Fellmer zurück. Saya preßte sich
noch immer die Hände vor die Sichtscheibe des Raumhelms und
hörte erst auf zu schreien, als Ras sie zu einem der Sitze trug
und den Schutzschirm ausschaltete. Er öffnete die Verschlüsse
des Raumanzugs und nahm ihr den Helm ab.
Darte ließ sich von Fellmer helfen. Herge Olafson war
aufgesprungen und starrte die vier der Reihe nach an. Eine Zigarre
hing schief in seinem Mundwinkel.
“Kann ich etwas tun?" fragte er.
Fellmer winkte dankend ab.
“Ich denke, wir sind schon wieder in Ordnung, oder?"
Darte nickte unsicher und zog Saya an sich heran. Sie weinte leise
in seinen Armen. Er redete beruhigend auf sie ein, obwohl ihm selbst
nach Zuspruch zumute war. Nur undeutlich hörte er, wie Fellmer
sagte:
“Wir hatten recht, Herge. Die Asteroiden sind Raumschiffe.
Ich brauche eine Verbindung nach Fairytale."
Sein Blick fiel durch die Kuppel auf das zweite Beiboot, das in
geringem Abstand von der TELEPOWER im Raum stand.
“Wer ist das?"
“Das sag ich dir lieber nicht. Vielleicht kannst du dir's
auch so denken."
“Die beiden Supermutanten?"
“Und Janina Starkey. Du hättest sie erleben sollen.
Poss Feinlack muß sie beeinflußt haben, aber darüber
darf ich nicht reden."
“Dann laß es sein. Wir können uns jetzt nicht mit
ihnen aufhalten. Hast du Fairytale?"
“Moment."
Eine halbe Minute später blickte Fellmer in Hono Kaleertens
sorgenvolles Gesicht. Hinter ihr erkannte er einige Administratoren
und Trecor-Manat.
“Halb Embblin muß sich in der Hyperfunkstation
versammelt haben", murmelte Ras. Fellmer nickte schwach und kam
Honos Worten zuvor.
“Wir waren in einem der Asteroiden", sagte er schnell.
“Ich möchte, daß ihr alles, was ihr jetzt
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