PR TB 235 Im Bann Des Kometen
Geratewohl wandte der Mutant sich nach rechts. Da der Flur
sich nach innen krümmte, war nicht zu erkennen, wo er hinführte.
Mit angespannten Sinnen, jederzeit bereit, sofort seine
übernatürlichen K räfte einzusetzen, folgte er dem
Gang.
Er endete direkt vor einem trapezförmigen Schott. Vorsichtig
näherte Tschubai sich dem verschlossenen Durchlass, doch nichts
tat sich. Anders als auf terranischen Schiffen schien es hier keine
Automatiken zu geben, die seine Annäherung registrierten oder
darauf ansprachen. Mutiger geworden, machte er einige Schritte
vorwärts, weiter auf das Schott zu.
Im gleichen Augenblick erkannte der Terraner, dass sehr wohl eine
Überwachungsanlage gab. Links und rechts neben dem Trapez
glimmten graue Lichter auf, wieder begann eine Lautsprecherstimme zu
plärren.
Innerlich stieß er eine Verwünschung aus. Wenn es auch
eine optische Kontrolle gab, war es mehr als wahrscheinlich, dass man
nun wusste, dass sich ein Fremder an Bord befand. Er musste es
riskieren, sich einfach zu versetzen, um so das Überraschungsmoment
wieder auf seiner Seite zu haben.
Ras Tschubai konzentrierte sieh auf einen Punkt der zehn Meter
jenseits des Schottes lag und sprang. Er re materialisierte auf einem
Instrumentenpult.
Mit einem Blick erfasste er, dass er sein Ziel gefunden hatte und
in der Zentrale des Keilschiffs gelandet war. Zwar war alles
unbekannt und fremdartig, aber die Anhäufung von Technik. und
Bildschirmen bewies ihm, dass er recht hatte.
Sechs, acht Fremde hielten sich in dem trapezförmigen Raum
auf. Sie waren humanoid, besaßen zwei Arme, die vierfingrigen
Händen endeten und zwei relativ kurze Extremitäten, mittels
deren sie sich fortbewegten. Die Köpfe mit den schwarzen
Knopfaugen drängten unwillkürlich den Vergleich mit
irdischen Seehunden auf, wenngleich der typische Bart dieser Tiere
fehlte und die Gesichter der Planetarier unbehaart und fast
rosafarbig waren. Die kegelförmigen Körper wurden durch
schlicht wirkende, dunkelgraue Uniformen verhüllt, denen nur
einige bunte Markierungen auf den Ärmeln ein paar farbige
Akzente gaben. All das erfasste Ras in Bruchteilen von Sekunden. Die
Wesen waren wie erstarrt, als der Teleporter so unvermittelt direkt
unter ihnen auftauchte, praktisch aus dem Nichts heraus. Unfähig,
sich zu rühren, saßen und standen sie einfach da wie
Statuen.
Ras Tschubai nutzte die Verwirrung und war mit einem mächtigen
Sprung bei demjenigen, den er aufgrund der farbenprächtigsten
Abzeichen für den Kornmandanten hielt. Er ergriff dessen Arm und
konzentrierte sich. Bevor die anderen wussten, wie ihnen geschah, war
der Terraner mitsamt seinem Gefangenen verschwunden.
Perry Rhodan war die Erleichterung deutlich anzusehen, als der
Mutant unversehrt wieder in der Zentrale der MARCO POLO auftauchte.
Dass er einen Fremden mitbrachte, bewertete er zwar positiv, doch
seine vorrangige Sorge galt dem dunkelhäutigen Terraner. ,3ind
Sie in Ordnung, Ras?“
Jch denke schon.“Der Teleporter grinste. ,,Oder wei se ich
Einschusslöcher auf?“
,Er ist schon wieder ganz der alte“, freute sich Bully. ,Pu
siehst Perry, du hast dich umsonst gesorgt.“
,Schließlich war es ja auch nur ein Kinderspiel, was Ras
getan hat“, meinte Gucky. ,Einen so leichten Ein satz schaffe
ich selbst mit verbundenen Augen.“
Tschubai übergab den Planetarier in die Obhut eines rasch
herbeigeeilten Mannes, der den Fremden aus der Zentrale führte,
und ließ sich neben den beiden Aktivatorträgern in einen
Sessel sinken.
,Es war wirklich leichter, als ich gedacht habe. Besser hätte
es für mich gar nicht laufen können.“Er be richtete
kurz, was er erlebt hatte, dann sagte er scherzend: ,Nur unseren
Technikern muss ich eine Rüge ver passen. Ich habe mir blaue
Flecken an den Schultern geholt, weil sie die Strukturlücke so
eng geschaltet haben.“
,Darüber habe ich mich auch schon imm er beschwert, aber
meinst du, jemand täte etwas dagegen?“beklagte sich Gucky
mit unbewegter Miene. „Wir sind halt nur Mutanten und kein
Großadministrator.“
Rhodan lächelte. Jch werde mit dem zuständigen Ingenieur
sprechen. Vielleicht ist es ihm möglich, Strukturlücken mit
einem Girlandenbogen zu versehen.“
Mittlerweile war das Keilschiff aus dem Traktorstrahl entlassen
worden; es setzte sich rasch hinter die eigenen Linien ab, während
der restliche Verband weiter ungestüm angriff. Die MARCO POLO
befand sich noch nicht ganz in Höhe der Bahn von Guide 5, als
die Ortungsabteilung
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