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PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

Titel: PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hättest du schon früher auf mich gehört,
müßtest du jetzt nicht hier in dieser Spelunke sitzen und
deinen Verstand in Schnaps ertränken. Was dir fehlt, ist eine
vernünftige Strategie und ein tüchtiger Schuß
Gnadenlosigkeit.«
    Shark senkte bedrückt den Kopf.
    Die Blues am Nebentisch, stellte er aus den Augenwinkeln fest,
hatten ihre Mahlzeit offenbar unterschätzt. Die gestreiften
Karotten sprangen scharenweise auf den Boden und watschelten in alle
Richtungen davon. Die Blues setzten ihnen nach.
    »Kannibalismus«, sagte Shark mit schwerer Zunge.
»Warum greift niemand ein?«
    »Laß dich nicht täuschen, Bertie«, erklärte
der tragbare Eheberater. »Diese Gnurgha besitzen nur ein
Scheinleben; einfache motorische Impulse. Der Kochvorgang setzt
chemische Energie frei, die in Bewegung umgewandelt wird. Aber lenk
nicht ab. Wir sprachen über Eiris. Ich schätze, dein
Hauptproblem ist diese Wahnidee.«
    »Wahnidee?« echote Shark. Er konnte seine
Aufmerksamkeit immer noch nicht von den fliehenden Früchten
abwenden. Die Blues zwitscherten, während sie ihrer Mahlzeit
nachjagten, sie mit Plastikstäbchen aufspießten und in den
Mund schoben.
    »Die Wahnidee«, erläuterte der tragbare
Eheberater, »daß du sie liebst. Das ist keine Basis für
eine richtige Ehe, Bertie. Liebe führt nur zu Komplikationen.
Liebe im Geschlechterkampf ist wie eine Granate ohne Zünder.
Verstehst du, was ich meine?«
    »Nein«, sagte Shark. »Ich verstehe ganz und gar
nicht, was du meinst. Ich befürchte, du bist defekt. Ich habe
dich nicht gemietet, um Krieg zu führen, sondern um meine Ehe zu
retten. Ich brauche einen Rat. Ich brauche Hilfe.«
    »Jeder braucht Hilfe, Bertie.« Das Diodengefunkel
wurde hektischer; die Farben wechselten in immer schnellerer Folge.
»Das Problem ist, daß jeder etwas anderes unter Hilfe
versteht. Außerdem hast du in den letzten beiden Monaten so gut
wie nicht auf mich gehört. Wie könnte es dir dann besser
gehen? Deine Situation ist nur so desolat, weil du nicht auf mich
hörst. Wir hätten dieser Schlampe schon längst das
Genick gebrochen, wenn du.«
    »He, he«, machte Shark, »du sprichst von meiner
Frau.«
    »Falsch«, korrigierte der tragbare Eheberater. »Ich
spreche von deiner Feindin. Bei allen Sternen, Bertie, du steckst bis
zum Hals in einem Krieg und du hast es noch immer nicht bemerkt.«
    Bertholm Shark fuhr mit dem Handrücken über seine Stirn.
Er schwitzte. Und ihm war übel. Um ihn drehte sich alles. Er
hatte seit Tagen nicht geschlafen, sondern einen verzweifelten Kampf
gegen die Elektrischen Mücken geführt, die Eiris in sein
Schlafzimmer geschmuggelt hatte. Gestern abend hatte er es nicht mehr
ausgehalten und war in die Stadt gefahren.
    Seitdem trank er.
    Die Lilien Bar am Thora Boulevard war seine sechste Station, und
vermutlich auch seine letzte, wenn er seinen körperlichen
Zustand bedachte, aber tragischerweise sah er keine Möglichkeit,
nach Hause zurückzukehren.
    Vermutlich, dachte Shark düster, hatte Eiris inzwischen den
Korridor vermint; der einzige Teil ihrer Wohnung außer der
Automatenküche, der noch von ihnen gemeinsam benutzt wurde.
    Er machte eine fahrige Handbewegung.
    »Aber was soll ich tun?« fragte er. »Dies ist
doch kein Zustand. Ich bin nur noch ein Nervenbündel. Ich
halluziniere und trinke zuviel. Soll ich mich von Eiris trennen? Ist
das die einzige Möglichkeit, die mir bleibt?«
    Der Eheberater pfiff warnend.
    »Trennung bedeutet Kapitulation, Bertie. Ich habe mich nicht
von dir mieten lassen, um mit dir zu kapitulieren. Wir müssen
diesen Krieg gewinnen.«
    Unwillkürlich fragte sich Shark, ob es wirklich eine gute
Idee gewesen war, für die Konstruktion der kybernetischen
Eheberater gebrauchte Mikrochips aus den solaren Abwehrsatelliten zu
verwenden. Irgendein findiger Geschäftsmann, erinnerte er sich,
hatte nach der letzten Modernisierung die veralteten
Computerbausteine von der Regierung aufgekauft und mit ihnen die
Steuerelektroniken kybernetischer Automaten des täglichen
Bedarfs ausgerüstet.
    Natürlich war das »veraltet« nur relativ zu
verstehen. Was für militärische Zwecke zu langsam
reagierte, zu wenig kompakt war, konnte unter zivilen Voraussetzungen
jedem vergleichbaren Produkt standhalten.
    Zudem war es das Programm, das zählte.
    Obwohl Shark inzwischen gewisse Zweifel verspürte. Für
seinen Geschmack besaß der tragbare Eheberater zu martialische
Vorstellungen. Ihm schien es, als ob sich die integrierten
Schaltkreise trotz des

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