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PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

Titel: PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schiffe
verzichten konnte. Die GÖTTERSTURM würde auf andere Weise
kämpfen.
    Zwischen Mitternacht und Morgen bauten wir unsere Schlachtreihe
auf. Wenige Taue, von Schiff zu Schiff gespannt und knapp belegt,
verhinderten, daß die Bordwände und die Riemen einander
berührten.
    Die Schnäbel und Rammsporne unserer Dreiruderer deuteten nach
Norden.
    »Die Perser werden es schwer haben«, sagte Ptah und
verteilte Becher, in
    denen heißer Würzwein, mit Honig gemischt, dampfte.
»Die Felsküsten sind nahe. Es gibt wenig Platz für
langsame und durchdachte Manöver.«
    »Vielleicht haben wir es dadurch etwas leichter«,
erwiderte ich und trank. »Wir haben die bessere Taktik, wir
kämpfen um die Freiheit, und in diesen Gewässern ist nicht
die Menge, sondern die Geschicklichkeit ausschlaggebend.«
    »Wir alle hoffen, daß du recht hast«, meinte
Charissa.
    Ich wunderte mich darüber, daß die Griechen so ruhig
und gefaßt waren. Normalerweise stritten sie miteinander, weil
jeder nicht nur eine andere Meinung als sein Nachbar hatte, sondern
auch noch genau wußte, daß sie richtiger war. Vielleicht
war ihnen die Erwartung nicht nur auf die Mägen, sondern auch
auf die Kehlköpfe geschlagen. Trotzdem mochte ich sie; ihnen
fehlte entschieden der Obrigkeitsglaube der Meder. Jeder Grieche sein
eigener König! Ohne dieses Maß an Anarchie, Gläubigkeit
an Tausende ungeschriebener Ehrengesetze, an Hunderte Götter und
immer wieder jene Orakel hätten die Griechen die Perser erst gar
nicht in ihr Land hereingelassen. Ich mochte diese Chaoten, die
nichts lieber taten als reden und reden. Wenn sie allerdings zum
Handeln oder Kämpfen gezwungen wurden, taten sie dies mit dem
Ingrimm von verwundeten Löwinnen.
    Trotzdem wußten wir, daß wir uns richtig entschieden
hatten. Überdies wäre es jetzt tatsächlich viel zu
spät gewesen.
    Ein klarer Morgen, der einen herrlichen Tag versprach. Südwestwind
kam auf und wurde stärker. Die letzten Sterne verblaßten,
das erste Grau machte dem Licht der rosenfingrigen Göttin Eos
Platz, der Morgenröte, die Zehntausenden Männern abermals
ein Bild von überwältigender Größe und Pracht
zeigte. Auf den Zeichen der Feldherren und Schiffsführer, auf
den Beschlägen und den unzähligen Waffen erschienen
funkelnde Blitze. Zweitausend Segel bewegten sich schlaff. Soweit man
sehen konnte, war das Wasser von Schiffsrümpfen und Segeln
bedeckt.
    Es gab noch kein Signal.
    Auf einer felsigen Anhöhe, deutlich abgesetzt von den
Pünktchen der Zelte, sah ich so etwas wie eine Plattform. Ich
hob das Fernglas und suchte die Stelle. Der Thron des Xerxes war
aufgebaut worden. Undeutlich hörte ich Trommelschläge und
Fanfaren, dann blinkten die Meder irgendwelche Befehle zur Flotte
hinunter.
    Die Perser zogen an den größten Schiffen Flaggen hoch.
    Ptah bewegte einen Hebel. Ein Gewicht und eine Feder zogen an
unserem längeren Mast seine Fahne auf. Wieder erschien in
auffallender Größe die Hand mit den gespreizten Fingern
und ein kurzer Schriftzug in der Staatssprache der Perser. Ich
bemühte mich, die flatternde Fahne und die Zeichen zu
entziffern. Der kurze Satz war nichts weniger als eine gezielte
Beleidigung, die sich mit bestimmten Fragen der Herkunft
beschäftigte. Der Großkönig würde schäumen,
wenn ihm hinterbracht wurde, von welchen Vorfahren angeblich er
abstammte. Ich mußte laut lachen, schüttelte den Kopf und
meinte zu Ptah:
    »Mitunter läßt du wirklich die feine Lebensart
vermissen, Freund.«
    »Versuche dir die Wirkung auf die Meder vorzustellen«,
konterte er. »Wenigstens auf diejenigen, die lesen können.«
    »Sie werden vor Lachen nicht kämpfen können«,
murmelte ich und sah, wie sich ein einzelnes griechisches Schiff aus
dem Verband löste.
    »Damit rechne ich fest.«
    Ein athenischer Dreiruderer hatte, wohl aus Versehen, den Verband
verlassen. Themistokles und Eurybiades reagierten diesmal
gleichzeitig und richtig. An ihren Schiffen gingen die
Angriffsflaggen hoch. Ich feuerte dreimal die schwere Waffe ab,
dreimal hallte ein dröhnender Schlag über das Wasser. Die
Griechen und die Perser begannen wild zu schreien. Ein persischer
Segler wurde von dem Athener gerammt, die Schiffe konnten sich nicht
mehr voneinander lösen. Der wütende Kampf mit Beilen,
Schwertern und Lanzen von Deck zu Deck brach los. Andere Schiffe
lösten sich aus unserer Kampfreihe und kamen dem einzelnen
Athener zur Hilfe.
    Die GÖTTERSTURM setzte die Riemen ein, schoß vorwärts
und auf den größten

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