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PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

Titel: PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Lärm dieser
wilden, barbarischen Musik übertönte in weitem Umkreis die
anfeuernden Schreie der unzähligen Ruderer und Kämpfer und
die Geräusche des Kampfes. Eine Frauenstimme schrie:
    »Vorwärts, Griechen! Vernichtet die Meder! Treibt die
Flotte des Xerxes zurück in den Süden! Oder wollt ihr
rückwärts rudern, Athener?«
    Wieder erscholl Musik.
    Ich verzichtete verblüfft auf einen Kommentar und sah zu, wie
unser Schiff, nachdem es zwei persische Schiffe gefechtsuntüchtig
gemacht hatte, in schnellster Fahrt und in Schlangenlinien durch den
von Trümmern übersäten freien Raum zwischen zwei
gegnerischen Verbänden jagte. Einige andere griechische Schiffe
schlossen sich uns an und folgten uns, sehr viel langsamer indes. Die
Ionier, die im Osten angegriffen hatten - Vasallen der Perser und
dennoch eingeborene Griechen - schienen nicht gerade mit
Selbstaufgabe zu kämpfen. Vielleicht hatten sie tatsächlich
die Botschaften des Themistokles gelesen, die er an vielen steilen
Felswänden der Küste hatte anbringen lassen.
    »Wohin jetzt?« wollte ich wissen.
    Charissa kletterte den geschützten Niedergang herauf und
brachte uns Becher mit wunderbar kühlem Wein. Sie hielt sich nur
kurz bei uns auf, betrachtete schweigend die Wracks und die Schiffe,
die mit Schlagseite in den Wellen trieben, die brennenden Segel und
die Masse aus Trümmern, Leichen, Schwimmenden und Ertrinkenden,
aus zerbrochenen Riemen und anderem Schwemmgut, dann ging sie wieder
unter Deck. Ptah-Sokar sagte zu mir:
    »Dort hinüber, in eine Linie mit dem Felsen, der wie
eine Faust aussieht. Dort können wir Perser in Verwirrung
stürzen.«
    »Abgemacht.«
    Die Perser versuchten, ebenso wie die Griechen, die Schiffe der
Anführer zu entern und zu kapern. Diese Schiffe fielen stets
durch ihre Größe, durch die Anzahl der Bewaffneten an
Deck, durch die Signalflaggen und die prächtigen Heereszeichen
auf, die von Gold und Silber glänzten.
    Wir schossen, den Bug halb aus dem Wasser gehoben, einen
klatschenden Regen aus Tropfen und Gischt erzeugend, auf einen Pulk
persischer Dreiruderer zu.
    »Jeder, der uns sieht, muß glauben, daß wir
Götter sind, die sich aus Langeweile in die Schlacht stürzen«,
rief mir Ptah zu. Er meinte es ernst; ich verstand es auch so, denn
zumindest die Griechen glaubten, halbwegs in jedem Gewitter und jeder
anderen ungewöhnlichen Erscheinung die persönliche
Anwesenheit eines ihrer überaus zahlreichen Götter zu
erkennen.
    »Nun gut«, rief ich als Antwort zurück. »Der
ganze Olymp kämpfte auf Seiten der Griechen.«
    Noch hielten sich die Griechen an das taktische Vorbild, das
Themistokles, Eurybiades und wir ihnen gaben. Sie griffen an,
zerstörten und zogen sich wieder zurück, geschickt die
Lücken zwischen den schwerfälligeren Persern nutzend. Zwei
große Kriegsschiffe des Xerxes waren an den Felsen der winzigen
Insel Hagios Georgios gestrandet und brannten.
    »Achtung. Festklammern.«, dröhnte, nachdem die
schauerlichen Musikfetzen leiser geworden waren, die Stimme meines
Freundes auf.
    Unser Rammsporn zertrümmerte Ruder, Heck und Planken eines
Persers, dessen Mannschaft versuchte, das Schiff des Eurybiades zu
entern. Ein furchtbarer Stoß ging durch beide Schiffskörper.
Als unsere Maschinen mit
    voller Kraft rückwärts liefen, rissen wir das Schiff des
Gegners von dem Griechen weg, aber gleichzeitig verwandelte sich die
Zone um unseren Bug in ein Chaos aus splitterndem Holz und reißendem
Tauwerk. Wir schleppten das kippende, schlingernde Schiff zwei
Bogenschüsse weit mit uns und stießen dann wieder
vorwärts, um uns aus dem Trümmerberg zu lösen.
    »Das nächstemal fahre ich mitten hindurch!«
fluchte Ptah.
    »Das kannst du bei den kleineren Schiffen tun.«
    »Und das werde ich tun, ohne Zweifel.«
    Wieder spie, als wir angriffen, die GÖTTERSTURM farbigen
Rauch aus. Da wir am Bug zwei riesige Augen aufgemalt hatten und
einen schmalen, aber zahnreihenbewehrten Rachen, sah es aus, als
speie unser Schiff aus den »Mundwinkeln« Dampf und Rauch
hervor. Jetzt setzte Ptah das »Horn des Pharao« ein;
einen Schallerzeuger, der einen so gräßlichen Ton von sich
gab, daß sogar ich erschrak. Ein Brüllen, tausendfach
stärker als das eines Löwen, fuhr über den Kampfplatz
hinweg und ließ die Perser zusammenzucken. Viele von ihnen
wurden kopflos - schon fünf Ruderer, die ihre Riemen nicht im
perfekten Takt handhabten, konnten über die Manövrierunfähigkeit
des Schiffes entscheiden. Rauchend, dröhnend,

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