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PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

Titel: PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Inseln,
auseinandergezogene Geschwader, Windrichtung und unsere Positionen
ein und besprachen die Einzelheiten.
    Auch Eurybiades war einer der typischen Griechen, schwankend,
abergläubisch bis zur Unglaubwürdigkeit, tüchtig und
eigenwillig, undiszipliniert und, wenn es die Aufgabe erforderte,
verbissen und unnachgiebig sich selbst gegenüber. Mittlerweile
war es auch für uns sicher, daß er kämpfen würde.
    »Wir brechen noch in der Nacht auf«, versicherte er.
»Und wir werden tapfer kämpfen. Aber unsere Männer
brauchen ein Beispiel, das sie mitreißt.«
    »Sie werden ihr Beispiel bekommen«, versicherte ich.
    Die Nacht war sternenklar und wenig kühl, fast zu warm für
diese Jahreszeit. Der Wind kam, wie fast immer, aus dem Westen und
drehte ein wenig nach Nord oder Süd. Der ablandige Wind zog
dünne Wolken mit sich, die sich über dem Wasser auflösten.
Die Sterne spiegelten sich in den schwarzen Wellen, der Mond zog wie
ein gespannter Bogen über das Firmament. Vom Ufer kam das
vertraute sägende Zirpen der Grillen, und gluckernd schlugen
Tausende winziger Wellen an die Planken der Schiffe. Dort, wo die
Perser lagerten, sahen wir undeutliche Feuerstellen.
    Wir sahen nicht, wie sich die Phoiniker und Ionier näherten
und in einer Linie von Ost nach West aufstellten.
    Die Perser sahen und hörten nicht, wie griechische Schiffe
lautlos von Westen kamen und ihre Truppen auf Psyttaleia
ausschifften.
    Niemand von uns sah wirklich, daß das Umgehungsgeschwader im
Süden die Sperrposition einnahm.
    Nur wir sahen es, als winzige Lichtpünktchen, die sich
unaufhörlich bewegten, formierten, abermals neu formierten und
schließlich, weit nach Mitternacht, zum Stillstand kamen.
    »Eine gewalttätige Zeichnung, Hieroglyphe von Tod und
Trümmern«, meinte Indraya traurig. »Wann wird wieder
Frieden sein?«
    »In Jahrzehnten!« sagte ich. »Wenn die langsame
Geschichte der Völker das nachvollzieht, was wir morgen
beginnen. Auch wenn wir siegen - es wird nicht der letzte Kampf
sein.«
    »Dein Freund Mordonios«, murmelte Ptah, »wird
sich aus dem Land nicht
    vertreiben lassen.«
    »Du sagst es.«
    Wieder rannten Boten, wurden Lichtzeichen ausgetauscht, wurden
Kennworte geflüstert. Nacheinander setzten sich unsere Schiffe
in Bewegung. Wir sprachen mit unserer Mannschaft letzte Einzelheiten
ab. Wind faßte die Segel, die Ruderer arbeiteten ohne
Anstrengungen, die Bucht leerte sich. Die Schiffe der Anführer,
Themistokles, Eurybiades und der anderen, setzten sich an die Spitze
längerer Flottenteile und verschwanden in der Dunkelheit. Nur
winzige Lichter, die Bug und Heck der Schiffe kennzeichneten, dienten
zur Orientierung. Nicht ein einziger Riemen brach während dieser
Ausfahrt!
    »Die Perser werden morgen mit allem, was sie haben, kämpfen,
und zwar bis zur Besinnungslosigkeit«, sagte ich. Ptah, der
neben mir an der Steuerung unseres ungewöhnlichen Schiffes
lehnte, stieß meine Schulter an und murmelte:
    »Woher hast du diese Gewißheit? Ich habe zwar keinen
Meder als Feigling bezeichnet, aber wenn du dich an Recabarrens
Bericht über Leonidas erinnerst.«
    »Weil morgen Xerxes sich dieses Schauspiel nicht entgehen
lassen wird. Zweimal hat er eine Niederlage großen Ausmaßes
erlebt. Jeder einzelne Meder auf jedem Kriegsschiff wird denken, die
Augen des Großkönigs ruhen nur auf ihm.«
    Ptah stieß einen leisen Pfiff aus. Unser Schiff bewegte sich
ohne Ruderschlag, nur von den Maschinen des ES angetrieben, mit
schäumender Bugwelle und breiter Heckspur durch das Wasser.
    »Du hast recht. Und, was uns betrifft, sieht er morgen die
dritte Niederlage.«
    Mordonios befehligte das Landheer. Ich würde nicht mit ihm
zusammentreffen. Nicht hier auf dem Meer.
    Bei der gedanklichen Vorbereitung auf diese Seeschlacht hatten wir
sehr schnell erkannt, daß diese Art Kampf ihren Namen nicht
verdiente. Zwar gab es auf großen Schiffen ballistische
Schleudern und Skorpione, mit denen man eine Vielzahl von Geschossen
recht genau ins Ziel feuern konnte. Zwar gab es, durch Verschanzungen
geschützt, Bogenschützen und Speerwerfer. Aber wenn zwei
Schiffe aufeinandertrafen, sich gegenseitig die Rammsporne in die
Verplankungen bohrten, dann brach an den Decks ein Kampf aus, wie er
in offenem Feld stattfand. Mann gegen Mann. Mit Schwert, Lanze und
Schild. Derjenige, der die meisten Gegner getötet hatte, legte
Feuer an das Schiff und versuchte, sein eigenes Schiff
freizubekommen. Ein roher Kampf, der eigentlich auf die

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