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PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

Titel: PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beginnenden Abend verwandelte
sich das Areal in eine steinerne Landschaft aus zuckenden Lichtern
und schwankenden Schatten. Inzwischen trugen auch die anderen Gäste,
die dem Ort des Festes zustrebten, brennende und rußende
Fackeln.
    »Alexander ist eben auch in dieser Leidenschaft maßlos«,
meinte Charis. »Wie im Kampf und Erobern.«
    »Und im Abbrennen von Häusern.«
    Einige der kleinen Paläste, in Wirklichkeit reich
ausgestattete Bürgerhäuser und Wohnsitze von adeligen
Persern, waren während der Plünderung und hauptsächlich
in den Nächten danach abgebrannt. Die Perser beschuldigten die
Makedonen, und diese lehnten alle Schuld an den Bränden ab.
    Den riesigen Königsschatz hatte Alexander, nachdem die
Maultiere und Kamele eingetroffen waren, nach Susa und zu Antipater
geschickt. Für seinen eigenen Zweck behielt er einen Teil. Dies
ließ erkennen, daß er sein Heer auf einen weiteren
Feldzug vorbereitete.
    Wir schlossen uns einer Gruppe seiner Anführer an, denen das
Leben in Persepolis nicht schlecht gefiel. Lachend und scherzend
stiegen sie die lange Treppe zum Hundertsäulensaal hinauf.
    Die makedonischen Wachen verdeckten mit ihren Körpern,
Sarissen und Fackeln in den Händen, die gemeißelten und
verzierten Gestalten der legendenhaften Bilder am Treppenaufgang. Ich
nahm den Arm meiner Gefährtin und nickte jenen Männern zu,
die mich kannten.
    »Ich hoffe, daß das Gastmahl vor dem Morgengrauen
endet«, meinte Charis und zeigte offen ihr Unbehagen. Der
Palast mit seinen riesigen Quaderwänden, den Säulen und
seiner riesigen Baumasse verschluckte uns wie das weit offene Maul
eines steinernen Giganten aus der Urzeit dieser Welt. Der Stein
strömte Kälte aus, trotz Fackeln und Kohlebecken.
    »Das neueste Gerücht, Atalantos? Schon gehört?«
fragte Atagenes nach einigen Schritten. »Im Heer, natürlich
besonders unter den Griechen und Makedonen, macht sich eine ungute
Stimmung breit. Sie glauben, daß Alexander bei den Barbaren
bleiben und hier seinen Wohnsitz nehmen will.«
    Die meisten persischen Städte besaßen Einrichtungen,
von denen die Makedonen nicht einmal träumten. Persepolis
erhielt sein Wasser über einen Aquaedukt, und unterirdische
Kanäle durchzogen einen Teil der Stadt. Derlei verblüffende
Bestandteile der Zivilisation mochten den einfachen Griechen
sicherlich Schrecken einjagen. Ich konnte deren Stimmung verstehen.
    »Das will er sicher nicht tun«, antwortete ich. Wir
hörten zwischen den Mauern leisen Gesang und die Laute von
Pfeifen und Flöten, von
    melancholisch wimmernden Rohren, dumpfe Beckenschläge, das
Klingeln von Messingplättchen und Rasseln. Andere Teile der
Palastanlage schienen dunkel und völlig unbewohnt zu sein. Wir
näherten uns mit einem größeren Schwarm von Gästen
dem Hundertsäulensaal und dem Audienzsaal des Darius. Die Wärme
aus den Glutbecken ließ den Geruch der schweren, kantigen
Zedernbalken stärker werden. Die Helligkeit der Öllampen
und der Fackeln erreichte das Dach der Säle nicht. Sie lasteten
über uns wie die Decke eines Grabes.
    »Wir müssen, hoffe ich, nicht nahe bei Alexander
sitzen«, flüsterte Charis in mein Ohr. Ich schüttelte
den Kopf und brummte:
    »Mit Sicherheit nicht. Wir sind unbedeutend. Aber er wird
uns bestimmt mit anerkennenden Worten überhäufen.«
    Der Lärm unzähliger Stimmen und die Musik wurden lauter.
Als wir aus den Schlagschatten hölzerner Säulen
hervortraten, schlug uns die Helligkeit in die Augen. Die unzähligen
Flammen waren nicht so grell, daß sie uns blendeten.
Schätzungsweise dreihundert Personen saßen, standen oder
lagen auf flachen Ruhelagern um niedrige Tische, um Platten auf
einfachen Böcken oder schwere Tafeln, die sich über
stützende Fabelwesen aus vergoldetem Stein erstreckten. Schalen,
Bretter, unzählige Krüge, Becher und Pokale standen auf den
Tischen, über denen kostbare Tücher hingen. Im Hintergrund
des Saales musizierten Frauen und schlugen dunkelhäutige Männer
auf die Trommeln. Alexander und einige seiner engsten Freunde saßen
an einem wuchtigen Tisch unter dem goldverzierten Baldachin, der
zwischen den hölzernen Stützbalken einen unwirklichen
Eindruck hervorrief. Der Rauch der Fackeln, die Rußfäden
der Öldochte und die heiße, trockene Luft über den
Feuerschalen vereinigten sich unter der Decke zu einer grauen
Schicht, die über unseren Köpfen wie Nebel verharrte.
    Der Geruch von heißen Speisen wehte von rechts heran.
    Persepolis und die Region Persis schleppten

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