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PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

Titel: PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gänge schwankten, sangen, lachten und sich gegenseitig
behinderten.
    Sie verließen den Bereich, in dem Feuer und Flammen für
Wärme sorgten. Die kalte Nachtluft schlug ihnen entgegen. Einige
von ihnen schienen einen Teil ihrer Trunkenheit zu verlieren. Sie
senkten die Fackeln und traten zur Seite, ließen die anderen an
ihnen vorbeihasten.
    »Rache für Athen!« schrie Thais immer wieder und
lachte schrill hinterher.
    Ich fand mich in einer schweigenden Menge wieder, die hinter den
Betrunkenen hinausdrängte. Jeder wollte sehen, was geschah.
Viele ahnten sicher nicht einmal, in welches Inferno dieses Vorhaben
ausufern konnte. Einige Makedonen unterhielten sich leise
miteinander, und was sie sagten, hatte mit Alexanders Launen zu tun.
Ich erreichte die kantigen, steinernen Portale und sah zu, wie sich
der Zug taumelnd und in Schlangenlinien über den Treppenaufgang
hinaufbewegte und die Terrasse erreichte.
    Alexander verschwand als erster in einer langen Kette blakender
Flammenbündel im Eingang zum Hundertsäulensaal. Die anderen
folgten ihm.
    Ich erkannte neben mir Parmenion. Er knurrte schreckerfüllt:
    »Sie schaffen es noch, diese Betrunkenen! Sie brennen den
Palast nieder!«
    Hinter Alexander wankte Thais in den Eingang hinein. Die
Bronzetore waren weit offen. Ein Windstoß ließ sämtliche
Flammen und die armdicken Rauchfahnen über den zungenförmigen
Lichtern nach einer Richtung schwanken und zurücktaumeln. Ein
riesiger Schauer weißglühender Funken löste sich und
wirbelte schräg in die Höhe.
    Wie von selbst bewegten sich meine Beine. Ich ging allein hinter
dem Zug her, dessen letzte Mitglieder jetzt die obersten Stufen der
zeremoniellen Treppe erreicht hatten. Es gab genügend Licht; ich
stolperte nicht ein einziges Mal. Wieder drang eine Woge aus
Gelächter, Schreien und trunkenem Gesang an meine Ohren.
    Dann glaubte ich zu sehen, daß Alexander die Fackel mehrmals
über seinem Kopf schwang und dann von sich schleuderte. Sie
überschlug sich, wilde Kreise aus Flammen beschreibend, in der
Luft und zerstob auf dem Boden der Hundertsäulenhalle. Sofort
fingen Stoffezen Feuer, irgendwelche
    Späne brannten. Thais schleuderte die zweite Fackel, dann,
wie im Wahn, warfen fast alle Freunde, Kampfgefährten, Anführer
und Frauen die brennenden Stäbe in dieselbe Richtung.
    Ich fing zu laufen an und sah, wie der Haufen brennender Fackeln
immer größer wurde. Brandherde entstanden, die anwuchsen,
entlang der Zedernbalken leckten, einige schleierartige Tücher
erfaßten und wie Zunder entflammten. Die ersten Flammen krochen
züngelnd an den Zedernbalken hoch, das ätherische Öl
trat aus, die Flammen wuchsen.
    Plötzlich war das Feuer auf allen Seiten der Balken.
    Es breitete sich von unten nach oben aus. Die Flammen wuchsen und
wurden lauter, es erklang ein Summen und leises Knistern und
Knattern. Einige Atemzüge später schwelte und brannte das
trockene Holz tief in die Risse und Sprünge hinein, und eine der
Säulen verwandelte sich schnell in eine seltsame Figur aus
Feuer, die wie ein schwankender Baum aussah. Der Baum bekam plötzlich
Äste, die nach allen Seiten davonstrebten und sich mehrmals
verzweigten. Kleine Explosionen fanden in den mächtigen
Deckenbalken und im Futter zwischen ihnen statt.
    An vier anderen Säulen begannen die Flammen sich abwärts
zu tasten. Eine winzige Öffnung in der Decke saugte den Rauch
an, aus dem Knattern wurde ein hohles, fauchendes Brausen.
    Zu spät. Es gab keine Rettung mehr.
    Aus dem Dach schoß mit grausiger Kraft eine hohe, senkrechte
Flamme. Im fernen Lager erhoben sich die ersten Stimmen. Jemand blies
wie ein Rasender in ein Horn. Die Flammen brannten andere Löcher
ins Dach, die sich in einem Funkenregen auflösten, der in einem
schleierartigen Wirbel über die Terrasse wehte.
    Plötzlich war da kein Lachen mehr, kein Geschrei, keine
Lieder. Die Makedonen hasteten aus dem Eingang des
Hundertsäulenpalasts hervor und stießen sich gegenseitig
nieder. Ich trat zur Seite, zurück in die Dunkelheit zwischen
den feingemeißelten Gestalten im Stein. Die Luft wurde
angesaugt, heulte und verschwand zusammen mit Staub und letzten
Herbstblättern im Innern des Saales. Jetzt brannte das Dach an
mindestens zwanzig Stellen, und die Flammen wurden immer höher
und lauter. Die Tragbäume verwandelten sich in grellrote Glut.
Ein Teil des Daches stürzte zusammen -die unmittelbare Folge
war, daß andere Säulen an den Füßen zu brennen
anfingen, daß der Luftsog stärker und

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