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PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

Titel: PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Männer, die Pferde
und die Lasttiere. Aber ebenso regelmäßig wie die Gewitter
waren die Überfälle der Bergstämme.
    Sie kämpften aus Hinterhalten und Verstecken heraus; eine
Taktik, die den Griechen nicht behagte. Aber Alexander bildete
Kampfgruppen aus Reitern und leichtbewaffnetem Fußvolk, gab
ihnen Meder mit und einheimische Führer und jagte sie in die
dichten Wälder.
    Und damit begann für uns, die ehernen Krieger und Charis und
mich, das lange und schmerzliche letzte Kapitel.
    Am späten Morgen erreichten wir die Ruinen. Wir, etwa dreißig
Männer zu Pferd und Charis, hatten vor vier Stunden das Lager im
Wald verlassen und näherten uns der riesigen Felswand. Die
Stämme wuchsen weniger hoch, das Gebüsch wich zurück,
das Laub über unseren Köpfen ließ mehr Sonnenlicht
durch. Vor uns lag ein abgeschrägter Hang, vermutlich einst
durch die gewaltige Menge von Gesteinstrümmern gebildet.
Zwanzig, dreißig Ellen über der Linie, an der die
Schrägfläche die senkrechten, feuchten Felsen berührte,
erstreckten sich die Säulen, die Gestalten, die Schriftzeichen
und die Kavernen des dunklen Felsens.
    Rechts und links der gigantischen Bildwand, die für die
Ewigkeit gedacht war, stürzten breite Wasserfälle senkrecht
herunter und erfüllten die Luft mit Rauschen und Zischen und den
Wald mit Nebel. Die Sonnenstrahlen zauberten Teile von Regenbögen
aus den unzähligen Tröpfchen.
    Wir mußten schreien, um uns zu verständigen.
    »Und keiner von euch weiß, wer die Ruinen hinterlassen
hat?« brüllte ich und band die Zügel meines Schimmels
an einen Ast.
    »Nein. Unsere Vorväter fanden sie, weil sie auf der
Jagd das Rauschen hörten.«
    Aus dem Schatten und, vom Wasser überströmt, aus den
sonnenhellen Teilen starrten uns bärtige Gesichter mit riesigen
Augenhöhlen an. Wurzeln hatten die kantigen Säulen gekerbt,
Moos wuchs darauf, Getier nistete darin,
    Sonne und Sturm hatten die Kanten gebleicht und abgeschliffen.
Riesen aus der Urzeit dieser Welt blickten über die Wipfel
hinweg und in weite, geisterhafte Fernen. Mein Extrasinn flüsterte
beeindruckt:
    Nicht einmal du kennst die Baumeister dieser Bilder. Was sie
ausdrücken, ist ewiges Gesetz auf dem Planeten der Barbaren.
    Auch die Männer aus Shanador blickten die Felsbilder gebannt
an. Die breitschultrigen Krieger aus Stein mit Fellen behangen und
riesige Waffen in den Pranken, schlugen auf andere, weniger gut
bewaffnete Verteidiger ein. Tiere und Männer, aus deren
aufgerissenen Körpern Blut hervorschoß, lagen zwischen
der. Füßen der gewaltigen Krieger. Im Hintergrund loderten
die Flammen, von denen Hütten und seltsame Türme verzehrt
wurden.
    Die Szenen waren voll von äußerster Brutalität.
Menschen erschlugen andere Menschen, unterjochten sie, plünderten
sie aus und führten sie in die Sklaverei. Die Höhlen
zwischen den Darstellungen schienen entsetzliche Geheimnisse zu
verbergen. Als die Sonne wanderte und noch mehr Schatten und
spiegelnde Lichtflitter über die grimmigen, gnadenlosen oder
angstvoll verzerrten Gesichter zuckten, schienen die Darstellungen
erneut ein schauerliches Leben zu gewinnen, trotz der Barte aus
Flechten und der schillernden Moose. Alles war fremd und archaisch,
aber die Spuren des Menschen waren und blieben unverkennbar deutlich.
Ein winziger Augenblick der langen, erbärmlichen Jahre war hier
in Stein festgefroren, ein kurzer Satz nur aus der langen Geschichte
der Menschheit. Der Planet bestand aus immerwährendem Kampf.
Mensch gegen Mensch, Barbar gegen Barbar. Es war eine Vision aus
Tausenden und aber Tausenden von Jahren der Vergangenheit. Es stellte
die Gegenwart dar, die jenseits des dicht bewaldeten Hügelrückens
stattfand. Und es bedeutete wohl auch die Zukunft dieser Welt, des
dritten Planeten von Larsafs Sonne. Mich schauderte. Noch war ich
einige Bogenschußweiten von all dem entfernt, aber es würde
mich wieder einholen:
    Leben, Tod, Barbarei und Chaos.
    Vernunft und Güte schienen auf dieser Welt ebenso fremd zu
sein wie. wie ich. Anarchie und das selbstgeschriebene Gesetz des
Mächtigen traten ihre verdammte Herrschaft an. Weltreiche oder
kleine Siedlungen - sie wurden mit nackter Gewalt erobert. Für
uns hatte heute diese Gewalt Namen: Darius, Alexander, Parmenion,
Sartibarzanes. Zu anderen Zeiten hießen sie anders, die Könige
und Eroberer. Sie gingen so nackt wieder zurück in den Schoß
der Erde, wie sie geboren worden waren, aber diese Erfahrung machten
sie auf Kosten geschundener

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