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PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

Titel: PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einmal dich um Hilfe
ruft?«
    »Wir genießen weiter die Gastfreundschaft der Urenkel
Ptah-Sokars.«
    »Die für uns eine Jagd und einen Besuch der
unerklärlichen Ruinen vorbereiten«, setzte Chastar hinzu.
    Wir bewohnten eine Zeile kleiner, gemütlicher Häuser,
die auf Stelzen standen und sich an einen dicht bewachsenen Hang
schmiegten. Eine Treppe aus Steinblöcken, Holzbohlen und
Sandstufen führte auf einen kleinen Platz und weiter zu den
Schiffen und dem geschwungenen Steindamm des Hafens. Die meisten
männlichen Bewohner von Shanador fischten, arbeiteten auf den
Äckern oder jagten und sammelten im Wald. Auch von unseren
vierundzwanzig Freunden begleiteten sie einige und erkundeten die
nähere
    Umgebung. Wir alle waren unschlüssig, was wir tun sollten.
    Wir ahnten es: Alexander würde uns überraschen und
unseren weiteren Weg bestimmen.

3.
    Wieder wälzte sich der Heerwurm Alexanders über Straßen,
durch Furten, durch Ödland und entlang von Kulturland. Viele
Ausfälle seiner Makedonen waren durch persische Abteilungen
ersetzt worden. Die altgedienten Krieger blickten auf die prunkvoll
gekleideten Meder verächtlich herab. Für sie waren es keine
Soldaten. Von den Rändern der Wüstengebiete führte
Alexander das halbierte Heer auf das ferne Gebirge zu. Baktrien war
das vorläufige Endziel, dort regierte Bessos. Der Marsch führte
durch reiche Wälder aus Eichen, Kastanien und silberschimmernden
Tannen. In den Waldungen fingen die Soldaten reichlich Wild. Sie
schossen auf flüchtende Wölfe und sahen Raubtiere, die man
Tiger nannte. In diesen Wäldern verbargen sich viele persische
Familien, die zögernd hervorkamen oder aufgegriffen wurden.
Obwohl sie mit Darius gekämpft hatten, strafte Alexander sie
nicht.
    Sartibarzanes, der Satrap von Areia, gelobte Alexander die Treue.
Auch er entging durch diese Unterwerfung der Strafe für den
Königsmord. Die Makedonen kamen in ein Land, das ihnen völlig
fremd war. Sie sahen Teile neuer Welten, erfuhren von seltsamen
Pflanzen und Tieren und staunten angewidert über die Sitten der
Nomaden und der Bergvölker. Alexander, der die Sprache des
eroberten Imperiums nur schlecht beherrschte, setzte Adelige ein, die
ihm helfen und das eroberte Gebiet verwalteten.
    Fünfzehnhundert griechische Söldner, die unter Darius
gekämpft hatten, wurden ins Heer eingegliedert.
    Ein neuer Liebhaber gewann Alexanders Herz.
    Ein Sohn des Pharnuches, jung und ungewöhnlich hübsch,
sprach beide Sprachen und fiel Alexander im Gefolge des Satrapen auf.
Hephaistion, Alexanders Freund, schäumte vor Wut, beherrschte
sich aber. Die Heerführer drehten die Köpfe zur Seite, wenn
sie des Jünglings ansichtig wurden. Aber Alexander erfuhr von
dem Eunuchen über Persien mehr Einzelheiten und Zusammenhänge,
als er selbst zusammentragen konnte. Ohne sonderliche Eile, aber
unaufhaltsam näherte sich das Heer der Bergkette, die das Meer
von den inneren Gebieten im Süden trennte. Zadrakarta, die
Hauptstadt von Gurgan, war das nächste Ziel.
    Parmenion, der alte, ledergesichtige Reiteranführer war in
Hagmatana geblieben, rüstete seine fünfundzwanzig Tausende
aus, sicherte die Nachschubwege und bewachte den riesigen Schatz.
Kleitos war beauftragt worden, die Krieger aus der Stadt abzuziehen
und Alexander zu folgen. Nur rund dreißig Tausende begleiteten
Alexander, und je mehr sich das Heer dem Ufer des Hyrkanischen Meeres
näherte, desto wilder und erbarmungsloser wurden die Überfälle
und Angriffe der Bergvölker.
    Eine schleichende Veränderung begann, die auch Alexander
nicht verborgen blieb. Die Makedonen waren eine Truppe, in der es nur
ausgesuchte Männer gab. Alle anderen waren getötet worden,
verwundet und als Besatzung persischer Städte zurückgelassen
worden, wurden zu Befehlshabern der neu eingetroffenen Soldaten
gemacht. Es waren jene »Überlebenden«, die den
harten, entschlossenen und durch nichts zu erschütternden Kern
dieses Heeres bildeten und ihrem Anführer bis in die Schrecken
der Unterwelt folgen würden. Sie kannten alles, was mit Krieg
zusammenhing. Aber auch sie murmelten untereinander und fragten sich,
wie Alexander das Imperium zusammenhalten konnte, das von Tag zu Tag
wuchs. Selbst Darius, der mächtigste König der Welt, hatte
es nicht vermocht. Aber noch folgten sie ihm gehorsam. Wenn Bessos
bestraft worden war, mochte ihr Gehorsam in Zweifel und Erschöpfung
umschlagen.
    Jetzt aber gab es Proviant im Überfluß.
    Sommergewitter und Regen erfrischten die

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