Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

Titel: PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
Maßstab heran zu ziehen. Dann überlegt man, was man besser machen und wie man Risiken minimieren könnte. Sind die eingesetzten Gelder geringer als die mögliche Ertragssteigerung, wird der Plan durchgeführt. Stimmt's?«
    »Das ist eine vereinfachte Rechnung, aber im Prinzip hast du Recht.«
    »Ökognition funktioniert auf die gleiche Weise, nur reichen unsere
    Überlegungen viel weiter und sind um einiges nachhaltiger. Wir überlegen uns von vornherein, wie der Maximalertrag aus einer Jahresernte zu holen ist. Gefahren aus Naturkatastrophen werden in die Berechnungen einbezogen und von vornherein durch eine systematische Wettersteuerung minimiert. Wir verwenden nicht irgendeine Aussaat, sondern wir entwik-keln eine, die den Witterungsverhältnissen perfekt angepasst ist. Wir vernichten planetenweit alle Schädlinge, optimieren das Bewässerungssystem, schaffen durch Planetenforming zusätzliche Ernteflächen, liefern perfekten Dünger und halten Kunstsonnen für den Notfall bereit. Ja, wir sorgen sogar dafür, dass die planetaren politischen Rahmenbedingungen stabil bleiben. Wir sind auf jede erdenkliche Eventualität vorbereitet.«
    Thry Aswes Gassack hob und senkte sich nun rasend schnell. Die Begeisterung ging mit ihm durch. »Die Vorbereitungen kosten unsere Fachleute zwei bis drei Monate Arbeit. Die Gesamtkosten für diese eine Ernte fallen um rund achtzig Prozent höher aus, der erwirtschaftete Zusatzertrag beträgt mehr als hundertfünfzig Prozent! Kannst du dir die Summen vorstellen, die derart erworben werden?«
    »Wie sieht es mit ökologischen Umwälzungen aus?«, fragte Rhodan zweifelnd. »Ihr greift derart tief in die natürlichen Lebenskreisläufe ein, dass sich zwangsläufig Probleme ergeben müssen.«
    »Auch darum kümmern wir uns.« Thry Aswe hatte Mühe, auf dem Boden zu bleiben. »Wenn wir dafür bezahlt werden.«
    »Und andernfalls?«
    »Wie gesagt: Dies ist ein sehr vereinfachtes Geschäftsmodell. Wir werden meist dann beauftragt, etwas zu unternehmen, wenn Gefahr in Verzug ist. Wenn Hungersnöte drohen. Wenn es darum geht, binnen weniger Wochen eine funktionierende Waffenindustrie aus dem Boden zu stampfen, wenn angesichts langfristiger Konflikte Fertilitätsraten hochgeschraubt werden müssen. Es gibt kaum etwas, das unsere Fachkräfte in ihrer Arbeit irritieren könnte.«
    »Kaum etwas?«
    Der Wesam Ghy sackte herab, die Augenzungen zogen sich in die Höhlen zurück. »Du legst deine Hand auf meinen schlaffen Sack, Perry Rhodan. Es gibt Zufälle. Wahrscheinlichkeiten, so gering, dass sie kaum mehr messbar sind - und dennoch geschehen.« Thry Aswe drehte sich einmal im Kreis, bevor er weitersprach. »Unsere Auseinandersetzung gegen die Gui
    Col war Bestandteil eines viel größeren Plans, über den ich dir leider nichts sagen darf. Alles ging glatt, so wie vorherberechnet. Bis ihr aufgetaucht seid. Ihr seid eine Unbekannte, mit der wir nicht umzugehen wissen.«
    Wie der Wesam Ghy angekündigt hatte, leerte sich der Kristallsaal völlig unvermittelt. Nur noch vereinzelte Mitglieder des Konsortiums blieben da und dort an kleinen Schwebetischchen gelehnt stehen und setzten den
    - scheinbaren - Smalltalk fort.
    Das kleine Grüppchen der Milchstraßenbewohner hatte sich ebenfalls zusammengefunden. Einzig und allein der besonders kontaktfreudige Ha-neul Bitna schwirrte noch umher und trachtete danach, mit Kauffahrern in Kontakt zu kommen. Doch man zeigte ihm die kalte Schulter.
    »Wolltest du uns deshalb so rasch wie möglich ins Sklavendasein treiben?«, fragte Rhodan Thry Aswe. »Um diese lästige Unbekannte in euren ökognitiven Berechnungen loszuwerden?«
    »Unter anderem. Aber ich sehe ein, dass ihr eigene Pläne verfolgt. Nachdem sie offenbar gegen die Gui Col gerichtet sind, decken sie sich in gewissem Sinne mit unseren eigenen Absichten.«
    »Was hat es mit dieser Feindschaft zwischen den Piraten und euch auf sich?«
    »Wir sind Konkurrenten. In jeglicher Hinsicht«, antwortete Thry Aswe knapp.
    »Ihr würdet uns also unterstützen, wenn wir etwas gegen sie unternehmen wollen?«
    »Dies war Thema des heutigen Treffens. Ihr wollt euer Schiff zurückgewinnen, nicht wahr? Ihr braucht es ... genau so, wie ihr einen Piloten zur Steuerung benötigt. Habe ich Recht?«
    Wie, zum Teufel, hatte sich der Wesam Ghy diese Dinge zusammengereimt? Er und die anderen Kauffahrer besaßen in der Tat die bemerkenswerte Fähigkeit, zukünftige Entwicklungen punktgenau zu prognostizieren.
    »Und wenn es so

Weitere Kostenlose Bücher