Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
« Seine Stimme war immer mehr zu einem Raunen geworden und verstummte ganz.
    »Und selbst in zehn Kilometer Tiefe existieren noch Sektoren?« Caadil versuchte, das Gespräch noch einmal in Gang zu bringen.
    »Gewiss«, sagte der Humanoide. »Berühmte Sektoren sogar, beispielhafte Sektoren.« Er nannte Namen, vermochte aber nicht im
    Einzelnen zu sagen, was an diesen Sektoren vorbildhaft oder rühmenswert gewesen wäre.
    »Was für eine Stadt«, sagte Caadil.
    »Als gäbe es eine andere«, spöttelte ihr Sitznachbar.
    »Sie gräbt sich ins Erdreich, wühlt sich immer tiefer hinein, höhlt die Erde aus. Wo bleibt der Aushub? Schüttet man Gebirge aus? Verlandet man das Meer?«
    »Das Meer?« Der Humanoide sah sie streng an und zog den violetten Umhang enger. »Das Nechtan ist unbewohnbar«
    »Wieso unbewohnbar?«, fragte Rhodan. »Es werden doch Lebewesen darin vorkommen. Kiemenatmer.«
    »Unbewohnbar für uns«, erläuterte der Humanoide. »Als ob ihr das nicht wüsstet. Nechtan ist unbewohnbar.«
    »Und die Sidhees?«, fragte Rhodan nach. »Die Sidhees auf ihren Inseln?«
    Der Humanoide würgte lauthals und spuckte einen braunen, borkigen Brocken neben Rhodans Schuh auf den Boden der Luftschiffkabine. »Sidhees! Ich muss sie nicht haben. Sie und den Kram, den sie verkaufen. Gesprächsblumen. Kommunikationsgemüse. Ich sage: Sidhees? Nein, danke. Und Inseln haben sie auch nicht. Sidhees! Man wird ja schon wahnsinnig, wenn man bloß an sie denkt.«
    »Denken alle ...« - Rhodan überlegte, aber er hatte keine Ahnung, welcher Art ihr Sitznachbar angehörte - »... alle deinesgleichen über die Sidhees so wie du?«
    »Ist das eine Fangfrage?«, wollte der Humanoide misstrauisch wissen. Er reckte seinen Hals in die Höhe, fuhr ihn immer weiter aus, dass es knarzte, und ließ den Kopf eine Armlänge über Rhodan und Caadil hin und her pendeln. »Polizei?«, rief er. »Ich werde von Neppern belästigt!«
    Rhodan steckte ihm ein Wertstäbchen zu, was ihn spürbar besänftigte. Bis zur Landung wechselten sie kein Wort mehr miteinander.
    Vom Flughafen aus brauchten sie einen weiteren Tag, um nach Caepann-Land zu gelangen, und einige Stunden, um den Pier zu erreichen.
    Als der Zugang zur Seebrücke in Sicht kam, dämmerte es bereits. Sie hielten an und setzten sich auf eine hüfthohe Mauer, die einen ovalen Teich einfriedete. Das ölige, kaum von Wellen bewegte Wasser roch anders als das nahe Meerwasser, essigsauer, es überdeckte den Geruch
    Nechtans ohne Mühe. Auf dem Teich schwammen mit trägen Bewegungen entenähnliche Vögel. Jeder für sich zwitscherte eine einfache, wehklagende Melodie. Die Gesamtheit der Melodien ergab eine erstaunlich harmonische Sinfonie.
    Laut, aber nicht laut genug, um ein Gespräch der beiden zu stören.
    »Wissen die Peiken denn nicht, dass wir nur von einer der vier Seebrücken aus auf die Inseln starten können?«, fragte Caadil. »Warum stehen hier dann keine Wachen? Peiken; oder die Schützlinge Cha Panggus; oder sonst wer?«
    Rhodan lächelte. »Vielleicht sind die Wachen aufgestellt, wir erkennen sie nur nicht. Oder es stehen keine hier, weil sie dich für tot halten. Und mir traut man die Inbetriebnahme des Transzendoriums nicht zu.«
    »Was ist unsere Strategie?«
    Rhodan betrachtete das Geschehen am Pier, die auf und ab gehenden Massen der Besucher. »Wir gehen los und schauen, wer sich uns in den Weg stellt.«
    Caadil seufzte. »Du bist echt ein strategisches Genie. Muss ich bei unserem Vormarsch irgendetwas beachten?«
    »Wenn mich jemand angreift: Hau ihm mit deinem Knüppel auf den Kopf.«
    Sie standen auf. Die musizierenden Enten tauchten schlagartig ab, ohne dass sie eine einzige Welle schlugen. Der Teich war verstummt.
    Caadil schaute bedenklich auf das spiegelglatte Wasser. »Vielleicht haben die uns verraten.«
    Sie wussten, dass die Seebrücke Caepann sich etwa dreißig Kilometer weit ins Nechtan streckte. Rhodan schätzte die Breite des Piers auf vier-bis fünfhundert Meter. Raum genug für einen ganzen Sektor.
    Tatsächlich bot der Pier den Anblick einer wimmelnden, mittelalterlich anmutenden Stadt. Die Bauwerke erhoben sich nicht nur an den Rändern, sondern auch inmitten der Straße, die zum Ende der Seebrücke führte.
    Caadil Kulée und Perry Rhodan schritten durch mächtige, steinerne Torbögen, über Brücken und durch Unterführungen, passierten lange, gläserne Tunnel, in deren Wänden Holografien die Unterwasserwelt des Nechtan darstellten: morbide Szenen,

Weitere Kostenlose Bücher