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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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aufbrecht.«
    »Besseriu«, wiederholte Caadil.
    »Der einzige Ort, von dem aus ein Zugang möglich ist zu den Kavernen der Dhuccun. Und dort...«
    »Dort schalten wir das Pantopische Gewebe ab«, beendete Caadil den Satz. »Und setzen dem Regime der Sternenbedrücker ein Ende.«
    »Also raus aus der Stadt und über das Meer«, sagte Rhodan. »Immerhin müssen wir nicht schwimmen.« »Was hast du gegen das Schwimmen?« Rhodan zuckte die Achseln.
    »Habe ich dir die Geschichte vom Möbiusbad erzählt?« »Eine WellnessEinrichtung auf Gwein?« Sie lachte. »Nein. Ein Sternbild. Meine Großmutter hat mir erzählt: «
    Sternbild Möbiusbad
    »Das Sternbild Möbiusbad ist von allen das seltsamste, weil es nicht nur Sterne umfasst, sondern auch einen Reflexionsnebel.
    Siehst du diesen blauen Schleier zwischen Khulum und Laya? Das ist der Taulor-Nebel. Unter seinen Nebelpartikeln befinden sich etliche Kohlenstoff-Verbindungen, Diamantstaub, außerdem Eisen und Nickel. Diese metallischen Teilchen richten sich nach dem galaktischen Magnetfeld aus und polarisieren das Streulicht.
    Tatsächlich liegt der Taulor-Nebel zwischen Gwein einerseits und Khulum und Laya andererseits. Klar. Sonst würde Taulor nicht leuchten.
    Zusammen bilden sie das Sternbild Möbiusbad. Wenn man lange genug hinsieht, wirkt der Nebel wirklich wie das Fragment eines Meeres, ein Splitter seiner Oberfläche, niedergelegt in den Nachthimmel.
    Aber die Schwimmer, die sieht man nicht.
    Welche Schwimmer? Ah, du kennst die Geschichte vom Möbiusbad nicht?
    Es ist eine Geschichte, die ich manchmal mag. Manchmal nicht.
    Heute Nacht?
    Heute Nacht mag ich sie. Also hör zu, Caai.
    Die Geschichte beginnt noch in Andromeda, kurz vor dem Exodus der Tefroder. Auf Tausenden Welten wurden Hunderttausende Schiffe unserer Vorväter demilitarisiert, entwaffnet, schutzlos gestellt. Oft unter der Aufsicht der Maahks, der Hoonjo, der Zhuem und anderer Wasserstoffatmer. Der Sieger.
    Hier und da tauchten terranische Verbände auf. Mag sein, um zu schlichten.
    Mag sein, sie handelten sogar die eine oder andere Vergünstigung aus zwischen den föderierten Wasserstoffatmern und unseren Vorvätern. Man soll über die Terraner nicht nur Negatives sagen. Ich meine natürlich: die Terraner dieser archaischen Epoche. Heute sind die Terraner ja wahre Lichtgestalten. Dem Universum ein Segen. Den Völkern der Milchstraße ein leuchtendes Beispiel. Lach nicht, Caai.
    Sonst meine ich es noch ernst.
    In jenen Tagen also machte sich ein tefrodischer Konvoi aus dem Zheud-System auf den Weg Richtung Milchstraße. Der Hoonjo-
    Kommandant der Region war ein leeres Ei, ein bloßer Exekutor bürokratischer Dekrete. Irgendwo hatte er einer Fußnote des Vertragswerkes entnommen, dass die Direktoren des Hoonjonats jede Rückkehr der tefrodischen Horden zu verhindern wünschten. Also löschten die Hoonjo sämtliche Koordinaten aus den Positroniken des Konvois.
    Du weißt, was das bedeutet?
    Blindflug, genau. Oder Flug auf Sicht. Eine Reise über zweieinhalb Millionen Lichtjahre auf Sicht. Schierer Irrsinn, natürlich.
    Die Kommandantin des Konvois, eine Tefroderin namens Iyama Kendrion, ließ Kurs setzen auf einen kleinen Kugelsternhaufen, der wenige Zehntausend Lichtjahre in Richtung der Milchstraße lag, Quiond. In Quiond sollte es damals noch ein paar von den Wasserstoffatmern ungeschleifte tefrodische Bastionen geben. Dort hoffte Kendrion, ihre Schiffe ein wenig aufrüsten zu können, navigationsfähig zu machen für den großen Sprung über den Leerraum.
    Aber sie mussten ja auf Sicht fliegen, und natürlich verfehlten sie diese Bastionen.
    Immerhin gelang es ihnen, Kontakt zu einem kleineren Sternenreich der Gaids aufzunehmen, das in der Peripherie des Kugelsternhaufens Quiond existierte.
    Nach etwa fünfzig Jahren hatten ihre Schiffe - es mochten jetzt knapp zweihundert sein - einen technischen Status erreicht, den Kendrion für zureichend hielt. Sie verabschiedeten sich von den Gaids, von Quiond, von Andromeda. Und starteten in den Leerraum.
    Irgendwo, vielleicht 30 000 Lichtjahre tief zwischen den Galaxien, verließ der Konvoi den Linearraum zu einer Orientierungsetappe. Die Orter melden Wasser. «
    »Wasser?«, fragte Kendrion nach. »Wasserstoff?«
    Nein, Wasser. Flüssiges Wasser im Leerraum. Die Positroniken rechneten die Daten in visuelle Darstellungen um, und die Zentralbesatzungen der Konvoi-Schiffe sahen es. Vor ihnen befand sich eine Flusslandschaft mitten im Nichts. Ein schmales

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