PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten
Schalen, die auf unsichtbare Weise mit den Türmen verbunden waren, von ihnen auf der haarfeinen Spitze balanciert wurden.
Brücken so zartgliedrig und fragil, dass man Angst um ihren Bestand haben wollte, führten von Bauwerk zu Bauwerk, über- und unterkreuzten sich, an den Kreuzungen über luftige Wendelsteigen miteinander verbunden. Manche Übergänge führten von einem der Wolkenkratzer in kühnem Bogen hoch in die Luft, endeten in ausgefächerten Plattformen, auf denen leichte, menschengestaltige Wesen flanierten.
Wie auch über die Brücken.
Wie auch im Inneren der transparenten Kugeln. Auf den Straßen und Alleen der Stadt.
»Wie machen sie das?«, fragte Caadil. »Wie kann man so bauen?«
»Formenergie«, vermutete Rhodan.
»Wie sie seit der Erhöhung der Hyperimpedanz nicht mehr funktioniert?«
»Wie sie seit der Erhöhung der Hyperimpedanz mit unserer Technologie nicht mehr funktioniert.«
Caadil Kulée spürte, dass es am Strand von Besseriu eine Möglichkeit gab, anzukommen. »Wir werden erwartet«, sagte sie. »Spürst du es auch?«
Rhodan schüttelte den Kopf. Er spürte nichts als den Rausch der Geschwindigkeit und der atemberaubenden Architektur.
Noch einige Schritte durch die Luft, und sie setzten auf dem Strand auf.
Der Streifen Sand war schmal; das Wasser des Nechtan lief in leisen Wellen an Land, klar, aber immer noch deutlich dunkler als das Wasser eines irdischen Ozeans.
Gleich hinter dem Strand erstreckte sich ein endloses Meer tiefroter, rosenähnlicher Blumen. Sie verbreiteten einen angenehmen Duft, eine volle Süße, tief und samtig. Hinter den Blumen erhob sich die Skyline der wie schwebend im Raum stehenden Stadt.
Die Blumen, terranischen Rosen nicht ganz unähnlich mit ihren tiefroten, an den Rändern wie brennenden Kelchblättern, redeten. Leise, flüsternd, die einzelnen Worte unverständlich wie in einem tiefen Traum, aber sie sprachen.
»Hörst du das auch?«, fragte Caadil.
Rhodan nickte.
»Plauderblumen«, sagte sie.
Er lachte. »Eine Wunderwelt für Botaniker.«
Ein Schemen glitt auf sie zu und nahm in ihrer unmittelbaren Nähe feste Gestalt an. Ein Wesen von gläserner Schönheit. Ein Sidhee.
Er stellte sich ihnen als Shiu Bendi vor. »Botschafter Shiu Bendi.«
»Perry Rhodan und Caadil Kulée«, erwiderte die Pilotin.
Der Sidhee bedeutete ihnen mit einer Geste, dass sie sich mit ihm auf den Strand setzen sollten. Sie folgten der Einladung.
Während sie sich setzten, sagte ihr Gastgeber: »Willkommen auf Besseriu, der letzten Insel der Sidhees.«
»Exzellont!«, hörte man eine dünne Stimme.
»Primärst!«, sagte eine andere.
Aus Caadils Brusttasche lugten zwei Gesichter, die aussahen, als hätte man sie mit einem Holomarker Fingerkuppen aufgemalt.
»Sieh da«, sagte Bendi. »Ihr habt uns noch jemanden eingewandert. Dellcen.«
»Die Zweide mich gerettet«, sagte der eine mit seiner feinen Stimme.
»Mich noch geretteter«, sagte der andere.
Bendi winkte die beiden zu sich. Sie stürzten sich kopfüber aus der Brusttasche, rollten Caadil über die Brust, was ihnen einigen Schwung verlieh, trafen auf den Knien der Pilotin auf und rollten sich vor dort geschmeidig die ausgestreckten Beine hinab. Dann wuselten sie zu dem Sidhee, der ihnen die Handfläche hinhielt und sie aufnahm.
»Fedennec ich«, stellte sich der Erste vor.
»Bhasul ich«, sagte der andere.
»Gut«, sagte der Sidhee. »Wie ich sehe, hast du gelernt, mit dem Transzendorium umzugehen.«
»Ja«, sagte Caadil schlicht.
»Das ist gut. Wir haben wenig Zeit. Die Peiken werden die Aktivierung des Werkzeugs angemessen haben und alles daransetzen, seine Verwendung zu unterbinden.«
»Können die Peiken nach Besseriu vordringen?«, fragte Rhodan.
»Sie meiden Besseriu. Aber jetzt, da es um ihre Daseinsform geht, werden sie keine Rücksicht mehr kennen. Nötigenfalls nehmen sie, wie ich fürchte, die Zerstörung Airmids in Kauf.«
»Auch ihren eigenen Untergang?«
Der Sidhee lachte freudlos. »Die Peiken haben schon vieles überlebt. Sie halten sich als Art für unsterblich.«
»Sind sie es?«, fragte Rhodan.
»Ich weiß es nicht«, gab der Sidhee zu. »Aber uns muss der Gedanke leiten, dass sie sich dafür halten. Ihr verfügt über das Transzendorium. Damit könnt ihr zu den Dhuccun gehen. Und ihr solltet die Dhuccun erreichen, bevor die Peiken es tun.«
»Wir müssen zu den Dhuccun gehen?«, vergewisserte sich Rhodan. »Gibt es keine Möglichkeit, hier mit ihnen Verbindung
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