Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
Panggu manövrierte den Manntorpedo näher an den Nurflügler heran. Die Spannweite des Flugzeugs war mit über 300 Metern gigantisch. Es war ein langsames, aber mit zahlreichen und vielfarbigen Schmuckintarsien und polierten Ornamenten im Sonnenlicht glitzerndes Gerät. Über 30 schwere Propellermotoren schleppten das Flugzeug mit kaum 200 Kilometern pro Stunde durch die Luft.
    Cha Panggu sah die erleuchteten Fensterzeilen, die sich über die gesamte Frontseite des Nurflüglers zogen: fünf Reihen übereinander. Wenn jedes Deck drei Meter oder mehr an lichter Höhe aufwies, war das Flugzeug insgesamt kaum dicker als 20 Meter und wirkte deswegen trotz seiner enormen Ausmaße schlank und elegant. Der Nurflügler hatte sechs Rettungsboote an Bord und war mit zwei kleinen Segelflugzeugen bestückt.
    Aus reiner Lust am Schauen blieb Panggu in der Nähe des Nurflüglers. Selbst dann, als die Besatzung des Flugzeugs seine Anwesenheit bemerkte und Ausweichmanöver zu fliegen begann. Die Manöver amüsierten ihn. Er schob den Manntorpedo näher zur Pilotenkanzel des Nurflüglers heran.
    »Wir werden angegriffen«, meldete das Denggo-Hirn. »Es besteht keine Gefahr.«
    Zwei düsengetriebene, schlichte Abfangflugzeuge glitten mit weniger als Mach 3 dem Manntorpedo entgegen und feuerten Raketen ab. Die
    Raketen explodierten im Schutzschirm des Manntorpedos, ohne Schaden anzurichten. Die Druckwelle erfasste den Nurflügler und ließ ihn beben.
    Cha Panggu stieg der teerig-rauchige Duft schierer Belustigung aus der Gebildegrube. »Woher sind diese Flugzeuge aufgestiegen?«
    Das Denggo-Hirn blendete ein Symbol in das Steuerholo ein. »Es ist derselbe Flughafen, den der Nurflügler mit größter Wahrscheinlichkeit ansteuert.«
    »Gut, fliegen wir dorthin«, entschied der Gui Col. »Ein belebter Ort. Gut für jeden, der Information braucht.«
    Der Manntorpedo beschleunigte und ließ den gemächlichen Nurflügler ebenso hinter sich wie die etwas flinkeren Jagdflugzeuge.
    Kurze Zeit später kam der Flughafen in Sicht. Cha Panggu ging in den Landeanflug.
    Der Manntorpedo hatte sich mitten auf dem Flugplatz niedergelassen.
    »Gepanzerte Kettenfahrzeuge nähern sich«, meldete das Denggo-Hirn. »Die Fahrzeuge sind mit Projektil- und leichten Impulsgeschützen bewaffnet. Die Zielerfassungen sind aktiviert.«
    »Unser Risiko?«, fragte Cha Panggu.
    »Bei null. Die Kapazität der Impulsgeschütze ist zu gering. Selbst Punktbeschuss aller anfahrenden Waffen kann unseren Schirm nicht durchdringen. Die Ladungen der Projektile arbeiten weder nuklearreaktiv noch antimateriell.«
    Panggu wartete ab, bis die Fahrzeuge den Manntorpedo umzingelt hatten. Dann öffnete er die Schleusenluke und stieg aus.
    Der Manntorpedo hatte Befehl, den Schirm erst auf ein Zeichen von Panggu hin zu deaktivieren. Der Schirm machte sich als leicht rot getönte Luftverzerrung bemerkbar. Ein Flirren aus Energie.
    Auch in den Kettenfahrzeugen öffneten sich Türen.
    Das Gesicht der Gestalten, die aus den Panzerfahrzeugen stiegen, spiegelte sich golden im Licht der tief stehenden Sonne Airmids. Einige von ihnen trugen Datenbrillen; andere schauten ihn aus unbewehrten Grubenaugen an.
    Sie hielten Waffen in den Armen, die sie aus dem Plasmafundus gebildet hatte. Sie trugen grelle Kombinationen und hohe Hüte aus weißem Pelz. Um ihre Hälse wehten beschriftete Schals. Cha Panggu konnte einige lozomootsche Symbolzeichen entziffern: Ehre. Mut.
    Tapferkeit. Opferbereitschaft.
    Das alte Gefasel in alten Lettern. Wie hätte er solche Banderolen beschriftet? Das Banner seines Lebens? Gerechtigkeit.
    Cha Panggu hatte derartige Fantasieuniformen noch nie gesehen. Die Art ihrer Träger aber erkannte er unzweifelhaft. Es waren Wesen wie er: Gui Col.
    Er gab dem Denggo-Hirn den Befehl, das Schirmfeld auszuschalten, und ging auf die Gui Col zu.
    »Ich bin Cha Panggu, Tributier, Kommandant des Raumtauchers CHAJE!«, rief er und roch die aromatische Melange, die aus seiner Gebildegrube aufstieg: sauersüß vor Übermut, schweflig vor schierer Anspannung und Aufmerksamkeit.
    Es würde nur Augenblicke brauchen, bis die leichte Brise über dem Flugfeld allen anwesenden Gui Col seine triumphale, wilde Entschlossenheit zugetragen haben würde.
    »Kraft meiner Autorität übernehme ich hier das Kommando.«
    Einer der bunt uniformierten Gui Col setzte sich in Bewegung und kam auf Cha Panggu zu. Panggu straffte seinen Leib. Gleich würde er die Unterstellungsmeldung des Befehlshabenden

Weitere Kostenlose Bücher