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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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meisten Fällen ohne tödliche Nebenwirkungen.«
    Sie wählte einen Fedrem. Der Bar-Robot reichte ihr einen hohen, schlanken Tonkrug. Sie schnupperte daran. Es roch vielversprechend. Wie der Sirup aus Schwarzzuckerbeeren, den ihre Großmutter ihr als Kind zubereitet hatte.
    »Du wolltest uns verraten, aus welchem Sektor du stammst«, erinnerte sie der Daunor eine ganze Weile später.
    »Wollte ich eigentlich nicht«, sagte sie. »Aber für euch Jungs mache ich eine Ausnahme: Ich komme von Gwein.«
    »Ach so«, sagte Tamyy Ghui.
    »Hätte man sich ja denken können«, sagte Urdron.
    »Wart ihr schon einmal auf Gwein?«, fragte Kulée.
    »Nur nicht!«, wehrte Tamyy Ghui ab.
    »Soll ein Ort der lockeren Sitten sein, sagt man«, brummte der Daunor und blinzelte Kulée unter seiner Firnis an.
    »Jungs«, sagte Kulée und verdrehte in komischer Verzweiflung die Augen, »ich merke, ihr seid viel herumgekommen.«
    Tamyy Ghui und Urdron stimmten zu.
    »Habt ihr schon mal mit Peiken zu tun gehabt?«, fragte sie.
    »Sind das diese Snobs aus Gwein? Diese Dandys?«, fragte Urdron.
    »Vielmehr diese Gemüsehändler? Diese mafiotischen Händler mit genverändernden, psychotropen Gemüsen aus Gwein?«, fragte Tamyy Ghui.
    Kulée seufzte. Machten sich die beiden über sie lustig, oder wirbelte das Kaleidoskop ihres von aller Wirklichkeit gelösten Gedächtnisses verschiedenste Mnemo-Fragmente durcheinander und stellte sie dann zu neuen Konstellationen zusammen im Versuch, eine kohärente Welt zu simulieren?
    »Und die Dhuccun?«, fragte sie matt.
    Tamyy Ghui und Urdron sahen einander an. »Die Dhuccun? Sie will uns foppen, ja? Am Narrenseil durch sämtliche Sektoren ziehen«, sagte Urdron.
    »Sie will uns Löcher in den Luftsack knutschen«, sagte Tamyy Ghui.
    Kulée winkte geplagt ab. »Ich geh noch ein bisschen schlafen«, verkündete sie und erhob sich von dem Pilz.
    »Es gibt natürlich diese alten Legenden«, sagte Urdron und hielt sie vorsichtig am Ärmel fest.
    »Dieses Gewäsch angeblich Weitgereister, die in Wahrheit wohl kaum jemals die Sektorengrenze überschritten haben. Ammenmärchen«, sagte Tamyy.
    »Wahnbilder, wie sie Tok-Süchtige im Rausch sehen«, sagte Urdron.
    Kunstpause.
    »Nämlich?«, fragte Kulée. Sie setzte sich wieder.
    Ihre beiden Gesprächspartner starrten erschrocken in ihre Trinkgefäße. »Na so was!«, staunte Tamyy. »Die trockene Luft hier saugt das Tok einfach auf. Alles weg. Keinen Schluck habe ich genommen, keinen! Kaum einen.«
    »Und ich erst«, sagte Urdron. »Dieser Bluffer hinter der Theke hat mir eine Schaumschale gereicht. Alles Plopp-Schaum, nichts Flüssiges!«
    Kulée seufzte wieder. Wie sagt Perry so schön? Die große Symmetrie des Universums. Eine Bar ist wie die andere. Auf Gorragan wie auf Terra wie auf Airmid. »Also gut«, sagte sie und winkte dem Service-Roboter. »Ein frisches Getränk für meine beiden neuen besten Freunde.«
    »Das hört man gern«, sagte Urdron.
    Der Bar-Roboter füllte nach und sagte: »Freundschaft ist ein hoher Wert.«
    Dann begannen Tamyy Ghui und Urdron zu erzählen. Gleichzeitig und weniger mit- als gegeneinander. Die beiden bezichtigten einander der Lüge, der maßlosen Übertreibung, der bewussten Irreführung, falscher Erinnerung, der Unfähigkeit, zwischen Wahn und Wirklichkeit zu unterscheiden, fortschreitenden Schwachsinns, krankhafter Prahlsucht, gezielter Desinformation und hohlen Geflunkers.
    Was Kulée nach einigen Nachfragen dem Ganzen entnahm, war dies: Wenn überhaupt jemand oder etwas auf Airmid Auskunft geben könnte über die Dhuccun, so waren es die Sidhees. Sidhees anzutreffen aber hatte etwas von einem Hauptgewinn in einem gewagten Glücksspiel. Und sich mit ihnen zu verständigen, fiel nicht eben leicht. Sie machten allesamt einen ziemlich degeneriert-heruntergekommenen (Tamyy Ghui) beziehungsweise restlos blödsinnig-entgeisterten (Urdron) Eindruck.
    Gelegentlich schwirrten sie in Küstennähe herum, bei den Piers; sehr, sehr selten verirrten sie sich tiefer ins Landesinnere.
    Ob einer der beiden je einen Sidhee gesehen hätte? Die beiden: »Nein. Wozu. Wir würden ihn ja doch nicht erkennen.«
    Allerdings sollte es Inseln geben, Inseln im Nechtan-Meer, auf denen geistig intaktere Sidhees hausten. Einst hätte es fünf dieser Inseln im Nechtan gegeben, davon wären noch zwei geblieben: Techid Hoel und Besseriu.
    Was mit den anderen drei Inseln geschehen sei? Das mochte der Komplize der Finsternis wissen (Tamyy Ghui)

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