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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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beziehungsweise der Verneiner Paus (Urdron).
    Natürlich hätte nichts und niemand ein Interesse daran, auf eine dieser Inseln zu fahren. Denn das Nechtan-Meer verhinderte jede Überfahrt mittels Hurrikan, Seebeben und geeigneter Monster (Tamyy Ghui), beziehungsweise auf den Inseln sei es langweilig wie Hülle und man fände bessere Unterhaltung, wenn man im Sektor Fannsch tot über einem Elektrozaun hing (Urdron).
    Freilich gäbe es eine Gelegenheit, die beiden Inseln vom Kontinent aus zu sehen. Jedenfalls der Sage nach. Dazu müsste man nur auf den Berg Mongruad steigen, der in der Nähe des Piers Caepann läge. (Man war sich einig.)
    Und der Pier Caepann? Der lag weniger als zwölftausend Kilometer vom Hotel entfernt. Dorthin könnte sie im Nu ein Wesam Ghy tragen, einen gesunden Gassack wie den seinen vorausgesetzt (Tamyy Ghui). Andernfalls man auf eine Magnetpulsexpressbahn zurückgreifen könnte (geschätzte Fahrzeit: zehn Stunden) oder einen Stratosphärenhüpfer (vom Hotel aus zum Flughafen Dusuit, dann mit dem Hüpfer nach Caepann-Land, alles in allem zwei, höchstens drei Stunden pro Strecke).
    »Hm«, sagte Caadil. »Viel Zeit, um in die Nähe eines Aussichtspunkts zu kommen.«
    »Meine Rede«, sagte Urdron. »Wer will schon auf Berge klettern?«
    »Und wer, der auf Berge klettert«, schloss sich Sammy Ghui an, »tut es, um auf ferne Inseln zu glotzen?«
    »Ich«, sagte Kulée fröhlich und trank ihren Krug leer. Der Fedrem darin war heiß, bittersüß und mehr als nur belebend.
    Sie hatte Gonddo Munussaje gesucht und nicht gefunden, von Pancib nur dessen bessere Hälfte, den Riesenmolch. »Wenn du Perry siehst, sag ihm bitte, ich sehe mir den Berg Mongruad an. Sag ihm auch, ich habe ihm eine gleichlautende Nachricht in unserem Zimmer hinterlassen. Tust du das?«
    »Nein«, sagte Yrin. »Aber ich bin bestechlich.«
    Kulée grinste. Sie wusste mittlerweile um die besondere Bestechlichkeit des Maccarneys. Sie tippte ihm aufs Schädeldach und sagte: »Na gut.«
    Der Maccarney drehte sich auf den Rücken. Kulée kitzelte seinen Bauch. »Wirst du es ihm sagen?«
    »Wort für Wort für Wort«, versprach Yrin.
    Caadil Kulée schlenderte die Straße entlang Richtung Flughafen, vorbei an Wesam Ghy und Gui Col, an Daunoren, Cousimini und Angehörigen zahlreicher anderer Völker. Die tausendfältige Stadt. Sie glaubte, sie hätte sich längst noch nicht entschlossen, zu fliegen. Sie nahm zwar eine Röhrenbahn nach Dusuit, doch auch das wollte sie noch nicht als wirkliche Entscheidung gelten lassen.
    Sie fand den Flughafen eingeschalt von einem Wall, der mehrere Hundert Meter hoch sein musste. Technisch-architektonische Momente vermengten sich mit natürlichen Bauelementen: ein stählernes Maschennetzwerk, gefüllt, durchwachsen und überwuchert von grünblauen Pflanzen.
    Sie mochte die Halle nicht, aber die Atmosphäre gefiel ihr auf Anhieb. Die höflich gedämpfte, konzentrierte Betriebsamkeit der Reisenden, die zwar noch nicht an Bord gegangen waren, innerlich aber bereits Abschied genommen hatten.
    Skelette vorsintflutlicher Riesenlebewesen bildeten das Traggerüst der Halle. Titanische Beinknochen ragten bis zu 30 Metern in die Höhe; die mächtigen Rippenbögen waren von der Wirbelsäule aufgebogen und
    spannten sich als Träger eines milchigen, halb durchsichtigen Dachtuches.
    In die Zwischenräume der Knochen waren bernsteinartige, durchscheinende Massen gespritzt, die den Skeletten offenbar große Haltbarkeit und Tragkraft verliehen. Die wuchtigen Schädel hingen an ausgestreckten Hälsen, die Mäuler leer und aufgesperrt wie in einem Traum von Hunger und Gier. Caadil konnte nicht auf einen Blick überschauen, wie viele dieser Skelette verbaut worden waren. Sicher Dutzende.
    Langsam und behutsam trieben Holosphären durch die Halle und verlasen in sanftem Lozomoot Ankunfts- und Abreisezeiten.
    Caadil klopfte unschlüssig mit dem Wanderstab auf den Boden. Eine der Sphären näherte sich ihr und hielt an. »Kann ich etwas für die Reisende tun?«
    »Ich möchte nach Caepann-Land. Gibt es in absehbarer Zeit eine Passage?«
    »Ja, Reisende«, sagte die Sphäre und nannte ihr den Startzeitpunkt und die gestaffelten Preise.
    Kulée zählte die Wertstäbchen, die sie noch in den Taschen hatte. Es würde eben noch für Hin- und Rückflug reichen. Dann würden sie und Rhodan eben wieder auf die Lohnbühne müssen.
    Sie löste ein Ticket. Eine stabförmige Drohne mit einem andeutungsweise lemuroiden Gesicht, die sich

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