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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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auf Rollketten bewegte, geleitete sie zum Flugfeld. Neben etlichen museal anmutenden Geräten standen zwei zeitlos schöne Gebilde in Startposition.
    Sie hielten neben einem schlauchförmigen Shuttle an. »Warte bitte hier. Das dort«, sagte die Drohne und wies mit einem Teleskoparm auf eines der beiden Flugzeuge, »ist der Transatmosphärengleiter VOOVANIC YAYNNISCH. Ich gratuliere zu deiner Wahl und wünsche dir einen angenehmen Flug.«
    Ich will fliegen, dachte sie in einer plötzlichen Berauschtheit. Die alte Sehnsucht, alles hinter sich, unter sich zu lassen, sich vorantreiben zu lassen ohne Rücksicht und Ziel.
    Die VOOVANIC YAYNNISCH war blau, als wäre sie aus einem Stück Himmel gefaltet, ihr wunderbarer spitz zulaufender, keilförmiger Rumpf war makellos. Im Heckbereich staken zwei Trapezflügel nach oben. Das Flugzeug lag, aber Kulée sah die Abstrahldüsen für den Raketenantrieb im
    Heck des Fluggerätes und wusste, dass die Kräne, die zu beiden Seiten der VOOVANIC YAYNNISCH standen, den Gleiter zum Start aufrichten würden.
    Wahrscheinlich mit Wasserstoff betrieben, dachte Kulée. Ich werde in einer echten Rakete fliegen! Sie traute dem Hypergleiter eine Höchstgeschwindigkeit von Mach 10 oder Mach 11 zu, die zehn-bis elffache Schallgeschwindigkeit nach der terranischen Skala. Die VOOVANIC YAYNNISCH würde mit über 11 000 Kilometern pro Stunde durch die Luft düsen - und darüber hinaus.
    Notwendigerweise. Denn ab Mach 5 entwickelte sich bei einem Atmosphärenflug um den Flugkörper herum eine enorme Hitze, die selbst härteste Materialien zum Schmelzen bringen konnte. Kulée wusste nichts von der Werkstofftechnologie Airmids, aber die VOOVANIC YAYNNISCH sah nicht aus, als wäre sie aus Carit gebaut oder nur aus Terkonit.
    Wie auch immer: Der Gleiter würde sich, wenn er das war, wofür Kulée ihn hielt, auch nicht allzu lange in den dichteren Luftschichten aufhalten.
    Das schlauchförmige Shuttle brachte sie und dreißig oder vierzig andere Passagiere zum Hypergleiter.
    Sie stiegen ein. Kulée verstaute den Wanderstab und setzte sich. Sie fand die Sessel ausgesprochen komfortabel, fast so angenehm wie den Liegesitz in ihrer Vortex-Gondel. Es fühlte sich an, als befänden sich hinter dem kühlen, seidigen Bezug des Polsters unzählige Kügelchen, die sich in ihrer Gesamtheit der Kontur ihres Körpers anschmiegten.
    Es dauerte nur wenige Minuten. Dann meldete sich die Kapitänin des Gleiters und gab ihren Passagieren einige Informationen über den bevorstehenden Flug, seine besonderen Eigenarten und Luftsprünge. Alles so, wie Kulée es erwartet hatte.
    Auf Bitte der Kapitänin legte sie wie die anderen Fluggäste ihre Sicherheitsgurte an, die sich über dem Brustbein kreuzten. Dann spürte sie, wie der Hypergleiter erstaunlich rasch in die Vertikale gehoben wurde. Caadil Kulée lag auf dem Rücken. Der große Bildschirm an der Stirnseite der Kabine zeigte den wolkenlosen Himmel von Airmid.
    Es war, als hielten alle - Passagiere wie Maschinen - den Atem an. Dann zündeten die Triebwerke.
    Ohne sich ein einziges Mal zu schütteln, hob sich das Flugzeuge von seiner Startrampe. Die VOOVANIC YAYNNISCH beschleunigte stärker und stärker; Kulée fühlte sich in den Sessel gedrückt; es summte und wisperte in ihren Ohren. Nur wenig drang von dem ungeheueren Lärm, den der Raketenantrieb entfalten musste, in die Passagierkabine. Akustisch fabelhaft isoliert.
    Sie schloss die Augen und genoss die körperliche Wirklichkeit des Fluges, das Mitfühlen, das von keinem Andrucksabsorber, keinerlei künstlicher Schwerkraftregelung ausgefiltert wurde.
    Sie spürte ihr Herz schlagen. Sie lachte laut. Ich fliege ...
    Ein leichter Ruck ging durch den Gleiter, als der ausgebrannte primäre Raketentreibsatz angeworfen wurde. Zweifellos würde er sanft an Fallschirmen herabschweben, vielleicht noch aus der Luft geborgen, später für den nächsten Start gewartet und betankt werden.
    Die Bordmotoren arbeiteten.
    Sie summte:
    »Fly me to the moon Let me sing among those stars Let me see what spring is like On Jupiter and Mars.«
    Plötzlich fiel alles Gewicht von ihr ab. Sie hatten den Orbit erreicht, 60 bis 70 Kilometer über der Oberfläche von Airmid.
    Sie hörte, wie die Antriebsmaschinen ausgeschaltet wurden. Der Hypergleiter schoss nun oberhalb der Atmosphäre dahin. Sank langsam zurück. Etwa zwei Minuten später endete die Schwerelosigkeit wieder. Die VOOVANIC YAYNNISCH berührte die dichteren Luftschichten und

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