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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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merkwürdig kantiger Kopf drückte sich empor, ein stämmiger Hals. Rote, aderndurchfurchte Haut, als litte Cancatarn unter extremem Bluthochdruck. Gelbe Haarbüschel auf dem Schädel. Das Gesicht war durchaus menschenähnlich; die Nase faustgroß und knollig; die Augen sprühten ab und an Funken.
    »Rhodan also«, sagte das Fass mit klangvoller Stentorstimme. »Nicht zu viel von ihm und nicht zu wenig. Bravo.«
    Rhodan fühlte sich auf die Schultern geschlagen, in die Seite geknufft, ohne dass Cancatarn seine Arme bewegt hätte.
    Telekinese, dachte Rhodan erstaunt. Ich werde ihm nicht den Gefallen tun und mich erstaunt zeigen.
    »Ich bin der Eigentümer dieser nicht und nie genug gastfreundlichen Kreatur« sagte Cancatarn und wedelte mit einem Arm Richtung Gonddo Munussaje.
    »Weniger Eigner denn bloßer Mehrheitseigner«, korrigierte Munussaje.
    »Willkommen in meinem bescheidenen Heilzirkus. Ich habe ihn deinetwegen für andere medizinisch-therapeutische Vorstellungen geschlossen. Obwohl das für mich herbe finanzielle Einbußen bedeutet.«
    »Danke«, sagte Rhodan. »Was ist mit Caadil?«
    »Der Sängerin?«, fragte Cancatarn.
    »Ab und an singt sie auch«, gab Rhodan zu. »Aber nicht hauptberuflich. Wo ist sie?«
    »Bedauerlich und hinreichend beklagenswert«, fand Cancatarn. »Ich liebe ihre unglücklichen Lieder.«
    Rhodan stutzte. »Wann hätte sie vor dir gesungen?«
    »Er hat eine Aufzeichnung euere Auftritts in den Schlummergruben gesehen«, antwortete Gonddo Munussaje.
    »Begnadet, sage ich«, sagte Cancatarn. »Begnadet und mehr.« Er breitete seine kurzen Arme aus und sang mit wunderbarer Stimme und tiefer Empfindung: »Let me see what spring is like on Jupiter and Mars. -Ach, die Frauen. Am Ende meines Lebens...«
    »Möge es noch ewig währen!«, riefen Gonddo Munussaje, Yrin und die beiden Sidhees im Chor.
    »Danke. Am Ende meiner Existenz im Hiesigen also möchte ich sagen können: Ich habe all meine Wertstäbchen für Frauen ausgeben und für bewusstseinserweiternde Getränke. Den schäbigen Rest habe ich sinnlos verprasst.«
    »Aha«, sagte Rhodan und überlegte einen Moment, ob er wirklich wach war oder nicht doch noch auf der Medoliege läge, tief verstrickt in einen verworrenen Fiebertraum.
    »Und?«, fragte Cancatarn und starrte Rhodan aus funkensprühenden Augen an.
    Was mochte er meinen? »Mir geht es gut«, sagte Rhodan.
    »Wer will das wissen? Natürlich geht es dir gut. Du hast die Pflege meiner Medodienerschaft genossen, und eine bessere gibt es nicht und an keinem Ort nirgends. - Ich meine: Und? Hast du sie bereits zum Frühling auf Jupiter und Mars geflogen?«
    Rhodan seufzte.
    Cancatarn seufzte ebenfalls: »Wie gerne hätte ich mit ihr ein Duett gesungen.«
    »Was hindert dich?«, fragte Rhodan.
    Die Augen des Stabafarc verdunkelten sich. »Dir wird nicht entgangen sein, dass die Pilotin eine Persönlichkeitsveränderung erfahren hat.«
    »Ja«, sagte Rhodan kalt. Er wandte sich den beiden Sidhees zu. »Cha Panggu und die Peiken. Ist diese Manipulation umkehrbar?«
    Cecennery Danwi hob in einer hilflos anmutenden Geste beide Arme. »Es müsste eine grundstürzende Änderung eintreten, um die Manipulation zu annullieren.«
    Rhodan nickte. »Eine Änderung welcher Art?«
    Rhodan blickte vom einen zum anderen. Die beiden Sidhees schwiegen.
    Der Stabafarc gab sich in die Betrachtung seiner Finger versunken. Yrin hatte die Augen geschlossen und atmete tief und langsam, als wäre er eingeschlummert.
    Rhodan schaute fragend von einem zum anderen. Schließlich war es Gonddo Munussaje, der ihm eine Antwort gab: »Du musst sie töten.«
    »Warum?«
    »Wir haben ihren Auftritt analysiert«, sagte Cecennery Danwi. Danwi glitt zur Seite, seine Umrisse verwischten. Er wurde in der Mitte des Saales wieder sichtbar. Er hielt einen Stab, der in eine handflächengroße Öse auslief. Langsam fuhr er damit durch die Luft. Aus der Öse wirbelten goldene Fäden, die sich zu räumlichen Bildern ordneten.
    Rhodan sah: Caadil Kulées Angriff. Das Eingreifen Pancibs. Dessen Tod. Die Roboter, die trichterförmige Gebilde aufbliesen und die beiden Töchter Cha Panggus darin bargen, mit ihnen abdrehten, davon rollten. Sah, wie Caadil ihn selbst, Rhodan, niederschlug. Gonddo Munussajes Eingreifen. Sah, wie der Boden sich öffnete. Sah Caadils Flucht.
    »Ihren Auftritt«, wiederholte Hanavassa Danwi. »Ihre Sakkaden und andere okulomotorischen Regungen. Die Spur ihrer Pheromone und Androstenone. Ihre daraus

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