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PR2600-Das Thanatos-Programm

PR2600-Das Thanatos-Programm

Titel: PR2600-Das Thanatos-Programm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Katamaren des Reichs drei LFT-Rettungsboote mit je sechzig Menschen mitten aus einem Schlachtgeschehen gefischt – und das mit einem »kleinen« Kreuzer!
    Vor sechs Jahren, auf dem Höhepunkt der Vatrox-Krise, war er Senior-Kommandant der RICHARD BURTON III und gleichzeitig Kommandeur der bei Gleam stationierten Einheiten und des Stützpunkts Power Center gewesen. Er hatte also kosmische Geschichte hautnah miterlebt.
    »Selbstverständlich«, sagte er. »Alles andere wäre unverantwortlich.«
    Mondra hatte nichts anderes erwartet. So autoritär der Admiral im Ruhestand auch sein mochte, er verfügte über einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Er mochte sich manchmal äußerst sperrig anstellen, würde aber Mitglieder seiner Besatzung niemals unnötig in Gefahr bringen. Mondra hatte Theonta richtig eingeschätzt. Politische Implikationen scherten ihn wenig.
    Zwar sollte der erste Flug der umgebauten BASIS der Höhepunkt und gleichzeitig die Krönung seiner beruflichen Laufbahn werden, aber niemals auf Kosten der Sicherheit. Theonta und die BASIS, das passte zusammen.
    »Vielleicht hätten wir schon eher reagieren sollen. Die Unregelmäßigkeiten waren uns ja bekannt.« Mondra musste sich anstrengen, zu ihm aufzuschließen, so schnell schritt er aus. »Zum Beispiel, dass wir während der Umbauarbeiten im Luna-Orbit Räume entdeckt haben, die auf keinem Bauplan der BASIS erscheinen. Wir haben sonderbare Energiespitzen geortet, ohne dass wir die Abnehmer finden konnten ... und dergleichen kleine Seltsamkeiten mehr.«
    Sie waren auf dem Weg in den Medo- und Labortrakt der BASIS, der in der Bugsektion des Schiffes untergebracht war, dem Kommandoblock. Dort war die Obduktion eines der Opfer der Zwischenfälle an Bord anberaumt, und Mondra wollte ihr beiwohnen.
    Ramoz knurrte leise.
    Unwillkürlich blieb Mondra stehen und sah sich um. Sie hatte im Lauf der Jahre gelernt, auf Ramoz' Instinkte zu vertrauen.
    Dem gut einen halben Meter langen Fremdwesen, das an einen terranischen Luchs erinnerte, sträubten sich buchstäblich die Haare. Das schwarz und silberfarben gestreifte Fell schien sich zu kräuseln.
    Mondra weigerte sich beharrlich, im Zusammenhang mit dem wahrscheinlich halbintelligenten Wesen von einem Tier zu sprechen. Seine Herkunft war unklar, ebenso wie die der dünnen, fellfarbenen Manschetten, die Ramoz an den Hinterbeinen trug. Möglicherweise handelte es sich dabei um die Überreste eines Anzugs, der einst den ganzen Körper bedeckt hatte? Rätsel umgaben Ramoz, seit sie ihm auf Markanu begegnet waren, der Welt der Halbspur-Changeure, die sich unweit der Polyport-Sterneninsel Diktyon befunden hatte.
    Die Staatssekretärin sah sich um, konnte jedoch nichts Verdächtiges ausmachen. Der breite Gang war menschenleer, nur ein Servoroboter sammelte Abfälle der Umbaumaßnahmen ein. Es war ein ziemlich altes, unförmiges Modell, eine breite Walze mit einem eingebauten Traktorstrahl-Projektor und einem Desintegrator. Mit dem Strahl erfasste der Servo die betreffenden Objekte und beförderte sie direkt zum Auflösungsgerät.
    »Alles in Ordnung«, sprach Mondra beruhigend auf das luchsähnliche Wesen ein.
    Ramoz zischte leise. Über sein rechtes Auge, das leicht getrübt war, schien sich ein dunkler Schleier zu legen.
    Er wittert eine drohende Gefahr, erkannte Mondra aus Erfahrung. Sie aktivierte die Systeme ihres SERUNS 1465-05 Warrior III. Die Ortung maß keine Fremdemissionen an.
    Das überraschte sie nicht. Die BASIS verfügte über interne Ortungssysteme. Und wenn die nichts wahrnahmen, würde wohl kaum ein SERUN helfen.
    Mondra sah sich um. Da war wirklich nichts, nur der Roboter. Sie bückte sich und tätschelte das halbintelligente Tier. »Alles in Ordnung.«
    Konteradmiral Theonta räusperte sich. »Bei einem Raumschiff dieser Größe und einer wechselvollen Geschichte wie der BASIS ist es ganz normal, auf Räumlichkeiten zu stoßen, die nicht in den Plänen verzeichnet sind. Für jede einzelne Energiespitze gab es bisher eine Erklärung.«
    Mondra Diamond erhob sich wieder. »Wir haben Fehler gemacht. Wir waren nachlässig. Und nun müssen wir uns mit den Konsequenzen befassen.«
    »Wir haben jeden Vorfall genau überprüft und konnten keine ...«
    Sie hob eine Hand, bat um Ruhe. Ramoz zischte ganz laut, konnte vor Nervosität nicht mehr ruhig stehen, sprang an ihrem Bein hoch, riss das Maul auf. Obwohl er nur pflanzliche Kost zu sich nahm, entblößte er dabei beachtliche Reißzähne.
    »Verdammt, bring

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