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PR2600-Das Thanatos-Programm

PR2600-Das Thanatos-Programm

Titel: PR2600-Das Thanatos-Programm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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stärker erschüttert, als er es für möglich gehalten hätte.
    »Augenblick«, murmelte er schließlich. »Da stimmt etwas nicht.«
    »Da stimmt einiges nicht«, bestätigte Leccore. »Deshalb wollte ich zuerst mit dir unter vier Augen sprechen. Vielleicht kannst du ja etwas Licht in dieses Dunkel bringen.«
    Rhodan nickte. Ob nun Mike oder Kantiran mit ihm Kontakt aufzunehmen versuchte – wieso hätte er, wer von den beiden auch immer es sein mochte, den Umweg über die BASIS wählen sollen, statt sich direkt auf Terra bei ihm zu melden?
    »Du bist dir sicher, dass du keine weiteren Söhne hast?«, fragte Leccore so ruhig und beiläufig, dass es schon wieder indiskret und neugierig klang.
    »Versteif dich nicht darauf, dass dieser Vorgang tatsächlich etwas mit mir und meinen Söhnen zu tun haben muss. Glaub mir, dahinter steckt etwas anderes. Noch gibt es nicht den geringsten Beweis dafür, dass sich Mike oder Kantiran tatsächlich auf der BASIS befindet oder mich auch nur sprechen will, aber das ist schon seltsam.«
    »Verstehst du nun, warum ich dich unter vier Augen sprechen wollte? Das alles ist in der BASIS passiert – und zwar in den letzten Stunden. Du weißt also nichts von einem deiner Söhne?«
    »Nein. Nicht das Geringste. Leider.«
    »Bisher konnten wir es geheim halten«, sagte Attilar Leccore, »aber es sind schon ein halbes Dutzend Opfer. Ich habe Wissenschaftler darauf angesetzt. Sie behaupten, dass es immer einen seltsamen Energieausbruch gegeben habe, als diese Leute starben. Verbunden mit einer äußerst geringfügigen, wenngleich anmessbaren Abweichung der Strangeness vom Basiswert Null. Auf der BASIS ist ein gewisser Nemo Partijan stationiert, der ...«
    Rhodan hob die Hand. »Spiel die Holos noch einmal ab.«
    Leccore holte einen zweiten Datenträger aus der Jackentasche und gab ihn Rhodan. »Ich habe eine Kopie für dich anfertigen lassen.« Dann glitten die Fingerspitzen des TLD-Chefs wieder über den ersten Speicher.
    Rhodan kniff die Augen zusammen. Bei der aparten Terranerin mit der Zuckerwasser-Frisur fiel ihm beim zweiten Betrachten ein seltsames violettes Flimmern auf, als würde um das Opfer kurzzeitig eine energetische Blase entstehen und wieder zusammenbrechen. Bei zwei weiteren bemerkte er ganz am Anfang der Aufzeichnungen dasselbe Phänomen, die anderen Aufnahmen hatten zu spät eingesetzt.
    »Nach der positronischen Analyse haben wir diesen optischen Effekt hervorgehoben«, erklärte Attilar Leccore. »Wir gehen mittlerweile davon aus, dass alle Opfer für den Bruchteil einer Sekunde von diesem Aureoleneffekt umgeben waren. Sofern die Aufzeichnungen schlüssig sind, dauerte dieser Effekt jeweils etwa eine Zehntelsekunde. Die Wissenschaftler können sich noch keinen Reim auf diese ...«
    »Raum-Zeit-Blasen?«
    »... auf diese Phänomene machen«, fuhr Leccore unbeirrt vor, »glauben aber, dass sie etwas mit den Strangeness-Abweichungen zu tun haben.«
    Rhodan nickte. »Der Start der BASIS ist gefährdet. Solange diese Phänomene nicht geklärt sind, brechen wir nicht auf. Ich frage über Polyport-Funk nach. Mondra Diamond befindet sich vor Ort. Hast du schon mit ihr gesprochen?«
    »Natürlich. Sie ist als Staatssekretärin zur besonderen Verwendung die Verbindungsfrau zum TLD.«
    »Und sie ist als meine persönliche Sicherheitsberaterin für die Mission der BASIS nach Anthuresta verantwortlich. Ich nehme sofort Kontakt mit ihr auf.«
    Rhodan behielt für sich, dass er ihrer Einschätzung der Lage mehr vertraute als der des TLD-Chefs.
     
    *
     
    Halo-System, BASIS
    16.47 Uhr, Terrania-Standardzeit
     
    »Dir ist klar, dass das Einchecken der PoKon-Einheiten und der Start unter diesen Umständen nicht erfolgen können?« fragte Mondra Diamond.
    Erik Theonta, Konteradmiral im Ruhestand und neuer Kommandant der BASIS, gab ein unwilliges Geräusch von sich und schritt weiter aus, ohne seine Gesprächspartnerin anzusehen. Der kantige, zwei Meter große Hüne mit dem millimeterkurz geschnittenen Haar war mit seinen 187 Jahren eine Legende.
    Theonta war an der Flottenakademie von Berlin ausgebildet worden, hatte sich jedoch im Flottendienst als derartiger Überflieger erwiesen, dass die planetar als eher zweitklassig eingestufte Ausbildungsstätte seinem Aufstieg nicht im Wege gestanden hatte. Legendär war eine verbürgte Geschichte aus dem Jahr 1312 NGZ: Theonta befand sich damals als junger Kreuzerkommandant von dreißig Jahren in der Galaxis Tradom und hatte im Gefecht mit

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