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PR2601-Galaxis in Aufruhr

PR2601-Galaxis in Aufruhr

Titel: PR2601-Galaxis in Aufruhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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bat um Verzeihung wegen der Untreue. Ein, zwei, viele andere bedauerten, nie wieder Terra zu sehen ...
    All diese letzten Wortfetzen fing Gucky auf, ob er wollte oder nicht. Intelligenzwesen starben. Das war normal. Jedes Leben war endlich, sogar das eines Zellaktivatorträgers.
    Trotzdem hatte Gucky das Gefühl, Schutzbefohlene im Stich zu lassen. Aber er durfte nicht blindlings irgendjemandem zu Hilfe eilen.
    »Du bleibst an Bord!«, hatte Perry Rhodan ihm zugezischt. »Das ist ein Befehl. Wir befinden uns in einer extrem schwierigen Lage. Ich brauche dich. Wir alle werden deine Talente vermutlich schon bald dringend benötigen. Also halt deine Instinkte im Zaum und warte ab. Viel mehr kann auch ich nicht tun. Glaub mir, alter Freund, mir zerreißt es das Herz nicht weniger als dir.«
    Rhodan hatte recht, das wusste Gucky. Aber dieses Wissen half ihm überhaupt nicht.
    Leute, Terraner, Bürger der LFT, Mitglieder der Galaktikumsvölker, auch wenn sie nicht von den Lemurern abstammten oder ihre Körper nicht humanoid geformt waren, hauchten ihre Seelen aus. Und er war dazu verdammt, ihrem Verwehen zu lauschen!
    Natürlich hatte Perry recht. Guckys Fähigkeiten wurden beeinträchtigt, wovon auch immer.
    Schon bei Teleportationen innerhalb der BASIS, also über kurze Distanzen, hatte er mehrfach das Ziel um einige Meter verfehlt. Er musste davon ausgehen, dass diese Abweichungen entsprechend größer ausfielen, wenn er Entfernungen von Hunderttausenden oder Millionen Kilometern überwand.
    Hinzu kamen die Bewegungsvektoren der zahlreichen Schiffe ... Die Gefahr bestand, dass Gucky nicht nur danebensprang, sondern auch nicht mehr rechtzeitig zurück zu MIKRU-JON fand, die notgedrungen immer wieder Haken schlug.
    Sosehr er es hasste, er musste einstweilen die Hände in den Schoß legen.
    Er blickte zu Rhodan, der im Sessel des Piloten saß, scheinbar so entspannt, als ginge ihn das rundum stattfindende Gemetzel nichts an. In Wahrheit aber, wusste Gucky, steuerte Perry Rhodan dieses uralte Schiff, war mental mit dem Bordrechner verschmolzen.
    Und er flog wie der Böse.
     
    *
     
    MIKRU-JONS Pilot zu sein war meistens, wie anno dazumal auf einem richtig guten Motorrad durch die Wüste von Nevada zu preschen.
    Man wusste gar nicht, was man eigentlich dazu beitrug, dass die Maschine – ein Chopper, was sonst? – die Spur hielt. Wenn man ausweichen musste, neigte man sich leicht, sachte, sachte, auf die Seite und genoss im Vorbeigleiten und Zurückschwingen das Gesetz der Trägheit.
    Falls man trotzdem mit der Kniescheibe Staub und Geröll aufwirbelte, war's gleich darauf umso befriedigender. Unmittelbar vor dem Vorderrad auftauchende Hindernisse überwand man, indem man die Steuergabel anhob, notfalls zurückriss und Vollgas gab.
    Ähnlich leicht flog sich normalerweise der Obeliskenraumer.
    Diesmal hingegen hatte Perry Rhodan, um bei dem Vergleich zu bleiben, das Gefühl, auf einer Harley Davidson zu sitzen, deren Reifen beide platt waren, deren Motor stotterte, deren Stoßdämpfer praktisch nicht mehr existierten.
    Nicht einmal der Ortung durfte man trauen. Schattenzonen verdunkelten die Sicht, vor allem an den Rändern des Erfassungsbereichs, die sich scheinbar wölbten und einkringelten wie verkokelndes Papier.
    Hundertschaften von Feindraumern, dies zumindest stand außer Zweifel, befanden sich im Anflug. Sie verstärkten die etwa fünfzig Einheiten, die um die BASIS bald nach deren Ankunft ein violettes Energiefeld erzeugt und damit die Schutzschirme des gigantischen Trägerschiffs geknackt hatten.
    Die terranischen Beiboote schwärmten aus. Rhodans entsprechenden Befehls hätte es gar nicht bedurft. Sämtliche Mannschaften standen im Bann des unerklärlichen Fluchtreflexes.
    Zugleich war nicht nur die Leistungsfähigkeit der Besatzungen, sondern auch jene der biologischen Komponenten der Bordrechner durch mutmaßlich paranormale Einflüsse erheblich gemindert. Rhodans Vorhaben, von MIKRU-JON aus die Absetzbewegungen zu koordinieren, hatte sich als aussichtslos erwiesen. Er musste froh sein, wenn er mit dem eigenen Schiff heil davonkam.
    Gegen eine Übermacht von insgesamt rund tausend feindlichen Einheiten ...
    Äußerlich erinnerten sie grob an Tannenzapfen. Zwischen einer Bughalbkugel und einem Heckzylinder von je dreihundert Metern Durchmesser erstreckte sich eine rund einen Kilometer lange Spindel mit zahlreichen dreieckigen, schuppenartigen Auslegern aus einem beige-halbtransparenten Material.
    Etliche dieser

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