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PR2601-Galaxis in Aufruhr

PR2601-Galaxis in Aufruhr

Titel: PR2601-Galaxis in Aufruhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Zapfenraumer hatten inzwischen an der BASIS angedockt. Die Mehrheit jedoch konzentrierte sich auf die ungeordnet fliehenden Beiboote und nahm sie unter heftigen Beschuss.
    Vor allem die kleinsten Einheiten waren so gut wie wehrlos. Es handelte sich um Shuttles, die als Personenfähren gedacht waren und jeweils Platz für zweihundert Personen boten, mit geringem Überlicht-Faktor und ohne Offensivbewaffnung.
    Einheiten, dünne Hüllen, diskusförmige Space-Jets, in die sich unschuldige Personen geflüchtet hatten, wurden von violetten Strahlen getroffen, als würden sie aufgespießt, und implodierten. Sie verpufften, als hätte es sie niemals gegeben.
    Die größeren Korvetten, LUNA-Kreuzer und BASIS-Tender gaben ihr Möglichstes, im Vorbeifliegen wenigstens einige der zahlreichen, überhastet gestarteten Rettungsboote »aufzufischen« und so davor zu bewahren, gnadenlos abgeschossen zu werden. Aber auch ihre Crews hatten laut Funkverkehr schwer mit den immer stärker werdenden Panik- und Fluchtimpulsen zu kämpfen.
    Schiffe, denen der Durchbruch gelang, wurden von Feindraumern verfolgt. Für diese traf kurz darauf weitere Verstärkung ein.
    Das stützte Ennerhahls Behauptung, er habe den Materialisationspunkt der BASIS im letzten Augenblick verändern können. Viel Zeitaufschub hatte seine Manipulation allerdings nicht gebracht. Obwohl er angeblich die feindliche Werft infiltriert hatte, um der BASIS eine letzte Chance zu eröffnen.
    Perry Rhodan schob die Spekulationen beiseite. Er konnte sich keine Ablenkung leisten, sondern musste aus der erschreckend flügellahmen MIKRU-JON das Letzte herausholen.
    Während er ein ums andere Mal durch gewagte Manöver feindlichen Attacken auswich, beschleunigte er mit allem, was die ungewohnt träge ansprechenden Triebwerke hergaben. Es war ein wahrer Höllenritt.
    Seine eigenen Reflexe funktionierten zum Glück noch. Vielleicht half ihm ja der »Anzug der Universen«, den er seit Kurzem trug, kühlen Kopf zu bewahren.
    Beunruhigenderweise musste Rhodan hauptsächlich darauf achten, die Systeme seines sonst so reaktionsschnellen Obeliskenraumers nicht zu überfordern ...
     
    *
     
    »Schafft er's?«, fragte Mondra.
    »Er ist zuversichtlich«, antwortete Gucky, der Rhodans Gedanken verfolgte. »Wie immer. Aber langweilig wird ihm nicht. Er hat ganz schön zu tun. Ihm die Daumen zu halten könnte nicht schaden.«
    Mondra fuhr zusammen, weil unmittelbar neben ihr, teilweise sogar überlappend, Mikrus zierliche Gestalt auftauchte, durchscheinend wie ein Gespenst. Der Avatar des Schiffes bewegte die Lippen, ohne dass ein Ton zu hören gewesen wäre, und verschwand sogleich wieder.
    Kein gutes Zeichen, dachte Mondra.
    Nemo Partijan röchelte Unverständliches. Er war nicht der einzige Patient, der sich in besorgniserregendem Zustand befand.
    Ramoz fiepte kläglich. Mondra ging zu der Ecke, in die sich ihr vierbeiniger Begleiter verkrochen hatte. Seine Lebenszeichen wurden immer schwächer.
    Nach der Materialisation der BASIS in dieser fremden, so gar nicht einladenden Galaxis Chanda war das Luchswesen vollkommen außer sich geraten und wie irre herumgesprungen. Keine Sekunde hatte Ramoz stillgehalten und in seinem Wüten zeitweise die Orientierungsfähigkeit eingebüßt. Mehrfach war er gegen Hindernisse geknallt. Ein Wunder, dass er sich oder andere nicht gröber verletzt hatte.
    Nun lag er reglos da. Offensichtlich hatte er sich total verausgabt und einen Schwächeanfall erlitten.
    Auch dir, mein kleiner Freund, dachte Mondra, setzen die hiesigen Verhältnisse übel zu.
    Oder steckte mehr dahinter? Schon oft hatte Ramoz vor unmittelbar drohenden Gefahren gewarnt, jedoch nie derart vehement und bis zur völligen Erschöpfung.
    Ein weiteres schlechtes Omen? Mondra spürte, dass sie eine Gänsehaut bekam. Wohin bloß waren sie verschlagen, besser gesagt: verschleppt worden?
     
    *
     
    Perry Rhodan hob den rechten Arm und reckte den Daumen nach oben.
    »Wir sind durch«, sagte er mit flacher Stimme.
    »Die Flucht in den Hyperraum ist vollbracht«, ergänzte Gucky. »Kompliment, Großer.«
    Niemand sprach es aus, aber der Erleichterung haftete ein schaler Beigeschmack an. Auch wenn ihnen keine andere Wahl geblieben war – sie hatten die BASIS im Stich gelassen, mitsamt deren Besatzung und den zahlreichen Fluggästen, die bereits ihre Kabinen bezogen hatten.
    Sie konnten nur hoffen, dass möglichst vielen an Bord der Beiboote ebenfalls die Flucht vor den Dosanthi-Raumern

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