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PR2602-Die Todringer von Orontes

PR2602-Die Todringer von Orontes

Titel: PR2602-Die Todringer von Orontes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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führte ihn in eine einzelne Kammer und deutete auf eine pieksaubere Liegewanne. »Sie gehört dir«, sagte sie mürrisch.
    »Aber ... ich verstehe nicht ...«
    Eine Einzelkammer? Angenehme Temperaturen? Behandlungen, wie sie keinem seines Jahrgangs jemals zuteil geworden waren? Was hatte das alles zu bedeuten?
    »Schlaf einfach, Awkurow.« Sie wollte sich beiseitewälzen, überlegte es sich dann aber nochmals. »Du stehst nicht auf Frauen, oder?«
    Er zeigte lächelnd die Kauleisten. Es war nicht das erste Mal, dass ihn ein junges Ding wie dieses da verführen wollte. »Ich bedaure.«
    »Schade. Ich habe zwar meine Anweisungen, was dich betrifft. Aber du wirkst wie ausgezeichnetes Beischlaf-Material. Ich hätte nichts dagegen, wenn du meine Kloake begatten würdest.«
    Igitt! Sex mit einer Frau?!
    »Es tut mir leid. Selbst wenn ich wollte: Perpelois hat mir strikte Ruhe verschrieben. Ich hoffe, du verstehst.«
    »Und ich kann dich unter keinen Umständen von einer kleinen Sünde überzeugen? Ich kenne Dinge, die du gewiss niemals zuvor gesehen und erlebt hast.«
    »Wie gesagt: Ich bedaure.« Wohlig seufzend schlitterte er in die Liegewanne, und kaum hatte er sich zur Seite gerollt, war er auch schon eingeschlafen.
     
    *
     
    Er wurde unsanft aus der Wanne gewälzt, kaum, dass er meinte, eingeschlafen zu sein. Zwei ältere Weibchen schubsten ihn vorwärts und sorgten dafür, dass er in der Garkammer rasch wach wurde. Sie massierten seine Lamellen blutrot, und der kurze Schub heißen Dampfes tat das Übrige, um ihn vollends zu sich zu bringen.
    »Perpelois wartet bereits ungeduldig auf dich!«, sagte die eine Frau. »Also roll dich, so schnell du kannst, Kleiner!«
    Er gehorchte. Es war nicht ratsam, den Lehrvater warten zu lassen.
    Der Alte nahm eben eine Mahlzeit zu sich. Sein Hinterteil schwankte bedrohlich hin und her, die Greifarme zitterten. Perpelois wirkte erschöpft.
    Fand er denn jemals Schlaf? Sein Erzieher schien immer in den Trainings- und Schulungshallen anwesend zu sein.
    »Komm her!«, befahl der Lehrvater unwirsch.
    Awkurow rutschte zögerlich in die Nachbarwanne und deutete einen Roll als Zeichen seiner Demut an.
    »Du bist das mieseste Stück Diabrang-Dung, das mir jemals untergekommen ist«, sagte der Ältere. »Du bist faul, gehst mit deinen Talenten fahrlässig um, fügst dich nicht in die Gruppe ein, begehrst immer wieder auf, lügst und betrügst.«
    Awkurow wollte zu Wort kommen, doch Perpelois befahl ihm mit einer unmissverständlichen Geste, still zu bleiben. »Du nimmst das Leben zu leicht. Du verkennst die Schwernisse, die wir allesamt auf uns nehmen, um unser Überleben in den Tiefen unserer Welt zu sichern.«
    Perpelois machte eine resignierende Geste mit den metallenen Greiflappen. »Ich habe es gründlich satt, mich mit dir zu beschäftigen.«
    Awkurows Herzband rotierte rascher. Was hatten diese Worte zu bedeuten? Wollte ihn der Lehrvater etwa aus der Klan-Gemeinschaft ausschließen? »Aber ich bin ...«
    »Du bist der begabteste Schüler dieser Generation«, schnitt ihm der Ältere neuerlich das Wort ab. »Dies allein bewahrt dich davor, des Hauses und des Klans verwiesen zu werden.«
    Erleichtert pustete Awkurow durch.
    »Doch das Schicksal, das dir zugedacht wurde, ist womöglich schlimmer. Denn du wirst einer der Zweihundert sein, die sich auf den Weg nach oben machen und sich dem unbekannten Feind stellen werden.« Perpelois schlug mit den Vorderlamellen gegen die Wanneneingrenzung. »Batritza hat seinen Einfluss geltend gemacht und auf deine außergewöhnlichen Talente hingewiesen. Dorjanpol wird dich in seiner Gruppe aufnehmen. – Solltest du diesen Einsatz überleben, bist du in meinem Haus wieder willkommen und ich garantiere dir einen Neuanfang. Andernfalls ...«
    »Andernfalls erwartet mich der Tod«, ergänzte Awkurow mit leiser Stimme.
    »So ist es. Und ich wäre keinesfalls betrübt, würde es dich im Kampf erwischen.« Perpelois drehte sich zur Seite. »Und nun geh. Dorjanpol erwartet dich im Rüsthaus.«
    Der Lehrvater schwieg, als er den Raum verließ. Awkurow hörte keine aufmunternden Worte; nicht einmal einen Gruß.
    Seine Bauchweichteile taten weh, und die Schmerzen verstärkten sich, als die Reaktionen seiner Kollegen und Kameraden von Erleichterung über seinen Abschied bis zu offener Häme reichten.
    Hatte er es sich denn wirklich derart gründlich mit der Gruppe verdorben?
    Die Tore schlossen sich hinter ihm, kaum, dass er seine Sachen zusammengefasst und in

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