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PR2605-Die Planetenbrücke

PR2605-Die Planetenbrücke

Titel: PR2605-Die Planetenbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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nehmen würde. Es wäre schön, ein körperliches Kind zu haben.«
    »Wenn du einen anderen die Mutter sein lässt, sicherlich«, stellte Blaspa mit einem Knattern fest. »Komm nur nicht auf die Idee, selbst zur Mutter zu werden. Ehre hin oder her – es würde einen Denker wie dich in den Wahnsinn treiben. Glaub einem alten Favadarei, der im Dienste des Clans vier Mal Mutter war. So stolz ich auch auf die Denker bin, die daraus hervorgegangen sind, sosehr wünschte ich, ich selbst hätte diese Zeiten als Denker verbringen können. Wer weiß, wie weit ich es dann gebracht hätte ...«
    Shimco legte ein Greifgeflecht an Blaspas Arm, und bei den nächsten Worten schwang sein Sprechsegel wieder normal.
    »Keine Sorge, Mutter-Mentor. Ich werde dem Clan meine Fertigkeiten nicht so lange entziehen. Nicht, nachdem ich es schon so weit gebracht habe auf dem Weg zum Horizont.«
    In der Ferne stimmte die Menge ein Maschinenrequiem an, dessen getragenes Schwingen bis zu ihnen drang. Die Töne berührten Blaspa zutiefst, und er sah, dass auch Shimcos Sinneszacken sich tiefer röteten.
    Einen Moment standen sie still und lauschten dem Gesang. Dann beugte sich Shimco mit einem leisen Pfeifen vor und schlug gegen das Kommandorohr. Es wurde Zeit, sich für das Auskoppeln vorzubereiten.
    Blaspa war gespannt, wie Shimcos neue Synchronisierungs-Kuppelsperre sich bewähren würde.

5.
    Noli me tangere
     
    Jenke Schousboes Wangenmuskulatur begann zu schmerzen. Endlich sprangen die Anzeigen der Daellian-Meiler wieder auf Grün.
    »Achil, mit voller Kraft Rückzug bis zum vorherigen Orbit.«
    »Jawohl.«
    Jenke glaubte zu spüren, wie die Aggregate zögernd und nur unter Protesten wieder die Arbeit aufnahmen, während langsam das Bild der Planetenbrücke unter ihnen wegkippte.
    10.400 Kilometer ... 10.600 ... 10.800 ...
    Stück für Stück ließ das Blinken auf den Anzeigen nach, wechselten Rottöne zu Gelb und zurück zu Grün.
    11.000 ... 11.200 ....
    »Alle Systeme wieder einsatzbereit.«
    »Danke, Morn!«
    Jenke gestattete sich einen Moment des Durchatmens.
    Beinahe wäre der Anflug auf die Brücke zwischen den Planeten zu einer kompletten Katastrophe geworden. Hätten sie nicht zur Gewinnung weiterer Bilder einen schrägen Einflugwinkel gewählt statt eine senkrechte Landung einzuleiten, hätte Achil die BOMBAY womöglich nicht mehr rechtzeitig hochziehen können.
    »Apatou, Bericht. Was ist da gerade passiert?«
    »Alle auf hyperphysikalischen Feldern beruhenden Einrichtungen sind nacheinander ausgefallen. Je höherwertiger und moderner, desto eher und radikaler«, meldete der Ganymedianer. »Die Ausfälle haben laut Logs bei einer Annäherung auf etwa 11.200 Kilometern angefangen und dann schnell zugenommen. Jegliche Gegensteuerung blieb wirkungslos. Bei Abstandserhöhung haben die Systeme ihre Funktion aber in umgekehrter Reihenfolge wieder normal aufgenommen. Keine bleibenden Schäden, auch wenn hier und da etwas Chaos entstanden ist durch die Ausfälle in der Energieversorgung. Nichts, was nicht in den Griff zu bekommen wäre.«
    Jenke nickte. Es passte zu den nur als Fetzen bei ihnen ankommenden Hyperfunksendungen. Andererseits belegten diese, dass auf der Oberfläche des Zylinders sehr wohl Hypertechnologie angewendet werden konnte. Entweder war es also wieder eine der Seltsamkeiten der Region, in die es sie verschlagen hatte, oder aber man legte dort unten nicht viel Wert auf Kontaktaufnahme.
    »Irgendwelche Erkenntnisse darüber, wodurch das ausgelöst wurde?«, hakte sie nach. »Ich dachte, wir befänden uns hier in stabilem Raum?«
    »Neera Anand meint, Ausfallursache könnten destruktive Interferenzen im hyperphysikalischen Bereich sein, die sämtliche Impulse und Felder verzerren«, antwortete Apatou. »Ob sie künstliche oder natürliche Ursachen haben, kann sie aber noch nicht sagen. Die Analysen laufen.«
    »Haben wir zumindest neue Ortungsdaten gewonnen?«
    Die diensthabende Ortungsoffizierin schüttelte den Kopf. »Die optische Übertragung hat zwar einige genauere Bilder der Ringstadt geliefert, deren Randgebiet wir angesteuert haben, aber sämtliche aktive Ortung geht weiter ins Leere, und auch passiv bekommen wir nicht alle Daten herein, die zu erwarten wären. Die Stadt zeigt alle Anzeichen eines technischen Standards, wie wir ihn kennen, und wir fangen immer wieder Hyperfunksendungen auf. Aber sie sind bis zur Unentschlüsselbarkeit verstümmelt.«
    »Was gibt es sonst über die Stadt?«
    »Soweit wir es aus

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