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PR2608-Konflikt der Androiden

PR2608-Konflikt der Androiden

Titel: PR2608-Konflikt der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Strand gespült worden war und nun langsam austrocknete.
    Er kratzte sich am Hinterkopf. »Was können wir tun?«
    Eroin Blitzer versenkte sein Arbeitsinstrument wieder in eine der Taschen seiner Kombination. Unschlüssig rieb er die Handflächen aneinander. Schließlich trat er vor und klopfte mit den Knöcheln seiner rechten Faust auf die Hülle des kleinen Raumschiffs.
    Saedelaere musste trotz – oder vielleicht gerade wegen – der undurchschaubaren Situation unter seiner Maske lächeln. Da standen sie nun: der eine ein jahrtausendealter Mensch, der mehr gesehen hatte als die meisten seines Volkes; der andere ein Kunstwesen, geschaffen von den hochgezüchteten Apparaturen der kosmokratischen Hilfsvölker.
    Und keiner von ihnen wusste, wie er mit einer so simplen Begegnung umzugehen hatte.
    Blitzer, der nach seinem Klopfen zwei Schritte zurückgetreten war, legte den Kopf leicht schief.
    Nichts geschah.
    Das kleine Raumschiff stand vor ihnen. Feine Schlieren kräuselten sich über die Oberfläche, der ihr formenergetischer Ursprung anzusehen war.
    Blitzer sah fragend zum Maskenträger hoch.
    Saedelaere nickte knapp, woraufhin der Androide wieder zwei Schritte nach vorn ging und abermals den Arm ausstreckte.
    Eroin Blitzer hatte keine Zeit für ein neues Anklopfen.
    Fauchend sprang eine Klappe auf. Unter Druck stehender Dampf entwich.
    Blitzer zog seinen Arm zurück, als durch den Dunst eine kreischende schwarze Kugel heranflog, genau auf den Zwergandroiden zu. Ein langes Band wehte hinter der Kugel her.
    Aus dem Mund des Androiden entrang sich ein gurgelnder Aufschrei, der sich gleich darauf mit einem dumpfen Platschen vermischte: Die schwarze Kugel war mit dem unsichtbaren Prallschirm kollidiert, der den Commo’Dyr gedankenschnell schützte.
    Das Kreischen der Kugel wurde zum Stöhnen und ging in der nächsten Sekunde in ein Wehklagen über, während das schwarze pelzige Etwas langsam an Blitzers Prallschirm abrutschte.
    Saedelaere hatte das Geschehen mit einer Mischung aus Verwunderung und Faszination verfolgt. Die Fellkugel hatte ungefähr etwa die Größe einer Kinderfaust. Und das lange flatternde Band war nichts anderes als ein an die achtzig Zentimeter langer Schwanz, mit dem sich das Lebewesen offensichtlich wie mit einer Spiralfeder in die Höhe geschnellt hatte.
    Eine zweite orangefarbene Kugel erschien in der Lukenöffnung des Kleinraumschiffs. Sie stieß hohe, fiepsende Laute aus.
    Der schwarze Fellball verharrte mitten in der Luft. Sein Schwanz stieg wie eine Antenne in die Höhe und zog die Wollkugel mit sich. Sie antwortete ihrem Artgenossen ebenfalls mit schrillen, quietschenden Lauten.
    Saedelaeres Translator reagierte nicht. Zweifellos benötigte er sehr viel mehr Informationen, um die Sprache der beiden Fellkugeln analysieren und übersetzen zu können.
    Doch allein von der Art, wie sie miteinander sprachen, gewann der Terraner den Eindruck, dass die schwarze Kugel überaus empört war, während sich das orangefarbene Gegenstück leiser und zurückhaltender äußerte, als versuchte es, den aufgeregten Partner zu beruhigen.
    Interessiert, sogar neugierig, betrachtete Saedelaere die beiden Wollknäuel. Zwei Glupschaugen, kleine Öhrchen und eine feucht glänzende Nase, vor allem jedoch der ellenlange Schwanz, stachen auf Anhieb ins Auge.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Eroin Blitzer. Der Androide stand unsicher und beinahe ein wenig verloren zwischen Saedelaere und den Wollkugeln.
    »Schalte deinen Prallschirm ab!«, empfahl der Maskenträger. »Ich denke nicht, dass von diesen Wesen eine Gefahr ausgeht.«
    Während die beiden Kugeln weiter miteinander in der fiependen, quiekenden Sprache kommunizierten, holte Blitzer ein nachtschwarzes Kästchen aus seinem Anzug hervor und betätigte zwei Tasten.
    »Der Schirm ist desaktiviert«, meldete er. »Ich bin allerdings nicht sicher, ob das ...«
    Der Rest des Satzes blieb unausgesprochen, weil die schwarze Fellkugel herumfuhr. Ihre Glupschaugen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Der lange Schwanz schnellte vor, blieb zwischen der Kugel und Blitzer in der Luft hängen, und das pelzige Lebewesen schwang sich, einen gellenden Schrei ausstoßend, auf den Zwergandroiden zu.
    »Alraska!«, rief Blitzer erschrocken, doch da hatte die Kugel ihn schon erreicht.
    Ihr Schwanz wickelte sich um den runzligen Hals des Androiden. Laut schimpfend hüpfte das Wollknäuel vor Blitzers Gesicht auf und ab, während der orangefarbene Kompagnon ihn aus der sicheren

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