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PR2608-Konflikt der Androiden

PR2608-Konflikt der Androiden

Titel: PR2608-Konflikt der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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gleichzeitige Detonation zeigte überdeutlich, wie gefährdet die ganze Mission tatsächlich war.
    Blitzer blieb konzentriert. Er sah den Explosionsherd sogar als Chance an, zu mehr und besseren Informationen über die Beschaffenheit des fremden Kontinuums zu gelangen.
    Saedelaere landete in einem halbdunklen Raum, dessen Wände in einem sanften Orangeton glommen. Die Decke schimmerte, als blickte der Terraner von unten an eine Wasseroberfläche. Große pilzähnliche Module wuchsen aus dem Boden. Bei gut einem Dutzend von ihnen fehlten die Schirmflächen. Stattdessen stachen dunkle Stacheln in die Höhe, an denen Schirmfragmente geradezu aufgespießt waren.
    Es handelte sich um die Überreste der explodierten Aggregate.
    »Ich habe den Raum erreicht«, meldete Saedelaere über Funk. »Du kannst mit den Messungen beginnen!«
    »Verstanden«, antwortete Blitzer.
    Zwei Atemzüge später sagte der Zwergandroide: »Du kannst zurückkehren, Alraska. Die Tests waren erfolgreich.«
    Aus dem Hintergrund hörte der Maskenträger ein lautes Zischen, gefolgt von einem peitschenden Knall.
    »Bitte, beeile dich!«, fügte Blitzer hastig hinzu.
    Saedelaere kam der Aufforderung sofort nach. Mit höchster Beschleunigung jagte er durch die Zisterne zur Zentrale zurück.
    Dort sah es aus wie nach einem Bombeneinschlag. Eines der Terminals lag in unzähligen Bruchstücken über den Felsboden verstreut. Beißender Qualm hing in der Luft.
    Eroin Blitzer hatte sich an die Wand zurückgezogen. Aus einer Stirnwunde sickerte dunkles Blut über das Gesicht.
    »Bist du verletzt?«, fragte Saedelaere überflüssigerweise.
    »Nein.« Aus zusammengekniffenen Augen betrachtete Blitzer die Holosphäre, die nach wie vor an ihrem Platz schwebte. »Als du weg warst, veränderten sich die Ortungsergebnisse schnell. Nun nähern sie sich wieder den ursprünglichen Werten an.«
    Käferartige Roboter schwebten herein, sie sammelten die Fragmente des Terminals ein und transportierten sie ab. Der Rauch wurde allmählich abgesaugt, während zugleich frische warme Luft in die Zentrale strömte. Schließlich öffnete sich der Boden, und ein neues Terminal wuchs daraus hervor.
    Saedelaere und Blitzer nahmen ihre ursprünglichen Positionen wieder ein. Sie diskutierten eine Weile über die Ortungsergebnisse und wie diese sich auf die aktuelle Situation auswirkten.
    Alle Anzeichen deuteten darauf hin, dass die »Eisbrechertheorie« zutraf. Von Saedelaeres Cappinfragment ausgehend, umgab eine Blase das Schiff, in der die äußeren Bedingungen keinen Bestand hatten. Allerdings war es auch nicht so, dass der Androide von einem Bereich normaler Raum-Zeit sprechen konnte.
    »Beide Zustände sind auf ihre Weise entartet«, überlegte Eroin Blitzer laut. »Mit dem Unterschied, dass wir und das Schiff innerhalb der Blase von dem zerstörerischen, laut DAN transformierenden, Einfluss geschützt sind.«
    »Kannst du eine Aussage darüber treffen, ob wir innerhalb der Blase ebenfalls durch diesen entarteten Zustand gefährdet sind?«
    »Das kann ich leider nicht«, sagte Blitzer bedauernd. »Dazu fehlen mir die Erfahrungswerte. Aber zumindest hat es den Anschein, dass uns dein Tabu schützen will.«
    Blitzers letzte Worte klangen in dem Terraner nach. Äußerst schmerzhafte Assoziationen stiegen zur Oberfläche seines Bewusstseins auf. Mit Nachdruck versuchte er, diese Gedanken zurückzudrängen.
    »Wie weit reicht die Blase?«, fragte er schließlich.
    Der Zwergandroide betrachtete die Messwerte. »Derzeit etwas mehr als hundertzwanzig terranische Meter.«
    »Derzeit?«
    »Darüber hinaus kann ich noch keine gesicherten Aussagen treffen, Alraska. Mir scheint jedoch, dass sich der Radius vergrößert.«
    »Gibt es eine Möglichkeit, die ROTOR-G aus einem Raum herauszusteuern, der mehr in der Mitte des Schiffes liegt?«
    Blitzers runzliges Gesicht verzog sich.
    Soll das ein Lächeln sein?
    »Ich habe gleich nach den ersten Auswertungen der Daten veranlasst, dass die Zentrale ... nun, zentraler installiert wird. Der Transfer findet soeben statt.«
    »Die Zentrale bewegt sich?«, fragte Saedelaere überrascht.
    »So ist es.«
    Saedelaere nickte. Die LEUCHTKRAFT war stets eine eigene Welt mit eigenen Regeln gewesen. Nichts anderes traf auf ihr Beiboot zu, die RO-TOR-G.
    »Gut gemacht, Eroin, vor allem sehr selbstständig. Trotzdem gilt es, weiterhin vorsichtig zu bleiben. Die Zerstörung der beiden Sonden ist eine Warnung, die wir ernst nehmen müssen. Ich erwarte, dass du den

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