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PR2611-Gegen den Irrsinn

PR2611-Gegen den Irrsinn

Titel: PR2611-Gegen den Irrsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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permanent eine Abteilung der Sicherheitstruppen im Saal auf. Hinter der Herzogin befand sich ein Tisch mit verschiedenen zwei- und dreidimensionalen Bildschirmen, die das gegenwärtige Geschehen mittels Datentabellen, Bild- und Kartenmaterial darstellten.
    »Du hast die Zentrale evakuiert und die restlichen Truppen zurückweichen lassen?«, fragte sie mit schneidender Stimme, ohne sich durch irgendwelche Begrüßungsfloskeln aufhalten zu lassen.
    Die zahlreichen Feuersteinchen auf ihrer Maske schienen ihn zornig anzufunkeln. Der Gardeleutnant wusste, dass sie mittels Mentalrezeptoren die Emotionen der Herzogin überaus trefflich wiedergaben.
    Pridon senkte das maskierte Gesicht. Die Hände hatte er auf den Rücken gelegt. »Ja, meine Gebieterin.«
    »Was ist mit diesem Trupp geschehen, den du auf die beiden Delinquenten gehetzt hast?«
    Gehetzt. Das Wort gab alles andere wieder als die Wahrheit.
    »Der Einsatz war freiwillig«, presste er heraus, bemühte sich dabei um einen möglichst neutralen Tonfall. »Ihre Medizinalimplantate hatten sie mit starken Psychoblockern versorgt, die ...«
    »Erspar mir die Erklärungen«, schnitt sie ihm das Wort ab. »Du hast alle Optionen durchgespielt, von denen du dir etwas versprochen hast!« Dunkelrote Wellen rollten, ausgehend von den Augenschlitzen, über die Maske. »Was ich von dir erwarte, sind Erkenntnisse. Ergebnisse!«
    »Verstanden, meine Herzogin«, sagte Pridon. »Eine Erkenntnis, zu der ich bisher gekommen bin, ist die, dass Alaska Saedelaere nicht sinnlos mordet. Er weicht aus und versucht damit ganz offensichtlich das Leben der Escalianer zu schonen.«
    Die Herzogin drehte sich mit einer herrisch anmutenden Geste um, tippte auf das in die Tischplatte eingelassene Sensorfeld. Auf einem der Bildschirme erlosch die Bildübertragung. Stattdessen listete er nun die medizinischen Notfälle der letzten Zeiteinheit auf.
    »Vierunddreißig Herzstillstände«, zählte sie auf, »davon sechs mit tödlichem Verlauf. Einundsechzig Notfälle durch schwere Kreislaufprobleme, Herzrhythmusstörungen und ernsthafte psychische Defekte!«
    Defekte, dachte Pridon. Welch ein Wort.
    »Es hat sich gezeigt, dass die Wahnvorstellungen abklingen, wenn man die Betroffenen aus der Gefahrenzone evakuiert!«
    »Und dadurch noch mehr Roboter bindet«, gab die Herzogin unbarmherzig zurück. »Die Medizinalroboter sind pausenlos im Einsatz. Neutrale Einheiten, die mit Strahlern ausgerüstet werden können, werden durch die Notfälle auf unserer Seite absorbiert. Weshalb wirfst du nicht alles in den Kampf, was dir zur Verfügung steht? Du zögerst, obwohl dir die Gefährlichkeit dieses ... dieser Billigmaske absolut klar sein sollte, Gardeleutnant!«
    Pridon sog scharf Luft ein. Er durfte der Herzogin nicht widersprechen.
    Oder doch?
    »Saedelaere hat die Bemühungen, mit uns Funkkontakt aufzunehmen, nie aufgegeben«, sagte er mit möglichst emotionsloser Stimme, um die Herzogin nicht noch mehr gegen ihn aufzubringen. »Er ist nicht hier, um uns zu schaden. Er will uns helfen!«
    »Lächerlich!«, stieß die Herzogin aus. Die Feuersteinchen auf ihrer Maske färbten sich dunkelrot. »Schau dir die Tabelle erneut an! Oder hat dir der enge Kontakt mit dem Gegner mehr geschadet, als die medizinischen Tests offenbarten? Ich habe dir das Kommando über die Sicherheit übertragen, weil ich der irrigen Annahme war, dass du den Gegner am besten lesen könntest. Stattdessen trittst du nun als sein Anwalt auf!«
    »Gebieterin!« Sofort mahnte er sich zur Mäßigkeit, sammelte sich, bevor er weitersprach. »Gebieterin. Mein Auftrag ist, Alaska Saedelaere und seinen abartigen Begleiter zu neutralisieren. Diesen Auftrag werde ich erfüllen! Aber ich wäre nicht Kommandant der Schutzflotte – und der Palastsicherheit – geworden, wenn ich eindimensional planen und handeln würde! Bitte enthebe mich meines Kommandos, wenn du der Meinung bist, dass ich nicht die richtige Person für diese Aufgabe sei! Saedelaere ist eine komplexe Persönlichkeit. Er kreiert komplexe Situationen – ergo muss auch die Lösung komplexer Natur sein!«
    Schwer atmend verhielt er, wartete auf eine Reaktion der Herzogin. Sie blieb aber nur stehen, fixierte ihn aus nicht sichtbaren Augen, um die sich die Wellen der Feuersteinchen ausbreiteten.
    Dann kam sie auf ihn zu. Die Schritte waren energisch, schwungvoll. Sie hob die rechte Hand, tippte damit auf den Brustbereich seiner Gardeuniform.
    »Ich habe genau gesehen, wie der Gegner vor

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