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PR2611-Gegen den Irrsinn

PR2611-Gegen den Irrsinn

Titel: PR2611-Gegen den Irrsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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hatte.
    »Sholoubwa?«
    »Ja?«
    »Was sagt Pridon zu meinen Erklärungen?« Ein Schuss ins Blaue.
    »Er akzeptiert sie.«
    Saedelaere konnte ein Lächeln hinter seiner Maske nicht unterdrücken. Damit war klar, dass Sholoubwa mit dem Gardeleutnant in direkter Verbindung stand.
    »Weshalb hat niemand auf meine Funkanfragen reagiert? Ich hätte das Missverständnis vor langer Zeit aus der Welt schaffen können!«
    »Es gab eine temporäre Veränderung der Strategie«, klärte ihn Sholoubwa auf.
    Saedelaere horchte auf. »Die Strategieveränderung ist nur vorübergehender Natur? Was bedeutet das?«
    »Dazu kann ich dir keine Informationen geben.«
    »Ich verstehe. Eine andere Frage: Bei unserem letzten Zusammentreffen schienst du schwer angeschlagen zu sein. Wurdest du in der Zwischenzeit repariert?«
    »Das war nicht nötig«, gab Sholoubwa zurück. »Ich habe einen Bereich meiner selbst stillgelegt, um mich dir annähern zu können. Das ist alles.«
    »Danke für deine Bereitschaft, dies zu tun«, sagte der Maskenträger. »Ich habe noch viele Fragen, die ich dir stellen will. Es geht um das BOTNETZ, das du erschaffen haben sollst. Und um eine Frau, die ich suche: Samburi Yura. Kennst du ihren Namen?«
    Der spinnenbeinige Roboter zögerte kurz. »Ich war der Meinung, dass du hier seist, um den Verwaltungspalast und seine Besatzung aus der Todeszone zu bringen.«
    »Das stimmt, aber ...«
    »Dann sollten wir keine Zeit verlieren.«
    »Das sehe ich ein.« Saedelaere wollte Sholoubwa und Pridon nicht unter Druck setzen, aber er suchte schon so lange. Also sagte er: »Ich verstehe, dass ihr seit längerer Zeit in dieser Anomalie – der Todeszone – festsitzt. Kommt es da auf ein paar Augenblicke an, in denen ich meine Fragen stellen kann?«
    »Ja.«
    Das Firibirim schnatterte unzufrieden. Saedelaere holte tief Luft.
    »Ich habe mein Leben riskiert, um euch zu helfen. Ich hätte die Anomalie auf anderen Wegen verlassen können, nachdem ihr mein Schiff zerstört habt! Stattdessen habe ich das Risiko auf mich genommen und mich bis hierher durchgekämpft. Deshalb ist es für mein Verständnis angebracht, dass ihr mir nun entgegenkommt und mir meine drängendsten Fragen beantwortet!«
    »Es ist deine Behauptung, dass du die Zone auf anderen Wegen hättest verlassen können«, dröhnte es aus dem metallenen Leib Sholoubwas.
    »Weshalb sollte ich euch helfen, wenn ihr mir nicht entgegenkommt?«
    »Wir werden dir entgegenkommen, Alaska Saedelaere. Nachdem wir uns von deinen Motiven überzeugt haben. Nachdem du den Verwaltungspalast aus der Todeszone gesteuert hast.«
    Saedelaere atmete ruhig durch. Verglichen mit der Situation, in der sie sich vor wenigen Minuten befunden hatten, sollte er eigentlich zufrieden sein. Allerdings blieb ein äußerst schlechter Nachgeschmack haften.
    Was hätte Ronald Tekener, der Galaktische Spieler, in dieser Situation gemacht? Saedelaere war sich sicher, dass das Narbengesicht schon aus dem eigenen Spieltrieb heraus mehr hätte herausholen können.
    Aber Saedelaere war kein Spieler. Bei einem Pokerspiel verließ er sich auf seine Rechenkünste. Er warf zwei Paare auf den Tisch, wenn die Wahrscheinlichkeit ihm sagte, dass der Gegner ein besseres Blatt besitzen könnte. Tekener beherrschte einen Pokertisch. Er gewann mit lausigen Karten, von denen ein Bube den größten Wert besaß.
    »In Ordnung«, sagte Saedelaere. »Ich führe den Palast aus der Anomalie heraus. Danach will ich Antworten auf meine Fragen.«
    »Akzeptiert«, kam es knarrend aus dem Spinnenkörper. »Allerdings weise ich dich darauf hin, dass Pridon es nicht akzeptieren wird, wenn noch mehr Escalianer deinetwegen ... wegen deiner Strahlung sterben.«
    »Es gab Todesfälle?«
    »Ja.«
    Saedelaere presste kurz die Lippen aufeinander. Er hatte gehofft, dass die Medoroboter der Harmonie es geschafft hatten, die verletzten Escalianer zu retten.
    Er sah ein, dass sein Blatt weit schlechter war, als er dies angenommen hatte.
    »Richte Pridon und der Herzogin meine ehrliche Anteilnahme aus«, bat er. »Und nun wünsche ich, in die Zentrale vorgelassen zu werden.«
     
    *
     
    Pridon richtete sich ächzend auf. Die Unterhaltung zwischen Sholoubwa und Saedelaere hatte er in angespannter, gebückter Haltung mitverfolgt, während er den Roboter mit Kommentaren und Anweisungen eingedeckt hatte.
    Nun spürte er deutlich, dass die Strapazen der letzten Bordtage nicht spurlos an ihm vorbeigegangen waren. Er musste seine Kräfte in nächster

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