PR2612-Zielpunkt BASIS
mittleren Subebenen des Kommandosystems.«
»Es würde dir gelingen, ohne die Badakk oder Dosanthi auf deine Abfrage aufmerksam zu machen?«
»Ja, Hoher Gast.«
»Ausgezeichnet.« Trasur wies Gamma an, die Anschlüsse wiederherzustellen. »Dann mach dich an die Arbeit.«
»Gern, Hoher Gast.« Der Daniel schüttelte auf eine menschliche Art und Weise den Kopf. Er blickte an sich hinab. »Wenn ich eine Beschwerde anbringen darf ...«
»Ja?«
»War es unbedingt notwendig, mir Arme und Beine auszureißen? Ich fühle mich ein wenig eingeschränkt.«
»Deine Desaktivierung musste so rasch wie möglich vor sich gehen. Also habe ich dir einen Bewusstseinsschock versetzt.« Trasur Sargon kickte gegen eines der ausgerissenen Beine des Daniels. Er ärgerte sich: Er empfand doch tatsächlich ein schlechtes Gewissen.
*
»Ich habe die Informationen, die ihr benötigt«, sagte der Daniel.
»Leg los!«
»Es gibt weitere Flüchtlinge. In unmittelbarer Nähe befinden sich mindestens sieben weitere Menschen. Ich kann euch jederzeit zu ihren Verstecken führen.«
»Sehr gut. Und was ist mit den Rettungskapseln?«
Aus dem Rumpf des Bordroboters hingen Schläuche. Dicke Flüssigkeit tropfte aus einem von ihnen. Sie bildete allmählich eine kleine Lache auf dem Boden. Der Daniel wollte sich nach vorn beugen und den Schaden begutachten, doch sein Restkörper versagte ihm den Dienst.
»Werde ich wieder geheilt werden?«
»Hast du Rettungskapseln entdeckt?«, fragte Trasur nochmals, ohne auf die Worte des Roboters einzugehen.
»Ja, Hoher Gast. Ich habe welche in Sektor G entdeckt. Sie wurden offenbar vom Positronikverbund bereitgestellt. Für Nachzügler.«
»Nachzügler? Gab es jemanden, der es schaffte, den Dosanthi zu entkommen?«
»Mehrere Schiffe sind gestartet. Kreuzer, Korvetten, kleine und große Beiboote, Rettungskapseln. Und MIKRU-JON mit Perry Rhodan an Bord. Ich weiß allerdings nicht, ob sie den feindlichen Schiffen entkommen konnten, die die BASIS eingekesselt hatten.«
Trasur fühlte Erleichterung. Der legendäre Rhodan war entkommen.
Wir sind nicht allein! Wir können auf Hilfe hoffen. Perry Rhodan lässt niemanden im Stich. Und er hat schon ganz andere Kaliber bekämpft. Superintelligenzen, Chaotarchen ...
Dieser Glaube an die Allmacht des unsterblichen Terraners war blanker Unsinn, und er wusste es. Rhodan war ein Mensch wie jeder andere – und dann doch wieder nicht. Er verkörperte alles, was Trasur Sargon gern wäre. Er vereinte Mut, Leidenschaft, Zielstrebigkeit, unbedingte Hingabe, strategisches Können und so viele andere Tugenden ...
Er würde die BASIS zurückerobern, ganz gewiss!
Sollten sie darauf warten, oder war es vernünftiger, selbst aktiv zu werden?
Was würde Perry Rhodan tun?
»Führ uns zu den anderen Flüchtlingen«, verlangte Trasur kurz entschlossen. »Wir werden sie aufsammeln und den Ausbruch versuchen.«
Der Roboter zitterte mit einem Mal. Sein Restkörper zuckte, Metallspäne rieselten aus dem Mund. Er gab seltsame Töne von sich, die man als Schreie interpretieren konnte.
Trasur reagierte rasch. Er zerriss die Kopplungen zum Leitsystem. Seine Finger glühten, die Hände waren wie betäubt. Er schleuderte den Daniel beiseite, zog Gamma Oulhaq mit sich, sprang, landete mehrere Meter weit entfernt auf dem Boden und legte sich über den Terraner, ohne ihn zu berühren.
Explosionsfunken waren mit einem Mal überall. Sie spritzten umher. Irgendetwas traf seinen Rücken und drang ins Fleisch ein. Eine Wand glühte, weitere Alarmsignale erklangen.
Trasur rappelte sich hoch, packte den Terraner und den Rest des Daniels. Er raste blindlings davon. Weg, nur weg! Etwas geschah mit der BASIS. Etwas Gefährliches. Bedrohliches. Die Zeichen waren nicht zu übersehen.
Etwa fünfhundert Meter entfernt hielt er inne. Hier war alles ruhig; auch der Einfluss der Dosanthi war nach wie vor nicht zu spüren. Womöglich waren sie mit eigenen Problemen beschäftigt.
Er setzte Gamma ab. Der Gärtner hielt sich wackelig auf den Beinen.
»Hörst du mich?«, fragte er den Daniel und hielt ihn auf Armlänge vor sich.
»Ja, Hoher Gast«, hauchte der Rest-Roboter. »Allerdings habe ich ernst zu nehmende Probleme mit den lebenserhaltenden Systemen. Ich erlösche, wenn ich nicht bald Hilfe bekomme ...«
»Sag mir, was geschehen ist!«
»Ich weiß es nicht«, gestand der Roboter. »Ich habe mich Routineuntersuchungen unterzogen, als ich mit einem ungeheuer großen Informationsschwall
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