PR2612-Zielpunkt BASIS
riesige Badewanne, und wenn er gewollt hätte, hätte er bloß die Hände ausstrecken müssen, um Teile des Schaums zu fassen, mit ihm zu spielen ...
Was dachte er da? Was geschah mit ihm?
Verwundert schüttelte Rhodan den Kopf. Augenblicklich ging der Zauber der Bilder verloren. Alles wirkte nun wieder so, wie es sein sollte.
Er musste aufpassen, damit er nicht in den durch den Anzug vermittelten Emotionen und Bildern ertrank.
Er passierte einige linsenförmige Beiboote – und hatte es endgültig geschafft. Er hatte den Blockadebereich der Zapfenraumer überwunden. Vor ihm drehten und bewegten sich die Einzelteile der BASIS, eingehüllt von blauen Schutzschirmen.
Er sollte Furcht empfinden angesichts der vielen feindlichen Schiffe und der Werft, die nun oberhalb stand. Doch er fühlte sich gut. Alles war nach Plan verlaufen. Er war seinem ersten Teilziel, Kontakt mit Ennerhahl aufzunehmen, ein kleines Stück näher gekommen.
12.
Trasur Sargon, Vergangenheit
Da waren andere, die gleich ihm durch die BASIS irrten, stets auf der Suche nach neuen Schlupflöchern, nach neuen Verstecken, um diesen schrecklichen Angstgefühlen auszuweichen, die die Dosanthi erzeugten.
Meist waren es Terraner. Trasur nahm sie wahr, kümmerte sich aber nicht weiter um die Kleinen. Nur er selbst war wichtig. Sein Überleben. Sein Entkommen.
Für eine Weile fand er Zuflucht in einer Sanitäranlage. Er verkroch sich in einem für überschwere Wesen angelegten Hygieneabteil. Nahm dringend benötigte Flüssigkeit zu sich. Aß seine letzten Vorräte. Vergrub sich unter Bergen von mehreren Meter großen Saug- und Trockenfolien.
Wie ein Tier verhielt er sich. Wie ein verzweifelter, in die Enge getriebener Schmauch-Kater, der unter ertrusischen Jägern als besonders scheu galt – und als Delikatesse.
Sein Puls raste, an den Schläfen pochte es wie verrückt. An der Stirn klebte Blut. Eine dunkelrote, fast schwarze Spur eingetrockneter Flüssigkeit zog sich übers Nasenbein bis zum Mund hinab.
Trasur meinte, die Kopfschmerzen nicht mehr länger aushalten zu können. Magen, Herz, Beine, Arme – nichts gehorchte ihm mehr. Alles tat weh. Er hatte die Kontrolle über sein Leben verloren, über seinen Willen ...
Und dennoch fühlte er sich besser als in den Stunden – oder Tagen? – zuvor. Es schien sich kein Dosanthi in unmittelbarer Nähe aufzuhalten. Trasur hatte trotz aller körperlichen Probleme wieder Zugriff auf seine stärkste Waffe: auf seinen Verstand.
Er blickte auf die Uhr. 14 Stunden waren vergangen. 14 Stunden lang war er bereits rastlos unterwegs. Gewiss verdankte er es glücklichen Umständen, dass die Dosanthi seiner noch nicht habhaft geworden waren. Was wiederum bedeutete, dass sie die Positroniken der BASIS nicht vollends unter Kontrolle gebracht hatten. Andernfalls hätte man seine Bio-Werte angemessen, seine Bewegungen, seine Wärmewerte.
Das Schiff leistete Widerstand. Der Gegner war nicht so allmächtig, wie er sich anfangs dargestellt hatte. Die Größe der BASIS bereitete den Dosanthi Probleme.
Trasur wischte sich Tränenflüssigkeit aus den Augenwinkeln. Er meinte zu fühlen, dass das Nachdenken half. Irrationale Empfindungen wurden beiseitegedrückt, so etwas wie Hoffnung machte sich in ihm breit.
Er befreite sich von den Tüchern und kam wackelig auf die Beine. Er konnte Dosanthi spüren, oh ja. Doch etwas hatte sich an ihrer Ausstrahlung geändert.
Sie ließ nach. Diese verfluchten Geschöpfe wurden schwächer!
Trasur Sargon besann sich seiner Ausbildung. Er dachte an eintrainierte Bewegungs- und Denkabläufe. An Dinge, die er gelernt und verinnerlicht hatte.
Gab es eine Möglichkeit zur Flucht? Unwahrscheinlich. Es war zu viel Zeit seit der Besetzung der BASIS vergangen. Wenn seine Gegner etwas von ihrem Handwerk verstanden – und davon musste er ausgehen –, hatten sie mittlerweile längst Raumschiffe, Beiboote und Rettungskapseln gesichert. Allein war er hilflos. Er benötigte Unterstützung.
Ein immer wiederkehrender Gedanke war der an den Widerstand, den die BASIS den Besetzern leistete. Womöglich gab es Positroniken, die Trasur über den Status quo Auskunft geben konnten. Und Verbündete, die ihm bei dieser Aufgabe behilflich sein würden.
Trasur unterdrückte ein Lachen. Wo sollte er angesichts der Größe der BASIS andere Flüchtlinge finden?
Denk nach, Mann! Du bist ihnen begegnet! Es kann sich um keine zufälligen Aufeinandertreffen gehandelt haben. Die Dosanthi haben uns vor sich
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