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PR2613-Agent der Superintelligenz

PR2613-Agent der Superintelligenz

Titel: PR2613-Agent der Superintelligenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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möchtest?«
    Rhodan schwieg.
    »Dir ist der Tod gewiss, und er wird dir schwerfallen. Dein Kollege hingegen – er könnte in einem Gefangenenlager untergebracht werden. Er würde leben, weil du stirbst. Er wird sich ins Fäustchen lachen über deine Dummheit. Über deine Opferbereitschaft. Sieh ihn dir an! Siehst du die Erleichterung in seinem Gesicht? Die Freude, einen Idioten wie dich gefunden zu haben ...?«
    »Genug!«, unterbrach ihn Rhodan. »Ich gehe. Es ist beschlossen.«
    Mastarmo blickte ihn wütend an.
    Der Folterknecht fing sich rasch wieder. »Sagte ich, dass wir den Raum verlassen würden? Selbstverständlich wird die hochnotpeinliche Untersuchung an Ort und Stelle stattfinden. Dein Freund soll schließlich etwas davon haben. Ich hoffe, dass er den Anblick von Blut verträgt. Und dass dein Geschrei sein Seelenheil nicht allzu sehr beeinträchtigt.«
    Mastarmo winkte zwei Badakk-Robotern. Die beiden tonnenförmigen Gebilde kamen herbeigeschwebt. Ihre Waffenbänder, gut zwanzig Zentimeter breit und rings um den Körper laufend, leuchteten bedrohlich. Sie rückten näher zusammen und zwangen Rhodan, sich hin zum Tisch zu bewegen.
    Er ließ sich von den beiden Maschinenwesen in die Mitte nehmen. Er drehte sich weg, ohne Ennerhahl eines weiteren Blickes zu würdigen.
    Sein Begleiter fand weder ein Wort des Trostes für ihn, noch zeigte er Dank für Rhodans Opferbereitschaft.
    »Einen Augenblick!«, meldete sich Kaowen zu Wort.
    »Ja, Herr?« Mastarmo wirkte überrascht.
    »Ich bin der Meinung, dass wir einen derart ausgeprägten Mut belohnen sollten«, sagte der Protektor und grinste. Die Narbe an seiner Wange verzog sich in obszöner Weise. »Sieh dir seinen Kumpan an; wie heißt er doch gleich? Ennerhahl? – Nun, Ennerhahl, du wirkst viel zu erleichtert, viel zu zufrieden über die Entscheidung deines Begleiters. Ich hasse Zufriedenheit. Sie macht uns träge und unachtsam. Wir werden dir also eine Lektion erteilen und dir bei der Folter den Vortritt gewähren.«
    »Eine gute Idee, Herr.« Mastarmo deutete den Robotern, von Rhodan abzulassen und sich Ennerhahl zuzuwenden.
    Für einen Moment fühlte der Terraner Genugtuung; umso mehr, als sich im Gesicht seines Begleiters echte Überraschung zeigte. Doch er fing sich rasch wieder und schämte sich für seine Gedanken. »Protektor ...«
    »Schweig!«, unterband Kaowen jeden weiteren Versuch, Einspruch zu erheben. An Mastarmo gerichtet, sagte er: »Mach dich an die Arbeit! Ich möchte Resultate, so rasch wie möglich! Der Bursche sieht ohnedies nicht sonderlich zäh aus ...«
    Ennerhahl fuhr zusammen. Doch es war keine Angst, die ihn reagieren ließ. Sondern Ärger.
    Er fühlt sich in seiner Ehre gekränkt! Was für eine seltsame Reaktion angesichts unserer Lage!
    »Großer Fehler!«, sagte Ennerhahl. »Ganz großer Fehler.«
    Er tastete übers linke Armgelenk. Eine völlig unverfängliche Bewegung angesichts dessen, dass er nackt war. Die Badakk-Roboter reagierten nicht. Sie nahmen keine Gefahr wahr. Sie kamen langsam auf Ennerhahl zugeschwebt und fuhren lächerlich kurze Tentakelärmchen aus.
    »Achtung!«, rief Kaowen plötzlich, »er hat ei...«
    Plötzlich war da Licht. So grell und so intensiv, dass es die Helligkeit der Deckenbeleuchtung bei Weitem übertraf. Protuberanzen leckten über die Tonnenkörper der Maschinenwesen, badeten sie, breiteten sich weiter aus, erreichten Rhodan, fuhren mit feurigem Atem über ihn hinweg.
    Er wollte keuchen – und konnte nicht. Es fehlte ihm die Kraft dazu.
    Selbst ein einfaches Atemholen war keine Option mehr. Er war gebannt. Festgefroren an Ort und Stelle. Trägheit erfasste ihn, die sich trotz aller Bemühungen nicht beseitigen ließ. Hilflos stand er da, die Blicke starr auf die beiden Roboter gerichtet, deren Waffenbänder lächerlich langsam blinkten.
    Das Licht verlor an Kraft. Es wurde dämmrig in dem kleinen Raum. Es war, als würde jemand alle Farben aus den Wesen und Gegenständen ringsum ziehen, sie auswringen und im Nichts verschwinden lassen.
    Geräusche, die vom Gang hereindrangen, wurden zu einem lang gezogenen Geheul. Eine Stimme erklang; zumindest glaubte Rhodan, sie wahrzunehmen. Der Ton rollte durch den Raum und hatte ein seltsames Tremolo, war unsauber.
    Rhodan wollte den Kopf drehen. Er wollte auf dieses einzige bewegliche Dingsda fokussieren, das die beiden Roboter umrundete und mit unnatürlicher Geschwindigkeit auf ihn zugeschossen kam. Doch seine Augen waren zu müde, zu träge, wie er

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