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PR2613-Agent der Superintelligenz

PR2613-Agent der Superintelligenz

Titel: PR2613-Agent der Superintelligenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Ratschlag für mich? Weißt du, wo ich das Okular finde?«
    »Stör den Verlauf der Ereignisse nicht weiter!«, meinte Raphael grob. »Verlass dieses Segment der BASIS. Du bist fehl am Platz.«
    »Warum? Du sagtest, ich solle mich um das Okular kümmern. Was, wenn es sich hier befindet? Immerhin hat mich der Anzug der Universen in diese Richtung gelenkt ...«
    »Verlass das Segment!« Raphael breitete die Arme aus. Flammen schlugen aus ihm, leckten umher, schienen nach Rhodan zu greifen, um ihn zu umfangen, zu verbrennen. »Ich werde diesen Teil der BASIS bevorzugt behandeln und ihn seiner Bestimmung zuführen. Dies ist meine letzte Warnung!«
    Raphael verschwand von einem Moment zum nächsten, das hyperenergetische Netz ebenso. Um Rhodan war plötzlich nur noch Schwärze. Bedrohlich wirkende Schwärze.
    Er öffnete die Augen. Ennerhahl war vornübergebeugt und starrte ihn besorgt an. »... hörst du mich?«, fragte er und wollte eben nach seinen Armen greifen, um ihn durchzurütteln.
    Rhodan wich einen Schritt zurück. »Ist schon gut. Mir geht's gut. – Was hältst du von Raphaels Auftritt?«
    »Wie bitte? Wer ist Raphael?«
    Natürlich. Er hätte damit rechnen müssen. Raphael hatte sich ihm mithilfe des Anzugs offenbart. In einem Raum, der nichts mit dem Einstein-Universum zu tun hatte.
    Er blickte auf die Uhr. »Wie lange sind wir bereits hier?«
    »Vielleicht eine halbe Minute. – Warum? Allmählich mache ich mir Sorgen ...«
    »Ich habe eine Warnung erhalten. Von einem Wesen, dessen Worten durchaus Glauben zu schenken ist.« Er packte Ennerhahl. »Wir sollten so schnell wie möglich verschwinden.«
    »Aber ...«
    »Vertrau mir!« Er fasste nach Ennerhahl und gab dem SERUN den Befehl, mit Maximalbeschleunigung durchzustarten. Der Boden wirkte mit einem Mal schwammig und nachgiebig. Wesen wie Raphael scherzten nicht.
    Ennerhahl leistete für einen Augenblick Widerstand und wehrte seinen Griff ab. Bislang hatte er die Situation kontrolliert und durch sein Gehabe die Geschehnisse bestimmt. Er tat sich sichtlich schwer, Rhodan die Initiative zu überlassen und seinen Worten zu vertrauen.
    Endlich gab er nach. Aber war es nicht schon zu spät?
    Der Boden wurde zur zähen, klebrigen Masse. Ennerhahl schrie überrascht und zornig zugleich auf. Teile der Substanz des BASIS-Segments klebten an seinen Beinen. Sie wollten ihn festhalten und ins Innere des Schiffsteils ziehen, immer weiter in die Tiefe ...
    Dies war kein Spielchen, und wenn Rhodan seinen Instinkten Vertrauen schenken durfte, würde dort unten, im Inneren, wo alles in Auflösung begriffen war, auch kein SERUN mehr helfen. Er zog und zerrte an Ennerhahl. Konzentriert dachte er an dessen Rettung. Er vermittelte dem Anzug der Universen diesen mentalen Wunsch – und mit einem Mal entstand rings um seinen Begleiter ein materiefreier Raum.
    Sie kamen frei und schossen davon, weg von diesem zerfallenden Segment, das sich in immer kleinere Bruchstücke auflöste.
    Winzige Teile der BASIS sirrten wie Geschosse umher. Sie hielten sich an keinerlei naturwissenschaftliche Gesetze, änderten die Flugrichtung, prallten gegeneinander, verbanden sich erneut zu größeren Elementen, um sich bald wieder voneinander zu lösen. Es schien, als wäre die Materie selbst von einem seltsamen Furor befallen. Als wehrte sie sich mit aller Macht gegen die Nähe der beiden Wesen.
    Ein faustgroßes Stück traf Rhodan am Unterschenkel. Es durchdrang den vom SERUN erzeugten Schutzschirm mühelos, und erst die verhärteten Protektorschalen verhinderten, dass ihm der Materieklotz das Bein abriss.
    Weitere winzige BASIS-Elemente erwischten ihn und Ennerhahl. Sie waren einem Hagelschauer ausgesetzt, gegen den es kaum ein Mittel gab.
    Rhodan sah, wie Ennerhahl den Kopf gedankenschnell zur Seite legte.
    Einige Winz-Meteoriten verfehlten ihn nur knapp. Auch sie schossen davon, von der völlig überforderten Ortung des SERUNS gerade noch erfasst, um wieder eine Einheit zu bilden und eine Art Kurve zu beschreiben, die sie zurück zum ehemaligen Segment brachte.
    Das BASIS-Element existierte nicht mehr. Es war zu einer Wolke geworden, deren Ränder ausfransten und die sich in ihrer Schwärze vom Blau des Schutzschirms abhob.
    Der Schutzschirm des Segments war noch zu sehen, er tat seine Wirkung. Er bewahrte die Wolke vor dem umgebenden Weltall – oder war es umgekehrt? Musste die entfesselte Materie gebändigt bleiben?
    Ein Moment der Unachtsamkeit bescherte Rhodan einen weiteren Treffer,

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