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PR2614-Navigator Quistus

PR2614-Navigator Quistus

Titel: PR2614-Navigator Quistus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Manupil.
    Kein Wunder, dass sie sich viel mehr zu Offendraka hingezogen fühlte. Er war lässiger und klüger. »Wisst ihr auch, wer wir sind?«
    »Klar.« Wieder stieß er sie an, diesmal mit der Hand und absichtlich. »Du bist Sareph, sie heißt Elachir.«
    »Normalerweise ...«
    »Von den anderen weiß das bestimmt keiner. Aber ihr seid jung. Wie wir. Euch nimmt keiner wahr, von uns sind alle nur genervt. Da sollten wir eigentlich zusammenhalten. Los, kommt mit in die Höhle. Das müsst ihr euch ansehen.«
     
    *
     
    Von der einstigen Gefährlichkeit der beiden Dosanthi ließ sich nichts mehr erahnen.
    Sareph hatte Dosanthi gesehen, zwei Meter große, humanoide Wesen mit rotfleckiger, grauer Echsenhaut, die Arme und Beine angespannt, sehnig, aber muskulös, mit einem gelben Umhang, der um die Schultern flatterte. Ehrfurcht gebietende Gestalten.
    Die beiden Gefangenen jedoch saßen in sich zusammengefallen da, den Kopf tief herabgesunken und wie in den Körper hineingeschrumpft; bucklige, jämmerliche Wesen mit flackerndem Blick, der an in die Enge getriebene Tiere erinnerte.
    Ihre ganze Erscheinung wirkte dürr und ausgemergelt, das dreieckige Gesicht unter den spitzen Ohren alles andere als gefährlich, sondern einfach nur traurig. Sie zogen den Kopf noch tiefer, sodass die Rundung der Schultern über sie hinwegragte.
    So kauerten sie in der hintersten Ecke der Höhle, direkt vor ihnen standen zwei Stäbe auf breiten Metallfüßen. Ein flirrender Energieschirm spannte sich dazwischen, der außerdem genug Licht abgab, um die Umgebung zu erhellen.
    »Gamma Oulhaq hat ein paar Teile vom letzten Beutezug umgebaut«, plapperte Manupil. »Er nennt es einen Weidezaun. Typisch Gärtner.«
    »Und der soll die Gefangenen aufhalten?«, fragte Elachir skeptisch.
    »Besser als nichts. Und so wie die aussehen, fliehen sie sowieso nicht.«
    Außerdem würde Erik Theonta das verhindern. Der Konteradmiral im Ruhestand, der die Rolle als Anführer der kleinen Gruppe von Versprengten übernommen hatte, saß ihnen im Abstand von zwei Metern gegenüber. In einer Hand hielt er eine Waffe, die er wohl den Gefangenen entwendet hatte.
    Der Verband um sein gebrochenes Bein sah schmutzig aus. Die Verletzung hatte er nach der Zerteilung der BASIS im Kampf gegen die Dosanthi und Badakk davongetragen. Die genauen Umstände kannten die Scharlach-Roten nicht.
    Theonta drehte sich um. Im ersten Augenblick sah sein Gesicht so aus, als leide er unter großen Schmerzen, dann überspielte er es. Aber Sareph ließ sich nicht täuschen; seit der Scharlach-Zeit kannte sie sich mit Krankheit, Verletzungen und Elend aus.
    »Was sucht ihr Kinder hier?«
    Die Zwillinge wollten zweifellos einen Redeschwall loswerden, aber Elachir verhinderte es, indem sie gebieterisch die Hand hob. Offenbar war sie selbst erstaunt, dass die Jungen daraufhin schwiegen. »Wir sind jünger, Sir, aber wir sind vier von insgesamt zehn Leuten in dieser Gruppe. Wir möchten ernst genommen werden.«
    Der Admiral zögerte kurz, dann nickte er. »Wir brauchen jeden. Ich werde euch eine Aufgabe zuweisen. Aber zuerst muss ich mich mit diesen Dosanthi beschäftigen.« Damit hielt er das Gespräch wohl für beendet und wandte sich wieder den Gefangenen zu.
    Doch so viele Fragen er auch stellte, sie wimmerten einfach nur vor sich hin.
    Die Zwillinge verloren zuerst die Geduld und zogen sich in den Bereich der Höhle zurück, den sie als ihren eigenen betrachteten.
    Sareph sah ihnen nach.
    Elachir ebenfalls.
    Das war der Moment, in dem Sareph endgültig klar wurde, dass das alles nicht gutgehen konnte.

Aus der Historie des Navigators (3)
     
    Sonnenlicht funkelt auf den Ozeanen des Planeten.
    Quistus und Serume, die beiden Navigatoren, bewundern den Anblick aus den oberen Atmosphäreschichten. Auf einer winzigen Insel ragt ein Berg in die Höhe, über dessen Abhänge träge glühende Lava rinnt. In kurzen Schüben quillt sie aus dem Vulkankrater.
    Aus der Ferne scheint der Ausbruch unbedeutend und klein. Nur wenig Asche steigt in den Himmel, über dem ein grün schimmernder Vollmond steht, umgeben von drei weiteren Trabanten. Erst als das glühende, zähflüssige Gestein die Grenze zum Meer erreicht, steigen Unmengen von Dampf empor. Winde entstehen und peitschen die Wellen in ungeahnte Höhen.
    Der Navigator schaut hinab auf diese fremde Welt, eine von unendlich vielen. Sie ist unbewohnt und doch von geradezu verschwenderischer Herrlichkeit.
    Ob sie überhaupt schon einmal ein

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