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PR2614-Navigator Quistus

PR2614-Navigator Quistus

Titel: PR2614-Navigator Quistus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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aggressives Gas wie Sauerstoff atmen?
    Die Bewohner sind anders als der Navigator und seine Gefährtin. Sie gehen bodengebunden auf zwei steifen, endoskelettösen Tentakeln, vermögen nicht zu schweben. Es ist nicht das erste Mal, dass Quistus und Serume solchen Humanoiden begegnen. Diese Art des Lebens trifft man auf vielen Welten, als sei sie ausgesät worden.
    »Wir sind Es'terianer«, sagt eines der Wesen, »und unsere Welt heißt Es'teria.«
    Sie sind freundlich, und der Navigator staunt über ihre Eigenarten. Die Es'terianer nehmen seltsame Getränke zu sich, berauschen sich förmlich daran. Danach tanzen und singen sie und freuen sich ihres Lebens, als hätten sie keine Ahnung, dass es auch Leid und Tod in der Weite des Kosmos gibt.
    Irgendwann in der Nacht sagt das Wesen, das sie zuerst begrüßte: »Wir sind wie die Kinder.«
    »Ja.« Serume lehnt sich in ihrem Umwelttank zurück. Aus allen Augen schaut sie nachdenklich in die Schwärze des Sternenhimmels. »Wie die Kinder ...«
    Quistus weiß nicht, warum sie diese Worte wiederholt. Er denkt lange darüber nach, doch am nächsten Tag, als sie weiterreisen, hat er es vergessen. Serume jedoch kommt ihm verändert vor. Es dauert einige Tage, bis sie wieder glücklich ist.

2.
    BASIS:
    Die Scharlach-Roten
     
    Irgendwie nimmt uns keiner jemals wahr. Es ist, als wären wir Luft. Ganz schöner Mist, wenn wir ehrlich sind.
    Ach ja, wir sind die Scharlach-Roten.
    Kennt ihr nicht?
    Habt ihr noch nie gehört?
    Ist ja klar, siehe oben: Irgendwie nimmt uns keiner jemals wahr.
    Vielleicht ändert sich das, wenn man in der ganzen Galaxis unseren Bericht liest. Allerdings bezweifeln wir, dass es so weit kommen wird, Elachir noch mehr als ich. Mein Name ist übrigens Sareph.
    Elachir war schon immer eine alte Pessimistin, schlimmer als ich. Und glaubt ja nicht, dass ich ein kleiner Sonnenschein wäre.
    Aber zurück zum Thema.
    Positiv ausgedrückt, machen wir das größte Abenteuer unserer Generation mit. Aber ihr wisst ja ... Optimismus ist nicht unser Ding. Deshalb: Wir sitzen in der BASIS fest, und obwohl wir echt interessante Sachen erleben, wird den Bericht darüber wahrscheinlich aus einem ganz einfachen Grund keiner lesen:
    Weil wir diesen ganzen Mist nicht überleben.
    Weil uns irgendwelche von diesen Monstern holen.
    Weil wir, auch wenn wir nicht bald sterben, sowieso nie in die Milchstraße zurückkehren können.
    Das sind sogar drei Gründe, sagt mir Elachir gerade. Wo sie recht hat, hat sie recht. Ich lasse es trotzdem so stehen. Papier ist kostbar.
    Ja, richtig, Papier. Ein besseres Speichermedium steht uns hier nicht zur Verfügung, obwohl ich glaube, dass dieser Ertruser Trasur Sargon oder auch Konteradmiral Erik Theonta irgendwelche Speicherkristalle hüten.
    Ich will später mehr von ihnen erzählen und auch von unserer ganzen Gruppe. Ein bunt zusammengewürfelter Haufen sind wir, das muss ich schon sagen. Wenn man die anderen fragen würde, wie viele wir sind, kämen sie wohl auf acht Leute. Weil keiner an uns beide denken würde.
    Eigentlich sind wir nämlich mittlerweile nur noch zu zehnt, aber wir sind ja nur die Scharlach-Roten. Im besten Sinne unauffällig.
    Verrückte Sache, wie wir zu unseren Namen gekommen sind. Als Kinder waren wir krank. Das ist noch gar nicht so lange her, wenn ich ehrlich bin.
    Natürlich litten wir nicht am echten Scharlach, das wäre kaum ein Problem gewesen. Aber die Ärzte faselten irgendwas davon, dass es so ähnlich wie der altterranische Scharlach wäre, nur gefährlicher.
    Nur gefährlicher.
    Na toll. Auf unserer Heimatwelt starben eine ganze Menge Leute daran. Über eine Million, um genau zu sein. Nicht nur aus unseren Familien, sondern aus unserer kompletten Stadt sind Elachir und ich die Einzigen, die überlebt haben.
    Warum, weiß eigentlich niemand. Wir hatten wohl Glück. Oder Pech, ganz wie man's nimmt. Denn es war kein Zuckerschlecken, damals.
    Zwei Mädchen, sechs und sieben Jahre alt, mitten in einem Leichenberg. Anders kann man es wohl kaum nennen. Zuerst verkrochen wir uns irgendwo, wo keine Leichen herumlagen, aber später stank es überall furchtbar.
    Überall.
    Und immer.
    Das Seuchenkommando fand uns erst nach sechs Wochen. Wir waren ziemlich dürr, durstig, und im Nachhinein betrachtet auch kurz vorm Durchdrehen.
    Ach ja, und außerdem waren wir rot.
    Unsere Haut hat sich verfärbt und ist auch so geblieben. Eine Nebenreaktion des Vorgangs, mit dem unsere Körper die Krankheit bekämpft haben. Wie

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