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PR2617-Der dunkelste aller Tage

PR2617-Der dunkelste aller Tage

Titel: PR2617-Der dunkelste aller Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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»Bully wollte nicht kapitulieren, also werden wir es auch nicht.«
    Adams hob die Hände. »Verliert nicht den Kopf! Wir wissen doch, was geschieht, wenn ein Aktivatorträger sein Leben verliert: Der Chip löst sich aus seinem Körper, und dabei entsteht das Symbol der Spiralgalaxis. Es breitet sich gedankenschnell über eine große Distanz hinweg aus. Ich habe nichts davon wahrgenommen.«
    »Wir dürfen unsere neue Umgebung nicht vergessen, ein eigenes Universum mit anderen als den gewohnten Bedingungen«, sagte die Erste Terranerin.
    »So anders können die Voraussetzungen nicht sein«, widersprach Adams. »Aus uns sind jedenfalls bisher keine amorphen Zellhaufen geworden ...«
    »Es genügt, wenn ein einziger Parameter leicht verschoben ist. Falls der Aktivatorchip seinen Träger nicht verlassen kann, wird die Spiralgalaxis, die seinen Tod verkündet, nie sichtbar werden.«
    »Reginald Bull ist nicht tot!«, beharrte Adams. »Sein Schweigen muss andere Gründe haben.«
    »Welche?«
    »Der Sonnentod wurde eingeleitet«, erinnerte Vashari Ollaron. »Nur: Wer kann vorhersagen, wann Sol tatsächlich erlischt? Heute, morgen, vielleicht erst nächste Woche?« Die Ministerin warf einen Blick auf die Zeitanzeige. »Mehr als fünfzehn Minuten seit dem Fimbul-Impuls. Über Terrania liegt ohnehin die Nacht. LAOTSE, wie sieht es auf der anderen Seite des Globus aus?«
    »Anzeichen für ein Erlöschen der Sonne oder auch nur ein Nachlassen ihrer Tätigkeit sind bislang nicht nachweisbar. Lediglich eine verstärkte Granulation sowie eine hohe Anzahl entstehender Bogenprotuberanzen werden erfasst.«
    »Sobald Sonnennägel der Spenta aus der Fotosphäre auftauchen, müssen wir sie mit allen Mitteln angreifen und vernichten!«, forderte Ollaron.
    Adams schüttelte den Kopf. »Falls die Spenta tatsächlich die Löschung der Sonnenaktivität eingeleitet haben, änderte ein Waffengang nichts daran. Wir brauchen die Schiffskapazitäten zu unserer Absicherung ...«
    »Haben diese Wesen auch nur einen Kontaktversuch unternommen?«, fragte Ollaron. »Nein. Sie ignorieren uns und nehmen den Tod von Milliarden Terranern billigend in Kauf ... Ich will unsere Schiffe dort haben, wo die Sonnennägel möglicherweise wieder zum Vorschein kommen werden. Die Liga-Flotte ist dem Residenten und der Ministerin für Liga-Verteidigung unterstellt. Sollte Bulls Tod nachweisbar sein, erteile ich uneingeschränkten Feuerbefehl.«
    »Auge um Auge, Zahn um Zahn. Obwohl es so seit Jahrtausenden in der Bibel geschrieben steht, halte ich das für eine unzulängliche Motivation.«
    »Wurden wir gefragt, welche Auswirkung der Sonnentod für unsere Zivilisation haben wird? Nein!«, sagte Ollaron düster. »Und selbst wenn uns das nicht mehr hilft – vielleicht bewahren wir ein anderes Volk vor einem ähnlichen Schicksal.«
    Homer G. Adams' verkrümmte Körperhaltung ließ ihn kleiner erscheinen als die Verteidigungsministerin. Er machte einen humpelnden Schritt auf sie zu. Vashari wirkte verbittert.
    Erging es ihm anders?
    Er ließ die Frage nicht an sich heran, erlaubte ihr nicht, dass sie sich in seinem Denken einnistete. »In der Bibel steht ebenso: Jedem, der dich auf die rechte Wange schlägt, halte auch die andere hin«, sagte er.
    »Kein gutes Zitat«, widersprach Ollaron heftig. »Wir werden uns mit allen Mitteln zur Wehr setzen. Das war geplant, und ich führe das weiter! Keine Diskussion.«
    Sie ging. Adams schaute ihr nach, bis sich das Türschott schloss. Vashari Ollaron war die Verteidigungsministerin, sie musste konsequent und hart in der Sache sein.
     
    *
     
    »Natürlich brauchen wir Leute wie Vashari, mit Verstand und Durchsetzungsvermögen«, sagte Homer G. Adams. »Daran wird es bestimmt nicht scheitern.«
    Er sah, dass Ybarri ihn irritiert musterte. »Es ist noch nicht vorbei«, kommentierte er. »Alles, was wir kennen- und schätzen gelernt haben, befindet sich im Umbruch. Dabei stehen wir erst am Anfang einer Entwicklung, deren Tragweite wir kaum abwägen können.«
    Die Erste Terranerin nickte zögernd. »Wahrscheinlich hast du recht, Homer. Wir müssen das Heft des Handelns in die Hand bekommen. Toleranz ist erstrebenswert und hat uns stets weitergebracht, nur darf sie unser Überleben nicht gefährden. Bedrohlich wird es vor allem, wenn falsch verstandene Rücksicht dazukommt. Ich denke, Reginald Bull wusste das sehr gut. Die Spenta hätten mit ihren Nagelraumern niemals in die Sonne einfliegen dürfen.«
    »Du glaubst, dass es ein

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