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PR2618-Flucht von der Brückenwelt

PR2618-Flucht von der Brückenwelt

Titel: PR2618-Flucht von der Brückenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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säuselnden und pfeifenden Stimmen schlugen der Expeditionsleiterin entgegen, als die breite rotgoldene Tür vom »Haus der Entsühnten« sich vor ihr öffnete. Einen Moment lang zögerte sie, dann trat sie in das rauchgeschwängerte Halbdunkel, das gelegentlich von Flackern und grellen Blitzen durchbrochen wurde. Als der Zustrom frischer Luft mit dem Zugleiten der Tür versiegte, kam eine intensive Geruchsmischung nach Essen, Trinken, Räucherwerken jeder Art und zu vielen Wesen auf einem Fleck dazu. Wesen, die nun überall um sie herumdrängten und sie in eine Strömung zogen, deren Richtung nicht auszumachen war.
    »Jenke!«
    Die Irmdomerin zuckte zurück, als eine Hand sich fest um ihren Arm schloss. Blinzelnd starrte sie die massige Gestalt an, die plötzlich neben ihr aufgetaucht war. Endlich erkannte sie darin Pia Aftanasia, die Halbertruserin und ihres Zeichens Ingenieurin.
    Pifa machte eine Kopfbewegung in Richtung des Inneren des Etablissements. Bereitwillig ließ Jenke sich von ihr durch das Gedränge in Richtung eines Rollbandes lotsen, das in ein höheres Stockwerk führte.
    Dort wurde das unstete Licht der Vergnügungshölle unter ihnen von einem sanften, gedämpften Goldton abgelöst. In dem Gang, dem sie folgten, schluckten weiche Teppiche und Wandbehänge einen Großteil des von unten heraufdrängenden Lärms. Ein paar offensichtlich in bester Laune befindliche Zweier- und Dreiergruppen begegneten ihnen, schenkten ihnen aber keinerlei Aufmerksamkeit, sondern verschwanden hinter einer der Türen oder hinunter in den unteren Stock.
    Ein weiteres Rollband brachte die beiden in ein Stockwerk, in dem die Türen enger beieinanderlagen. An einer blieb Pifa stehen und trat zweimal mit dem Fuß unten dagegen. Ein Moment verging, dann schwenkte die Tür auf, und Captain Pettazzoni winkte sie hinein.
    Der Raum war klein, nur spärlich beleuchtet und vollgestopft mit Möbeln, von denen Jenke nur zur Hälfte verstand, wozu sie dienten. Zwei davon, die Jenke eher als Tische eingestuft hätte, nutzten Shimco Patoshin und Kulslin Finukuls als Stühle. Abraham Pettazzoni behielt die Stellung an der Tür, während Lanczkowski an die mit Goldstoff tapezierte Wand neben das Fenster gelehnt stand. Von dort sah er an dem ebenfalls goldfarbenen, samtähnlichen Vorhang vorbei nach draußen und beobachtete, wer kam und ging.
    »Fehlt nur noch Alban«, stellte Pifa fest und erzeugte beim Setzen ein protestierendes Quietschen im Bett. »Ich hoffe, er hat sich nicht darauf verlassen, dass sein Schmollgott ihm den Weg sagt.«
    »Er ist als Letzter aus dem Siegelgebäude gekommen, und er hatte einen der längeren Fluchtwege. Noch gehe ich davon aus, dass er es schafft.« Jenke musterte die Anwesenden. »Alle wohlbehalten?«
    »Shimco hat etwas davongetragen, aber er und Kulslin haben sich selbst darum gekümmert. Der Besitzer dieses noblen Etablissements, das alles von Restaurant über Tempel bis zur Spiel- und Drogenhölle in einem zu sein scheint, war zwar nicht unbedingt begeistert, aber er hat eine Medobox für Fato'Fa rausgerückt.«
    Jenke sah zu Lanczkowski hinüber. »Wie schätzt du unsere Lage ein, Lanz? Sind wir hier sicher?«
    »Schwer zu sagen. Der Mann, dem dieses Haus gehört, nennt sich ›Bruder Zattlasyd‹ und wirkt eigentlich nicht wie jemand, der gern viele Leute um sich hat. Er hat uns ziemlich kurz abgefertigt und nicht viel Notiz genommen. Vermutlich liegt ihm mehr am Geld als am sozialen Umgang, und das kann schlecht für uns sein.« Er hob den Vorhang etwas, um besser sehen zu können. »Ich glaube, da kommt Dodds.«
    Pifa stand auf und kehrte wenig später mit dem letzten Expeditionsmitglied zurück; der Kamashite humpelte, winkte jedoch ab, als Jenke nachfragte.
    »Beim Rennen gestolpert und den Fuß verstaucht«, sagte er. »Nichts, was mich auf eine Krankenstation bringt. Ein wenig Ruhe, dann geht es wieder.« Er zog unter seinem Anzug die kleine Holzstatue seines Erbgottes Aay hervor, die er am Band um den Hals trug. Nachdenklich rieb er sie.
    »Hast du noch das Funkgerät, das Shipa dir gegeben hat?«, erkundigte sich Jenke bei Pia Aftanasia.
    »Natürlich.« Diese zog den Kasten aus der Tasche. »Soll ich versuchen, die Glückswaisen zu erreichen?«
    »Ja. Sie können uns eher sagen, ob wir hier sicher sind. Außerdem sollten wir ihnen die Aufzeichnung übergeben.«
    »Nur schade, dass wir nichts im Gegenzug bekommen haben.«
    »Sie konnten nicht wissen, dass wir an das Archiv nicht herankommen

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