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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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bin.«
    Es war aber tatsächlich interessant gewesen, einen Blick auf die Kontaktabzüge zu werfen. Meine Arbeit war wirklich gar nicht so schlecht. Und als wir die Bilder an ein Hochglanzmagazin geschickt hatten, war ihre Wahl auf eine Aufnahme gefallen, die ich und nicht Julius gemacht hatte! Er nahm es wirklich cool hin, und für mich war das ein zusätzliches Taschengeld. So langsam fragte ich mich, ob es vielleicht wirklich eine Möglichkeit für mich gab, in dieser Branche Fuß zu fassen.
    »Wir würden das Ganze mit einer Portion Glamour aufmischen«, schmollte Kelly.
    »Ja, mit Glamour und Chlamydien«, grunzte Julius.
    Kelly schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Also weißt du, für so beleidigende Sprüche könnte ich dich verklagen.«
    »Nur zu«, entgegnete Julius. »Na los, jetzt zeig mal die Bäckchen her. Ich mache die Bilder von hinten, Sophie kann die hübschen Nahaufnahmen vom Gesicht übernehmen.«
    Fügsam beugte sie sich vor. »Aber wisst ihr, das könnte ich echt machen.«
    Plötzlich erschien Eck in der Tür. Er sah ganz aufgeregt aus. Und er kam zu früh, um mich abzuholen.
    »Hallo, ihr Schönen … alle miteinander«, rief er. Die Mädchen verunsicherten ihn immer noch ein wenig, es war wirklich süß.
    »Ich kann noch nicht«, erklärte ich. »Ich muss das hier noch fertig machen.«
    »Julius, kann ich Sophie schon mitnehmen?«
    »Hey, nein«, ging ich ein wenig gereizt dazwischen. »Das ist mein Shooting, okay? Meine Arbeit. Ich mache das jetzt fertig, und dann können wir gehen.«
    Julius und Eck sahen sich vielsagend an, mir aber war es egal. Eck zog sich am Ende des Raumes einen Stuhl heran und tat so, als würde er seine SMS checken, während er tatsächlich die ganze Zeit die Zwillinge beobachtete.
    »Wohin gehen wir denn?«, fragte ich, als wir schließlich in den Frühjahrssonnenschein hinaustraten. Die Tage wurden eindeutig länger, und es regnete weniger.
    »Ist ’ne Überraschung«, gab Eck keck zurück. Er war schon wieder ganz obenauf.
    »Jippie!«, rief ich. »Und wo steckt die nun?«
    »Wart’s ab.«
    Wir bogen von der Old Kent Road in die Trafalgar Avenue ab, eine viel nettere Straße mit riesigen Gebäuden. Es gab dort mehrere große Grundstücke mit Häusern im georgianischen Stil in verschiedenen Stadien des Verfalls. Und dahin führte mich Eck.
    »Tadaaa!«, rief er und blieb vor einem davon stehen.
    Das Haus war weiß gestrichen, mit riesigen Schiebefenstern und jeder Menge Müll im Vorgarten. Es war vermutlich richtig hübsch, sah aber furchtbar verwahrlost aus.
    »Was denn?«, fragte ich.
    Eck sah ein wenig gekränkt aus.
    »Na, das Haus. Das ist zu vermieten. Zumindest die unteren beiden Stockwerke. Wie eine Maisonettewohnung.«
    Tatsächlich, an der wuchernden Hecke hing vorn ein ramponiertes, altes Zu-vermieten-Schild.
    Eck drehte sich zu mir um und nahm meine Hände in seine.
    »Weißt du, die WG löst sich bald auf. Wir sind mit dem College fertig. Jeder wird jetzt eigene Wege gehen. James wird versetzt. Cal, Wolverine und ich machen unseren Abschluss. Das war’s, es ist vorbei.«
    Seltsamerweise war das für mich ein kleiner Schock. Eigentlich hätte mir das klar sein müssen, das Studentenleben konnte nicht ewig dauern, selbst wenn Cal und Eck versuchten, es noch hinauszuzögern. Aber dennoch war diese alte Wohnung … na ja, sie war das, was für mich einem Zuhause am nächsten kam.
    » O Gott«, murmelte ich, »darüber habe ich nie nachgedacht.«
    »Ja.« Eck nickte. »Na ja, ich dachte, vielleicht … könnten du und ich … hierher ziehen. Von hier aus bin ich schnell in der Innenstadt, wenn ich dort erst mal einen Job habe, und du hast es trotzdem nicht weit bis zu Julius, und wir könnten das Ganze ein bisschen aufmotzen und richtig schön einrichten – ich bin sicher, dass ich meine künstlerischen Fähigkeiten noch für irgendetwas nutzen kann.«
    Ich war ziemlich perplex. »Eck … ich meine, das ist doch alles noch so frisch und …«
    Er sah verlegen aus. »Ich weiß, ich weiß, ich dränge dich zu früh dazu, aber ich dachte einfach …«
    Er verstummte, und mir wurde klar, dass das mein Stichwort war, um ihm ins Wort zu fallen und zu verkünden: »Schatz, das ist einfach fantastisch! Wow!« Aber ich hatte noch nicht so recht verdaut, dass ich die WG bald verlassen würde. Und, fragte ich mich, hatte ich das mit Eck und mir überhaupt schon verdaut? Dass wir jetzt zusammen waren? Auf so eine Art und Weise zusammen, wie er das offensichtlich

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