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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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annahm?
    Er sprach genau das aus, was mir gerade durch den Kopf ging.
    »Oh, Sophie«, begann er, »tut mir leid, dass ich so ein Idiot bin. Ich dachte … ich hab angenommen, dass wir zusammen sind.«
    Und natürlich ganz zu Recht. Warum sollte er das auch nicht denken, da wir jeden Tag zusammen aßen und wohnten und schliefen und er mir ein Gefühl von Sicherheit gab, mich liebte und umsorgte. Denn so war es doch, oder nicht? Ich dachte wieder an Carena, wie sie in ihrem Hochzeitskleid dasaß und schluchzte. An Rufus, der anderen Frauen hinterherhechelte, und an Cal, der schon so ziemlich jedes Mädchen in der Stadt mit nach Hause gebracht hatte. Es gab nicht viele von den Guten. Aber Eck war definitiv einer von ihnen.
    »Es tut mir so leid«, sagte ich. »Das ist eine tolle Idee. Ich würde gerne mit dir hier einziehen. Es ist nur … du weißt schon, es war schwierig, über das mit meinem Dad hinwegzukommen, und es macht mir Angst, dass ich jetzt schon wieder mein Zuhause verlassen muss.«
    »Ich verstehe«, antwortete er leise. »Deshalb dachte ich auch, dass wir uns was hier in der Nähe suchen sollten. Für den Anfang. Und du weißt ja, dass ich meinen Vater auch verloren habe.«
    Ich fühlte mich augenblicklich schlecht, weil ich nicht mehr Begeisterung gezeigt hatte. Als würde er sich nicht auch nach einem Zuhause sehnen so wie ich.
    »Wir werden etwas Wunderschönes daraus machen«, versprach ich. Ich drückte ihm ganz fest die Hand und küsste seine vertrauten Lippen.
    Am nächsten Morgen sprang Eck aus dem Bett, noch bevor ich richtig wach war.
    »Was hast du vor?«, murmelte ich mit halb geschlossenen Lidern. Heute gab es für mich keinen Tee, fiel mir auf. Eck hopste im Zimmer herum und versuchte, im Halbdunkeln seine Hose anzuziehen.
    »Mist«, fluchte er. »Theoretisch wollte ich los, bevor du aufwachst.«
    »Warum?«, wollte ich wissen. Und dann: »Trägst du etwa einen Anzug?«
    Er lächelte nervös. »Oh, ich wollte dir eigentlich nichts davon erzählen, falls es schiefgeht. Ich habe ein Vorstellungsgespräch!«
    »Nein!«, rief ich. »Wow. Im Moment bist du ja ein richtiger Geheimniskrämer.«
    Er hörte mit dem Rumgezappel auf und grinste mich an.
    »Du beflügelst mich eben, Sophie Chesterton. Ist alles nur für dich.«
    »Na, leg dich meinetwegen nicht zu sehr ins Zeug …«, begann ich, aber er verschwand bereits in Richtung Badezimmer.
    In dem Anzug sah er richtig elegant aus, sehr attraktiv.
    »Weißt du, das tut dir sicher gut, in der City zu arbeiten«, sagte ich.
    »Das hoffe ich«, erwiderte er. »Es wäre doch schön, mal nicht nach Terpentin zu riechen.«
    »Ich hab mich daran gewöhnt.«
    Ich stand auf und machte Tee, während er sich rasierte.
    »Viel Glück«, wünschte ich ihm.
    »Danke«, sagte er und lächelte mich im Spiegel an, was leider augenblicklich damit bestraft wurde, dass er sich schnitt. Er zuckte gequält zusammen. Ich sah ihm nach, als er auf der Straße zur Bushaltestelle ging und versuchte, lässig zu wirken. Ich lächelte.
    »Ah. Ein sehnsuchtsvoller Blick für den Göttergatten auf dem Weg zu einem harten Tag in der Mine?«, spöttelte eine Stimme hinter mir. Es war Cal. Er sah blass und mager aus, offensichtlich war er die ganze Nacht aufgeblieben. »Gibt es noch Tee?«
    »Nein«, fauchte ich bissig und wickelte mich noch enger in Ecks riesigen Pullover. »Ehrlich gesagt hat er ein Vorstellungsgespräch. Und du?«
    »Künstler haben keine Vorstellungsgespräche «, erwiderte Cal abfällig.
    »Auf dem Arbeitsamt schon«, stichelte ich.
    Cal sah nach, ob noch Wasser im Kessel war. Er war leer.
    »Weißt du, er macht das alles nur für dich.«
    »Tut er nicht«, erwiderte ich hitzig. Das war so unfair. »Das hat nichts mit mir zu tun. Ich hab ihm gesagt, er soll bei seiner Kunst bleiben.«
    »Das hat ausschließlich mit dir zu tun. Er will dir ein vernünftiges Leben bieten können.«
    »Hab ich ihn etwa darum gebeten?«
    »Du sehnst dich danach«, erklärte Cal. »Du kannst gar nicht anders. Du bist so aufgewachsen.«
    »Na, das ist ja wohl nicht meine Schuld, oder? Ich benutze hier seit Monaten denselben Billiglippenstift, und jetzt kommst du mir damit, ich soll mich nicht nach etwas Besserem sehnen.«
    »Ist ja nicht deine Schuld«, sagte er. »Jeder will doch was Besseres als das, was er hat. Ich meine ja nur, bevor du Eck zu einem Leben in Knechtschaft verdammst, solltest du sicher sein, dass er das ist, was du willst. Lass nicht zu, dass er alles für dich

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