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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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holen.«
    »Das glaube ich nicht … ich bin sogar sicher, dass es nicht so ist.«
    Ich dachte an meinen lieben, sanften Eck und war sicher, dass er das nicht im Sinn hatte. Aber er hatte mich belogen, und das Ganze hatte sich immer weiter und weiter hochgeschraubt und war außer Kontrolle geraten.
    » O Gott. Er fehlt mir so sehr.«
    »Eck?«
    »Himmel, nein. Mein Dad. Ich vermisse ihn, Cal. Er hätte nie zugelassen, dass man mich so betrügt.«
    »Ich weiß.«
    Ich setzte mich kerzengerade auf. »Nein, das weißt du eben nicht, Cal. Das ist es ja. Niemand kann es wissen. Außer meiner Stiefmutter, und ich bin mir nicht sicher, ob die mir je vergeben wird.«
    »Warum? Was hast du denn so Schreckliches getan?«
    »Er hat mich angerufen, Cal, als er seinen Herzinfarkt hatte. Er hat mich angerufen, und ich wollte nicht mit ihm sprechen. Ich hätte ihn retten können, und ich hab’s nicht getan, weil ich auf einer Party war. Ich habe ihn umgebracht, Cal! Es ist alles meine Schuld.«
    Cal nahm mein Gesicht in beide Hände. »Es ist nicht deine Schuld, Sophie. Das garantiere ich dir. Es war nicht deine Schuld. Ein Herzinfarkt – das ist eine furchtbare, schreckliche Sache. Du hättest nichts mehr für ihn tun können.«
    »Ich hätte ihn retten können.«
    »Hättest du nicht. Du hättest ihn nicht retten können.«
    Dann nahm er mich in den Arm und hielt mich ganz, ganz fest. Unendlich lange.
    »Wir sollten jetzt gehen«, meinte Cal schließlich. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren.
    » O ja, wir müssen los«, stimmte ich zu. »Du verpasst ja deine große Party und alles.«
    »Oh, das ist längst gelaufen. Macht aber nichts. Wahrscheinlich bringt es viel mehr, wenn ich geheimnisvoll tue und nicht erscheine, sodass alle über mich reden.«
    Ich schluckte. »Das tut mir leid«, sagte ich und fuhr mir übers Gesicht. Es ging mir viel besser. Seltsamerweise. Innerlich war ich irgendwie geläutert wie nach einer Katharsis. Nachdem ich die ganze Sache einfach jemandem erzählt hatte und den Alptraum, den ich durchlebt hatte, benennen konnte, damit er mich in Ruhe ließ. Ich würde mir selbst nie verzeihen können. Aber vielleicht konnte ich lernen, damit zu leben.
    »Nein, ich meine es ernst«, sagte er. »Oh, da drüben ist deine Freundin Philly und rückt gerade Jay Joplin auf die Pelle. Soll ich mal rübergehen und ihr sagen, sie soll verschwinden?«
    »Nein«, sagte ich und winkte ab, »dazu bleibt dir noch genug Gelegenheit.«
    Als wir aus dem Lokal traten, hatte er noch immer schützend den Arm um mich geschlungen.
    »Ich will nicht nach Hause«, murmelte ich.
    »Ich glaube nicht, dass Eck da ist.«
    Oh, Eck. Die Idee, für die er stand, hatte mir gutgetan: Vertrautheit, Beständigkeit und Sicherheit. Genau das, was ich verloren hatte. Aber alles war nur eine Lüge gewesen.
    » O Gott. Ich will nicht mit ihm reden. Er hat mir so viel bedeutet, aber das alles …«
    »Ich sollte das vielleicht besser nicht sagen«, begann Cal, »aber ich wusste, dass das mit euch beiden nicht gut gehen konnte. Ich bin nur froh, dass du es herausgefunden hast, bevor du eine Dummheit machst wie zum Beispiel, mit ihm zusammenzuziehen.«
    » O Gott«, seufzte ich müde und traurig. »Was mache ich denn jetzt? Ich muss wieder ganz von vorn anfangen.«
    »Na und?«, entgegnete Cal unbekümmert.
    »Na und? Was soll das denn heißen?«
    »Na ja, das Leben kann man nicht planen. Heute bist du obenauf, morgen geht alles den Bach runter. Ich bin sicher, du berappelst dich wieder.«
    »Na, vielen Dank.«
    »Das hast du doch schon einmal geschafft. Und du schaffst es wieder.«
    Ich schniefte. Vermutlich hatte er recht. Ich würde wieder auf die Füße kommen. Ich hatte so einiges gelernt und war nicht länger die verwöhnte Ignorantin, die nicht mal eine Tasse Tee kochen konnte.
    Wir machten uns auf den Weg, die endlose Straße entlang nach Hause.
    »Natürlich«, fügte er schließlich hinzu, »könntest du mich auf diesen Trip auch mitnehmen.«
    »Dich?«, fragte ich. »Ausgerechnet dich, mit deinen ständigen Sprüchen und deinen hunderttausend Freundinnen?«
    »Na ja, erstens sind meine ständigen Sprüche meine Art, dir zu sagen, dass ich dich mag.«
    »Das ist doch total bescheuert«, erklärte ich, aber ich merkte, dass plötzlich etwas Seltsames geschah. Meine Mundwinkel krümmten sich nach oben.
    »Und zweitens, nicht meine hunderttausend Freundinnen, nein. Nur mich. Ich meine es ernst, Sophie. Du und ich. Aber nachdem du mich

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